Apothekerverband und Kassen beteiligtInfluenza-Impfprojekt startet in Bornheim

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Grippeschutz vom Apotheker: Dr. Markus Reiz und zwei Mitarbeiterinnen haben die Impfqualifikation erworben.

Grippeschutz vom Apotheker: Dr. Markus Reiz und zwei Mitarbeiterinnen haben die Impfqualifikation erworben.

Bornheim – „Das war ein echter Kraftakt“, sagt Dr. Markus Reiz. Gerade mal drei Monate nach dem Vertragsabschluss zwischen dem Apothekerverband Nordrhein und der AOK Rheinland/Hamburg, zukünftig Grippeschutzimpfungen auch in Apotheken möglich zu machen, hat der Chef der Donatus-Apotheke in Bornheim die erste Spritze gesetzt. Damit ist im Rhein-Sieg-Kreis das bundesweit erste Modellprojekt zur Influenza-Schutzimpfung in Apotheken gestartet.

Dieses Projekt, an dem Apotheken und Krankenkassen beteiligt sind, hatte das Bundesgesundheitsministerium im März als Auftrag in ihr Masernschutzgesetzt mit hineingeschrieben. Dies auch, weil Deutschland deutlich unter den Schutzimpfungsquoten anderer Länder liege, so Reiz.

Ziel: Impfbewusstsein stärken

Das niederschwellige Angebot soll das Impfbewusstsein stärken: „Wenn in den Apotheken gezeigt wird, dass geimpft wird, gehen die Quoten auch in den Arztpraxen wieder hoch“, sagt Reiz. Das habe sich in den Nachbarländern gezeigt. Einen wirtschaftlichen Hintergrund gibt es natürlich auch, denn eine hohe Impfquote vermeide eben auch Fehltage. Aber in Corona-Zeiten wird die Impfung gerade auch für Risikogruppen empfohlen, um eine Doppelinfektion zu vermeiden.

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Im Juni habe die Kranken- und Pflegekasse eine Anfrage an den Apothekerverband gerichtet und Reiz hatte als Mitglied des Vorstandes an den Gesprächen teilgenommen. Es wurden vier Impfregionen gesucht, Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis kamen als ländliche Region dazu. Vertraglich wurde festgezurrt, das Pilotprojekt im Herbst zu starten.

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Reiz und zwei Kolleginnen aus seinem Apothekenteam haben dazu eigens an Schulungen teilgenommen und eine die Impfqualifikation erworben. Natürlich bringe die Zusatzleistung auch eine Menge bürokratischen Aufwand mit sich. Angelegt ist das Pilotprojekt auf drei Jahre. Wie verfügbar ist denn der Grippeimpfstoff? „Im Moment ist nur schwer heranzukommen“, sagt Markus Reiz. Aber er habe schon im März „ein bisschen mehr bestellt“.

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