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Prominente plaudern mit Bornheimer OrtsvorsteherDer NRW-Arbeitsminister und seine Vorlieben

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Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW, Karl-Josef Laumann (r.), gibt dem Bornheimer Ortsvorsteher Dominik Pinsdorf und dessen Gästen im Brauhaus Kaiserhalle Antworten.

Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW, Karl-Josef Laumann (r.), gibt dem Bornheimer Ortsvorsteher Dominik Pinsdorf und dessen Gästen im Brauhaus Kaiserhalle Antworten.

Bei der Premiere ging es gleich um politische Farbenlehre und persönliche Vorlieben. Bornheims Ortsvorsteher Dominik Pinsdorf hatte zum Auftakt von „Bornheimer ORT’s-Gespräch“ NRW-Minister Karl-Josef Laumann  zu Gast.

Premiere im Vorgebirge: Bornheims Ortsvorsteher Dominik Pinsdorf hatte mit Karl-Josef Laumann, dem Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW, gleich zum Start seines neuen Formats „Bornheimer ORT’s-Gespräch“ einen hochkarätigen Gast. Bei dem neuen Format will Pinsdorf jedes Mal mit einem ähnlich prominenten Talkgast aus Politik und Gesellschaft ins Gespräch kommen und das Publikum darin einbinden.

Das klappte bei der Premiere im Brauhaus Kaiserhalle schon gut. Der 65-jährige CDU-Politiker stellte sich nicht nur den Fragen von Pinsdorf, sondern diskutierte auch mit den rund 50 Gästen im Publikum. Pinsdorf begann mit einigen „Entweder-oder-Fragen“ an seinen Gesprächspartner. Spontan antwortete der Minister beispielsweise, dass er Düsseldorf Berlin vorziehe, und bei der Wahl zwischen Bonn und Berlin entschied er sich für die Bundesstadt. „Schwarz-Gelb“ sei ihm lieber als „Schwarz-Grün“ und er gehe lieber ins Stadion als in ein Museum: „Ich bin Fußballfan, aber nicht festgelegt auf einen Verein.“

Für mich ist der Glaube wichtig, ich bin der Sohn meiner Kirche, und ich glaube, dass wir alle nach dem Tod in den Himmel kommen und ich meine verstorbenen Verwandten wiedersehen werde.
Karl-Josef Laumann, CDU, Minister in NRW

Laumann, 1957 in Riesenbeck am Rande des Teutoburger Waldes geboren, begann seine politische Karriere bei der Jungen Union im Kreis Steinfurt, wo er mit 17 Jahren als Maschinenschlosserlehring Mitglied der CDU wurde. Seine Eltern hatten einen landwirtschaftlichen Betrieb, das katholisch-christliche Umfeld prägte ihn: „Für mich ist der Glaube wichtig, ich bin der Sohn meiner Kirche, und ich glaube, dass wir alle nach dem Tod in den Himmel kommen und ich meine verstorbenen Verwandten wiedersehen werde“, erklärte Laumann. Die christlichen Werte und die damit verbundene Würde des Menschen bestimmten sein politisches Handeln.

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Pinsdorf wollte wissen, weshalb Laumann ausgerechnet der CDU beitrat? „Ich bin in einem Milieu großgeworden, in dem die CDU einen hohen Stellenwert hatte.“ Als er Anfang der 70er Jahre aus der Schule kam, sei gerade der CDU-Politiker Rainer Barzel gegen Willy Brandt um das Bundeskanzleramt angetreten. „Die Wahlbeteiligung lag damals bei knapp 100 Prozent, heutzutage undenkbar.“ Diese „große politische Auseinandersetzung“ habe sein Interesse geweckt, sich ebenfalls politisch zu engagieren.

Geringe Wahlbeteiligung, weil Demokratie für viele selbstverständlich ist

Pinsdorf fragte Laumann nach seiner Erklärung für die heutzutage so viel niedrigere Wahlbeteiligung als noch vor 50 Jahren, und Laumann verwies auf eine pluralistischer gewordene Gesellschaft, in der Stammwählergruppen nicht mehr vorhanden seien: „Das katholisch-ländliche Milieu ist nicht mehr so groß. Das merken Sie hier auch in Bornheim, das gilt auch für das durch das Ruhrgebiet geprägte Arbeitermilieu. Früher ging man mit der Partei durch dick und dünn. Das ist heute anders.“ Zudem sei Demokratie heute für viele selbstverständlich.

Andernorts sei die Lage anders: „Wir sehen an der Ukraine, was die Menschen bereit sind, zu investieren, um freie, demokratische Wahlen zu haben.“ Dass Laumann den Weg in die Politik fand, habe er auch einer Lehrerin zu verdanken: „Sie machte einen lebendigen Politikunterricht, dadurch bin ich früh in die Junge Union eingetreten.“ Karl-Josef Laumann kam 1990 in den deutschen Bundestag. Damals gab es noch deutlich mehr Leute mit einer dualen Ausbildung in der Politik als heute. Jetzt habe ein Großteil der Politiker studiert.

Mir ist es wichtiger, dass Menschen in die Politik kommen, die ein paar Jahre bewiesen haben, dass sie von ihrer Arbeit leben können.
Karl-Josef Laumann, CDU, Minister in NRW

Laumann sieht reine Berufspolitiker kritisch: „Mir ist es wichtiger, dass Menschen in die Politik kommen, die ein paar Jahre bewiesen haben, dass sie von ihrer Arbeit leben können. Wer weiß, wie hart ein Maurer für sein Geld arbeiten muss, wird nicht so leichtfertig hohe Summen ausgeben.“ Daher sei es wichtig, dass in einer Volkspartei Leute aus unterschiedlichsten Lebensbereichen zusammenkämen, um für das Gemeinwohl zu arbeiten. Ansonsten entstehe bei den Bürgern das Gefühl, Politiker lebten in einer Blase.


Namhafte Gäste

In seiner Zeit als Vorsitzender des Bornheimer Stadtjugendrings holte Dominik Pinsdorf bereits namhafte Gäste für „Jugend trifft auf Politik“ ins Vorgebirge. Dies schafft er auch bei den Bornheimer Ortsgesprächen.

Am Freitag, 10. März, kommt die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Petra Pau (Die Linke), nach Bornheim. Am Freitag, 24. März, wird Bundestagspräsident a. D. Norbert Lammert (CDU) erwartet. Beginn ist jeweils um 18 Uhr.

Am Sonntag, 11. Juni, 18.30 Uhr, stellt sich der in Hersel lebende Comedian, Sänger und Schriftsteller Bernd Stelter den Fragen. Veranstaltungsort ist jeweils der große Saal im Brauhaus Kaiserhalle, Königstraße 58, in Bornheim. Der Eintritt ist frei.