Das Gebäude der Volksbank Euskirchen in Hardtbrücke weist massive Schäden auf. Auch in Ahrbrück wurde ein Automat gesprengt.
Bank plant WiederaufbauNeue Details zur Geldautomatensprengung in Bad Münstereifel
Von Tom Steinicke und Johannes Bühl
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Der Vorbau, in dem der Geldautomat untergebracht war, wurde derart stark zerstört, dass er abgebrochen und erneuert werden muss.
Copyright: Manfred Görgen
Die Wucht der Detonation war gewaltig, als Unbekannte in der Nacht zu Mittwoch in Hardtbrücke den Geldausgabeautomaten der Volksbank Euskirchen sprengten. An dem Gebäude, in dem die Geschäftsstelle der Bank untergebracht ist, entstanden massive Schäden. Von der Front des Vorbaus blieb nur ein Trümmerhaufen übrig: Massive Mauerteile lagen auf und vor der Treppe. Die Fenster im Erdgeschoss wurden zerstört. Der Bankbetrieb musste eingestellt werden.
Die Täter hatten gegen 2.30 Uhr zugeschlagen, wie die Kölner Polizei mitteilte, die die Ermittlungen führt. Zeugen hörten, wie es hieß, laute Knallgeräusche und sahen ein Auto mit hohem Tempo wegfahren. Zur Beute liegen noch keine Angaben vor. Die Polizei (Tel. 02 21/22 90) sucht Zeugen, die Hinweise zu der Sprengung und zum Fluchtfahrzeug geben können. In der Nacht hatte sie unter anderem mit einem Hubschrauber nach dem Wagen gefahndet.
Die Geschäftsstellen in Hardtbrücke und Ahrbrücke bleiben vorerst geschlossen
Etwa um 2.15 Uhr war auch in Ahrbrück in der Verbandsgemeinde Altenahr (Rheinland-Pfalz), ungefähr 20 Kilometer entfernt von Hardtbrücke, ein Geldautomat gesprengt worden, in der Filiale der VR-Bank Rhein-Ahr-Eifel. An dem Gebäude sei ein enormer Schaden entstanden, die Filiale bleibe bis auf Weiteres geschlossen, teilte die Bank mit.
Die Filiale der VR-Bank Rhein-Ahr-Eifel in Ahrbrück nach der Sprengung.
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„Sollte sich herausstellen, dass ein Zusammenhang zwischen den beiden Taten besteht, schließen wir uns mit den Kollegen in Rheinland-Pfalz zusammen“, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei auf Anfrage.
Der Sprecher der Volksbank Euskirchen schildert seinen ersten Eindruck
Der Vorstandssprecher der Volksbank Euskirchen, Hans-Jürgen Lembicz, machte sich am Mittwochmorgen ein Bild von den Schäden in Hardtbrücke. „Das sieht heftig aus“, schilderte er seinen ersten Eindruck. Die Explosion habe eine mächtige Druckwelle ausgelöst. Möbel seien durch die Luft geflogen, alle Fenster im Erdgeschoss zerstört worden.
Der Geldautomat hatte, wie auch ein Kontoauszugsdrucker, in besagtem Anbau an der Vorderseite des Gebäudes gestanden. Noch in der Nacht rückte das Technische Hilfswerk Euskirchen an, um Sicherungsmaßnahmen und erste statische Überprüfungen vorzunehmen.
Die Kunden und Kunden werden nach Bad Münstereifel verwiesen
Lembicz ist erleichtert darüber, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Die fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in Hardtbrücke beschäftigt sind, arbeiten nun vorübergehend in der Geschäftsstelle in Bad Münstereifel. Dorthin verweist die Volksbank auch die Kundinnen und Kunden, die normalerweise in Hardtbrücke betreut werden.
Von der Eingangsfront des Gebäudes in Hardtbrücke blieb nur ein Trümmerhaufen übrig.
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Am Vormittag begannen Aufräumarbeiten. Nachmittags nahm ein Statiker das Gebäude unter die Lupe. Der Experte habe festgestellt, dass der völlig demolierte Vorbau abgebrochen werden müsse, berichtete Lembicz anschließend. Der Zustand des Hauptgebäudes dagegen sei unbedenklich. Dies bedeute auch, dass die im Obergeschoss untergebrachte Fahrschule weiter betrieben werden könne.
Die Volksbank Euskirchen will die Geschäftsstelle wieder aufbauen
„Wir werden die Geschäftsstelle auf jeden Fall wieder aufbauen“, sagte der Vorstandssprecher. Sie sei von großer Bedeutung, versorge sie doch unter anderem zahlreiche Menschen in den zwölf Ortschaften, die zur Mutscheid gehören.
Wie lange der Wiederaufbau dauern werde, sei momentan unklar. Den Kundenbetrieb will die Bank in der Zwischenzeit mithilfe zweier Container sicherstellen, die auf dem Parkplatz aufgestellt werden sollen. In dem einen Container soll ein Geldautomat untergebracht werden, in dem anderen Büros und Besprechungsräume.
„Mit derartigen Maßnahmen kennen wir uns leider aus“, sagte Lembicz – eine Anspielung auf die Automatensprengungen in den Geschäftsstellen der Volksbank in Merzenich (Kreis Düren), Wachtberg-Adendorf (Rhein-Sieg-Kreis) und Mechernich in den Jahren von 2021 bis 2023. „In Merzenich haben wir für den Übergang auch Container aufgebaut“, berichtete er. Das Gebäude in Adendorf sei dagegen derart stark beschädigt, dass es durch einen Neubau ersetzt werden müsse. Bis dahin behilft die Bank sich mit einem Truck.