„Eifel Vinothek“Das Restaurant soll im Februar eröffnen

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Der Innenraum des Restaurants.

Blankenheim – Spätestens ab Februar wird es in Blankenheim die „Eifel Vinothek“ geben, untergebracht in den Räumen des derzeit leerstehenden, ehemaligen Museumscafés im Eifelmuseum. Pächter wird der in Alendorf lebende Sommelier Steven McAulay.

Der 60-Jährige wird in den kommenden Tagen einen entsprechenden Pachtvertrag auf fünf Jahre mit der Eigentümerin des Gebäudes, der Gemeinde Blankenheim, abschließen. „Die Verhandlungen stehen kurz vor dem Abschluss“, so Bürgermeisterin Jennifer Meuren auf Anfrage. Der aus der Nähe von Glasgow stammende McAulay lebt seit 18 Jahren in Alendorf. In der Weinszene ist er kein Unbekannter: McAulay ist gelernter Sommelier nach den Richtlinien der IHK, Dozent an der Deutschen Wein- und Sommelier-Schule in Koblenz und unter den „Top 50 Sommeliers Deutschlands“ gelistet. Er hatte es schon 2020 mit einem ähnlichen Konzept im rheinland-pfälzischen Gerolstein versucht. Doch während der zwölf Monate, in denen der Pachtvertrag lief, „hatten wir nur zweieinhalb Wochen offen, dann kam der Lockdown“, so McAulay. Er verlängerte den Vertrag nicht. Stattdessen suchte er nach einer anderen Location, um seinen Traum einer „Eifel Vinothek“ umzusetzen.

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Im Pachtvertrag wäre auch der Außenbereich enthalten.

Das Blankenheimer Museumscafé kannte er schon von „Wine & Dine-Veranstaltungen“, die er hier ausgerichtet hatte. Bei der Gemeinde Blankenheim traf er mit seinem Interesse offenbar auf offene Ohren. Spätestens im Februar 2022 will McAulay die neue „Eifel Vinothek“ eröffnen. Er ist optimistisch: „Die Räume sind dafür ideal. Und die Zusammenarbeit mit der Gemeinde läuft gut.“

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Geplant ist, im alten Café- und Restaurantraum, der auch künftig sowohl über den Haupteingang an der Ecke Ahrstraße/Johannisstraße als auch über einen Verbindungsgang von der Tourist-Information erreicht werden kann, eine Weinbar mit Restaurant einzurichten. Hier werden schon optisch Weinklimaschränke und Weinaccessoires auf die neue Ausrichtung hinweisen. Er wolle „den Menschen den Wein nahebringen und sie da abholen, wo sie sind. Die Menschen wollen keinen Weinpapst“, ist Steven McAulay überzeugt.

Die Terrasse nennt er „das Wohnzimmer der Eifel“

Dem Zweck dienen auch die Angebote einer geplanten Weinschule mit Weinkursen für Endverbraucher, aber auch Gastronomiepersonal. Er habe immer wieder festgestellt, dass „gerade junge Leute in der Gastronomie sich gerne mit dem Thema Wein näher auseinandersetzen wollen, aber im laufenden Betrieb fehlt oft die Zeit dafür“, so der Experte. Die Weiterbildungskurse, die direkt mit der kooperierenden Deutschen Wein- und Sommelier-Schule in Koblenz abgerechnet werden sollen, können ebenso wie Weinverkostungen im Restaurantraum stattfinden. McAulay will zunächst die Weine von Mosel und Ahr, dann Weine aus den anderen elf deutschen Weinanbaugebieten, schließlich aus Europa und weltweit vorstellen. Besonders liege ihm dabei die Ahr am Herzen: „Ich möchte so die Winzer in den vom Juli-Hochwasser besonders betroffenen Gebieten unterstützen“. Zur Abrundung des önologischen Angebotes will McAulay auch Weinreisen in die Anbaugebiete anbieten und Winzer zu sich in die Vinothek einladen. Bei einigen der Weinerzeuger an der Ahr gebe es schon Interesse, ihre Weine nahe der Ahrquelle zu präsentieren.

Zum Pachtvertrag gehört zudem die Außengastronomie auf der großen Terrasse hinter dem Museumsgebäude, für McAulay schlicht „das Wohnzimmer der Eifel“ dank des Blicks auf Gildehaus, Pfarrkirche und die Burg oben drüber. In einem Nebengebäude plant der Weinexperte schließlich einen kleinen Weinshop, und in sich anschließenden Gewölberäumen – einer ist auch Standesamt der Gemeinde Blankenheim – soll der „Wine Date“- Keller entstehen. „Für Singles, er kann aber auch von Gruppen angemietet werden“, schmunzelt McAulay. Über den im Haus vor einiger Zeit neu eingebauten Lastenaufzug kann die Küche auch diesen vom eigentlichen Vinothek-Betrieb getrennten Bereich bedienen.

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Hinter Töpfen und Kesseln wird ein in der Eifel nicht ganz Unbekannter stehen: Charly Frings, der schon auf Burg Satzvey und für den 1. FC Köln gekocht hat, wird vom Frühstück in der Vinothek ab 8 oder 9 Uhr über Kaffee und Kuchen am Nachmittag bis hin zu kleinen Speisen zum Wein am Abend zuständig sein. Auch für eine Spezialität, die der gebürtige Schotte McAulay neben einer kleinen Whiskey-Auswahl ebenfalls anbieten will: „Das original schottische Frühstück mit Bacon, Beans und Haggis.“

Bis Mitte Januar ist für die geplante „Eifel Vinothek“ allerdings noch einiges zu tun: Die Wände im Museumscafé sollen hell überstrichen werden, ein neues Beleuchtungskonzept ist geplant. Das Mobiliar bleibt teilweise erhalten, ganz neu wird die Küche. Und schon von außen wird man dann im kommenden Jahr erkennen, dass sich was am Eifelmuseums getan hat: Die Gemeinde will den sichtlich in die Jahre gekommenen Fassadenanstrich ebenfalls erneuern.

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