Im Kreis Euskirchen gibt es nunmehr drei Gedenkstätten für Prof. Wolfgang Schumacher, der vor zwei Jahren verstorben ist.
Bad MünstereifelDer Schutz des Kalkarer Moores lag Wolfgang Schumacher sehr am Herzen

Persönliche Erinnerungen an Prof. Wolfgang Schumacher sollen mit dem Stein am Kalkarer Moor verbunden werden.
Copyright: Cedric Arndt
Die Wiese am Kalkarer Moor sei für Prof. Wolfgang Schumacher in vielerlei Hinsicht ein besonderer Flecken Erde gewesen, wie Christine Fischer-Ovelhey vom Kreisverband Natur- und Umweltschutz Euskirchen (KNU) berichtete: „Wolfgangs Heimatort Antweiler ist von zwei Bächen umgeben, die an dieser Stelle gemeinsam als Mersbach entlangfließen.“ Zudem sei das Kalkarer Moor nach wie vor Heimat vieler schützenswerter Arten, deren Erhalt dem Mitbegründer des KNU sehr am Herzen gelegen habe. Daher gebe es für den KNU kaum einen besseren Ort, dem vor zwei Jahren verstorbenen Biologen und Geobotaniker einen Gedenkstein für sein Leben und Wirken im Sinne des Naturschutzes zu setzen.
Es ist die dritte Stelle im Kreis, an der an Schumacher erinnert wird. Ein zwei Tonnen schwerer Grauwackeblock, bearbeitet von Steinmetzin Ulrike Glaubitz im Freilichtmuseum Kommern, ist am Naturdenkmal Süntelbuche oberhalb des Seidenbachtals bei Nonnenbach aufgestellt. Schumacher hatte das Tal und die mehr als 250 Jahre alte Buche als seinen „Lieblingsplatz in der Eifel“ bezeichnet.
Grauwackestein und Ort stehen in enger Verbindung mit Schumacher
Einen weiteren Ort, an dem seiner gedacht wird, würde es ohne Prof. Schumacher in der Form nicht geben: die Narzissenwiesen. Am Loki-Schmidt-Weg und dem entsprechenden Gedenkstein hat die Gemeinde Hellenthal eine Gedenktafel anbringen lassen, auf der an Schumacher als den „Vater der Narzissenwiesen“ erinnert wird.
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Nun also auch das Kalkarer Moor. Sowohl der Platz als auch der Stein könne mit Wolfgang Schumacher in enge Verbindung gesetzt werden, so Fischer-Ovelhey. „Landwirt Robert Zimmermann hat den Stein vor einiger Zeit auf einem nahen Acker gefunden, wusste damals aber noch nichts damit anzufangen.“ Als sich dann jedoch herausstellte, dass der Finder mit Schumacher am Ackerrandstreifen-Programm beteiligt war, war auch der geeignete Gedenkstein gefunden.
Wolfgang war sehr begabt darin, die Begeisterung für Dinge, die ihn selbst fasziniert haben, auf seine Mitmenschen zu übertragen.
„Wenn man den Schriftzug ,In Gedenken an' liest, wird man meist nur an das öffentliche Wirken einer Person erinnert“, so Fischer-Ovelhey: „Uns war es wichtig, dass jeder auch an die ganz persönlichen Geschichten und Erlebnisse mit Wolfgang zurückdenken kann.“ Als Beispiel berichtete sie Anekdoten mit Schumacher, die sie sowohl die Eifel als Heimat einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt aus völlig neuen Blickwinkeln entdecken ließen, als auch von geselligeren Augenblicken bei den Abstechern in regionale Weinstuben: „Wolfgang war sehr begabt darin, die Begeisterung für Dinge, die ihn selbst fasziniert haben, auf seine Mitmenschen zu übertragen. Er konnte einen mit diesen Themen regelrecht gefangen nehmen.“
Der Wunsch, diese Erinnerungen auch durch den Gedenkstein zu bewahren, traf bei der Familie Schumacher auf große Zustimmung. Als „unglaublich schönes Zeichen der Anerkennung“ bezeichnete Sohn Dirk Schumacher ihn. Auch die Ideen, die um Ort und Material entstanden seien, haben die Familie sehr bewegt. „Es tut uns allen sehr gut mitzuerleben, wie die Arbeit meines Vaters wertgeschätzt wird und dass es Menschen gibt, die sich so viele Gedanken machen, um diese Erinnerungen in Ehren zu halten.

