Handball im Kreis EuskirchenEuskirchens Trainer Tuitje wechselt sich selbst ein

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Stefan Tuitje, Trainer der HSG Euskirchen, ist beim Wurf von gegnerischen Spielern umring.

Kommt ein Trainer geflogen: Stefan Tuitje beim ersten seiner beiden Tore.

Die Personalsorgen beim Landesligisten HSG Euskirchen waren so groß, dass sich Trainer Stefan Tuitje in der 44. Minute einwechseln musste.

Landesliga Männer: HSG Euskirchen – TV Jahn Köln-Wahn II 32:27 (18:12). Der Heimerfolg der Euskirchener fällt in die Kategorie Arbeitssieg. Gegen die abstiegsbedrohten Kölner zeigte die HSG eine solide Vorstellung, ohne sich allerdings mit Ruhm zu bekleckern. Doch das hat einen Grund: Seit Monaten hat die HSG massiven Personalprobleme. Angesichts dessen ist es beachtlich, dass sie sich in der Gruppe der Verfolger von Spitzenreiter 1. FC Köln etabliert hat.

Am Samstag wechselte sich Trainer Stefan Tuitje zur Verwunderung der rund 60 Zuschauer in der 44. Minute selbst ein, nachdem sich Maximilian Esser, der eigentlich dem Kader der zweiten Mannschaft angehört, die sich aus der Kreisliga zurückgezogen hat, am Kreis aufgerieben hatte. Tuitjes Ausbeute: zwei Tore bei zwei Versuchen und jede Menge Körpereinsatz für die Rückraumwürfe. Ein gutes Arbeitszeugnis für den 50-Jährigen, der das aber nicht als Dauerzustand sehen will. „Ich bin hier als Trainer engagiert und nicht als Spieler, stelle mich aber in den Dienst der Mannschaft“, so Tuitje, der einen verdienten Sieg seiner Mannschaft erst neben und dann eben auch auf dem Feld sah.

Ich bin hier als Trainer engagiert und nicht als Spieler.
Stefan Tuitje, Trainer HSG Euskirchen

Euskirchen war dem Gegner überlegen und schaffte es in den richtigen Momenten, die Tore zu erzielen. Es gab allerdings neben Höhen auch einige Tiefen im Spiel, sodass die Partie recht holprig verlief. „Am Ende des Tages zählen die Punkte und die haben wir geholt“, bediente sich Stefan Tuitje einer Floskel und hob die gute Moral in seinem Team hervor. Euskirchens bester Werfer war Tobias Schmitz mit sieben Toren.

Einen Rückschlag im Klassenkampf musste hingegen der TVE Bad Münstereifel verkraften. In derselben Liga unterlag die Mannschaft von Martin Jonas bei der HSG Marienheide/Müllenbach mit 21:25 und rutschte auf Tabellenplatz elf ab.

Euskirchener Frauen mit Fehlstart ins neue Jahr

Verbandsliga Frauen: HSG Euskirchen – CVJM Oberwiehl 23:27 (8:14). Einen ernüchternden Fehlstart ins Spieljahr 2023 erlebten die Frauen der HSG Euskirchen. Dabei liest sich das Ergebnis noch besser, als es die Leistung vermuten lässt. Dafür gibt es zwei Gründe: Torfrau Barbara Seipel und die Wechselspiele des Gegners am Ende. Zwischenzeitlich lag die HSG mit zehn Toren zurück. Das Fazit ihres Trainers fällt deshalb recht deutlich aus. „Das kommt dabei raus, wenn eine Mannschaft nichts von dem umsetzt, was vorgegeben ist, und sie völlig körperlosen Handball spielt“, sagte Andreas Kunzke, der sogar von einem „Debakel“ und einer „Riesenenttäuschung“ sprach.

Euskirchens Spielern Lea Schmitz im Dreikampf mit zwei Gegnerinnen, von denen eine die Hand an Schmitz' Hals hat.

In der Oberwiehler Zange: Lea Schmitz von der HSG Euskirchen. Sie verwandelte alle ihre sechs Siebenmeterversuche.

Perfekte Woche für den TV Palmersheim

Oberliga Männer: TuS Opladen II – TV Palmersheim 25:26 (11:13). Palmersheims Handballwoche ist perfekt. Auch die Hürde Opladen II nahm der TVP mit Bravour und verbuchte binnen sieben Tagen 6:0 Punkte. Angeführt von einem überragenden René Lönenbach (13 Tore) war Palmersheim in Durchgang eins das druckvoller agierende Team. Eine unglückliche Rote Karte gegen Johannes Hensel führte zu einem kleinen Bruch. Trainer Peter Trimborn drehte ein wenig an der Stellschraube – taktisch wie personell, inklusive gut gelegter Auszeiten – und seine Mannschaft startete einen 7:1-Lauf. Am Ende sicherte sie sich zwei weitere Punkte. „Wir haben verdient gewonnen, wenngleich ich sagen muss, dass mich meine Jungs richtig fertig machen“, so   Trimborn, der dies aber im positiven Sinne verstanden haben will.

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