Palmersheims Regisseur René Lönenbach spielte sich beim 44:39-Sieg gegen Aachen II in einen wahren Rausch und zeigte sein Können.
Handball-OberligaDer TV Palmersheim und BTB Aachen II liefern sich ein Offensivspektakel

Höher springt keiner: Marius Schmitz war bester Torschütze des Abends.
Copyright: Rocco Bartsch
TV Palmersheim – BTB Aachen II 44:39 (23:19). Mit einem wahren Torspektakel wurden die knapp 250 Zuschauer beim letzten Heimspiel der Saison des TV Palmersheim verwöhnt. In einer regelrechten Offensivschlacht, an der auch der abstiegsbedrohte Gegner aus Aachen großen Anteil hatte, fiel die 80-Tore-Marke 88 Sekunden vor Schluss. Am Ende wurden es sogar 83 Treffer, von denen der TVP 44 für sich verbuchte.
Dank an alle Unterstützer und Verabschiedung von Paul Blesse
Nach dem Einlaufen der Mannschaften schnappte sich Michael Schneider das neue rote Megafon der TVP-Fangruppierung Räuberbande und sendete Dankesworte an die Anhänger für deren Unterstützung bei allen Spielen, an die Frauenmannschaft für das Catering bei Heimspielen, an alle Zeitnehmer und Unterstützer im Kampfgericht sowie an Physiotherapeut Jörn Schmidt-Lichtenhagen für dessen Arbeit. Danach wurde es leicht sentimental, da Publikumsliebling Paul Blesse von der Mannschaft verabschiedet wurde. Blesse legt vorerst den Fokus auf sein berufliches Weiterkommen.
Zögerlicher Anfang: Die ersten Minuten gehörten Aachen II
Die Gäste hatten den besseren Start und lagen 2:0, 3:1 und 4:3 vorn. Palmersheim brauchte sieben Minuten bis zur ersten Führung (5:4), die sie fortan aber nicht mehr abgaben, weil vor allem offensiv alles passte.
Alles zum Thema TV Palmersheim 1920 e.V.
- Handball-Vorschau In Zülpich endet am Sonntag für viele ein langer Weg
- Handball TV Palmersheim unterliegt Godesberger TV im Frauen-Kreispokal mit 21:38
- Handball-Oberliga HSG Euskirchen hält die Klasse – Corinna Schmitz erreicht eine Traummarke
- Handball-Oberliga TV Palmersheim geht mit einem Trainerduo in die kommende Saison
- Handball im Kreis Euskirchen Der TV Palmersheim unterliegt vor vollem Haus in Heimerzheim
- Handball-Vorschau Am Wochenende stehen gleich zwei brisante Derbys im Kreis Euskirchen an
- Handball Oberligist TV Palmersheim spielt gegen den 1. FC Köln groß auf – Torhüter brilliert
Tempospiel auf beiden Seiten und Zaubertore von René Lönenbach
Mit viel Tempo ging es über weite Strecken des Spiels schnell über das 40 Meter lange Spielfeld. Palmersheim war gedankenschnell und forcierte die Partie nach Belieben. Das schmeckte vor allem René Lönenbach, der die Partie zur absoluten Zauberstunde nutzte und immer wieder Mitspieler und Fans verblüffte. Versteckte Zuspiele, Tore durch Würfe von hinter dem Rücken oder flach aus elf Metern durch des Torhüters Beine. Lönenbachs Repertoire schien grenzenlos.

Dank ging an die Räuberbande.
Copyright: Rocco Bartsch

Verabschiedung: Lukas Königshoven umarmt Paul Blesse, der aus beruflichen Gründen aufhört.
Copyright: Rocco Bartsch
Er spielte sich in einen Rausch und setzte seine Mitspieler wiederholt gekonnt ein. Größter Nutznießer war sein Cousin Marius Schmitz, der mit 13 Toren zum besten Werfer avancierte. Das Sonderlob des Trainers ging an Tim Winter, der gewohnt in der Defensive überzeugte und vorne am Kreis eine starke Partie zeigte.
Keine Defensivarbeit: Für Aachen II könnte das Auswirkungen haben
Dass sich beide Offensivreihen die Bälle um die Ohren werfen konnten, lag auch an einer fahrlässigen Defensivarbeit. Den Palmersheimern konnte das angesichts der Tabellensituation egal sein, den Gästen, die weiterhin auf dem vorletzten Platz stehen, war das sicherlich nicht recht. Sie liefen dem Rückstand, der zwischenzeitlich bis auf sieben Tore anwuchs, permanent hinterher. Alle vier eingesetzten Torhüter hatten nur wenige Momente, um sich auszuzeichnen.
Magische Zahlen im Zeitraffer: Der 80. Treffer fiel 88 Sekunden vor Schluss
19 Tore (11:8) nach 14 Minuten ließen erahnen, in welche Richtung es gehen könnte. Der 23:19-Pausenstand bedeutet in manchen Spielen bereits das Endergebnis. Das 60. Tor erzielte Marius Schmitz zum 32:28 nach knapp 43 Minuten. Den 70. Treffer zum 37:33 verbuchte der Aachener Laurin Röder nach knapp 52 Minuten. Das 80. Tor im Spiel ging 88 Sekunden vor dem Ende auf das Konto von René Lönenbach zum 44:36 . Die obligatorische Kiste Bier für das 30. und 40. erzielte Tor beim TVP geht ebenfalls auf die Kappe von Schmitz und Lönenbach.
Das sagt der Trainer: Hauptsache, den Fans wurde etwas geboten
Peter Trimborn: „Heute war irgendwie Holland offen. Ab der siebten Minute haben wir Gas gegeben, dabei aber unsere Abwehr vergessen. Heute ist das egal, weil wir so den Fans etwas geboten haben. Ich konnte alle Spieler bringen, und im Prinzip haben wir nach der Führungsübernahme das Spiel sicher verwaltet. Das Ergebnis gleicht eher einem Schützenfest. Gefallen hat mir vor allem, dass wir mit viel Tempo über die 60 Minuten gegangen sind und dass wir auch mal Überzahlsituationen mit sieben Feldspielern ausprobieren konnten.“
TV Palmersheim: M. Königshoven, Roland – Fiedler (4/1), Schmitz (13), Schöller, Lönenbach (8/3), Adolph (1), Schouren (4), Winter (5), Schneider (4), Nzoikanua Domingos (1), Dobbelstein (2), N. Grevelding (1), Simsek (1).
Barbara Seipel und Svenja Bank verletzen sich bei Niederlage
Oberliga Frauen: HSG Refrath/Hand – HSG Euskirchen 37:32 (21:17). Die 32 geworfenem Auswärtstore reichen am Ende nicht, um Zählbares mit in die Heimat zu nehmen. Beim Tabellenzehnten bezog die HSG Euskirchen die 13. Saisonniederlage und verharrt auf Platz acht der Tabelle. „Wir haben einen absolut gebrauchten Tag erwischt, weil wir trotz der vielen Tore nicht wirklich an unsere Leistungsstärke anknüpfen konnten“, sagt Julian Meyer.
Der Trainer hatte das Gefühl, dass seine Mannschaft nicht ganz bei der Sache war. „Der Kopf war heute scheinbar woanders“, so Meyer. Nicht nur die Niederlage schmerzt, sondern noch mehr der verletzungsbedingte Ausfall von Torhüterin Barbara Seipel mit einer Knie- und Svenja Bank mit einer Schulterverletzung. „Wir müssen im Hinblick auf das letzte Saisonspiel sehen, wie wir damit umgehen, aber es sieht momentan bei beiden nicht gut aus“, sagt Julian Meyer.
HSG Euskirchen: Kurm, Seipel, Viehmann – Stajenda, Bank (1), Esser (4/1), Corinna Schmitz (16/5), Lea Schmitz (2), Schmidt-Gogo (6), Arends (2), Müsch, Viola (1).
Aufsteiger Oppum lässt der HSG Euskirchen keine Chance
Verbandsliga: Handball Oppum – HSG Euskirchen 40:26 (18:9). Beim Meister und Aufsteiger Handball Oppum gab es für die HSG Euskirchen nichts zu holen. Trotz spielerisch guter Anfangsphase, in der die HSG allerdings die ersten drei Abschlüsse an den Innenpfosten setzte und schnell mit 0:6 zurücklag, war der Mannschaft anzumerken, dass sie mit viel Einsatz und Willen das Spiel bestreiten wollte. Aber: „Durch diesen klaren Rückstand war im Prinzip die Messe schon gelesen“, fasst Frank Rösgen den Horrorstart zusammen.
Danach wurde die HSG unsicherer und erlaubte sich zu viele Fehler in der Offensive. Der Versuch, es mit der Brechstange zu probieren, misslang. Oppum nutzte dies, um mit „ihrer Paradedisziplin, dem Tempohandball“ zu agieren und davonzuziehen, wie Rösgen es beschrieb. Hinzu kam eine Hinausstellung gegen Tobias Schmitz nach einer Roten Karte in der 19. Minute und das verletzungsbedingte Aus für Dennis Trimborn nach einem Cut unter dem linken Auge.
Euskirchen verkürzte dennoch den Rückstand zwischenzeitlich zweimal. In Durchgang zwei gaben dann aber die individuelle Klasse des Gegners und das Nachlassen der Euskirchener Kraftreserven den Ausschlag für das deutliche Ergebnis. „Am Ende ist die Niederlage gerechtfertigt. Oppum hat uns einige Defizite aufgezeigt“, sagt HSG-Trainer Rösgen.
HSG Euskirchen: Gebertz, Schmithuesen – Trimborn, Bünder (4), Gast (11/1), Schwarzbach (1), Henzel (3), Schmitz (1), Schramm (2), Maheswaran (1), Krug (3).
Zülpich gelingt im letzten Heimspiel der Saison ein Sieg gegen Aachen III
TuS Chlodwig Zülpich – BTB Aachen III 32:31 (15:14). Mit einer wahren Energieleistung und einem verdienten Heimsieg hat sich der TuS Zülpich vom eigenen Anhang verabschiedet. Gegen den Tabellenfünften aus Aachen stimmten Einsatz und Wille von Anfang bis Ende. Den Gästen aus Aachen gehörten lediglich die ersten acht Minuten. Danach übernahm der TuS die Führung und hielt diese konsequent bis zehn Minuten vor dem Ende. Dann kam der Favorit dreimal zum Ausgleich, doch die Zülpicher ließen in dieser Phase nicht locker und gingen immer wieder in Führung. In den letzten fünf Minuten gelang nur noch Dennis Schüller ein Treffer, weil beide Abwehrreihen konsequent zupackten.
„Wir wollten heute noch einmal alles reinlegen und haben bis zum Umfallen gekämpft“, sagt ein zufriedener Spielertrainer Fabian Horst. Er hob den hervorragenden Kampfgeist „wie aus alten Zeiten“ hervor und blickt mit Stolz auf die Zülpicher Handballzeit zurück. „Schön, dass viele Leute und einige Weggefährten heute in der Halle waren und dass wir zusammen so einen schönen Abschluss erleben durften“, so Fabian Horst, der die Stimmung nach dem Spiel als „emotional und schön“ zusammenfasst.