Erneut stand der Auftritt von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen, der den neunten NLS-Lauf gewann, am Nürburgring im Mittelpunkt.
Nürburgring Langstrecken-SerieAlexander Hardt aus Mechernich holt sich die Meisterschaft

Nur die Rücklichter sahen die Konkurrenten des Renazzo-Lamborghini aus der SP9AM-Klasse.
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Erster Einsatz in einem GT3-Fahrzeug, erster Einsatz in einem Multiklassen-Teilnehmerfeld und dann gleich der erste Sieg, nur zwei Wochen nach seiner bestandenen Fahrprüfung. Bei jedem anderen Rennfahrer würde man sagen: Aus dem könnte noch was werden. Doch bei Max Verstappen ist das etwas anderes: Er ist schon jemand. Vierfacher und amtierender Formel-1-Champion nämlich. Und in seinem ersten NLS-Rennen im Ferrari 296 GT3 auch unschlagbar. Gleichzeitig war es Verstappens erster Sieg außerhalb der Formel 1, seit er in der Königsklasse fährt. An seiner Seite war sein Kumpel Chris Lulham
„Max war ein bisschen zu stark mit der Fahrerpaarung und im Ferrari, der bestimmt das stärkste Auto im Moment ist“, sagte der Iversheimer Frank Stippler, der nach dem Premierensieg mit dem Ford Mustang vor zwei Wochen nun hinter Verstappen und dem Schwester-Auto des Haupt-Racing-Teams auf Rang drei fuhr. Man sei auf dem Weg zu Platz zwei gewesen, aber man sei durch einen Boxen-Stopp in eine Code60-Zone gekommen, der der andere Mustang entging und so Stippler und sein Partner Vincent Kolb überholen konnte. Man habe aber Erkenntnisse über das Auto erhalten, was beim Entwicklungsprojekt wichtiger sei. Beim Qualifying hatte Stippler Verstappen sogar geschlagen und auf Platz drei verwiesen, allerdings mit dem Audi R8 von Juta Racing, an dessen Steuer er im Rennen aber nicht Platz nahm.
Auch das McChip-DKR-Team aus Obergartzem darf sich freuen
Überaus erfolgreich verlief das Wochenende für den Mechernicher Alexander Hardt. Er sicherte für Black Falcon Team Zimmermann im vorletzten Lauf in der Porsche Endurance Trophy, die Teil der NLS ist, die Meisterschaft in der Cup2-Pro/AM-Klasse. Dabei zeigte sich, wie kompliziert die Regularien doch sind. Man wollte vor dem ärgsten Konkurrenten von Sorg Rennsport ins Ziel fahren, was allerdings nicht gelang. Aber sein Teamkollege Peter Ludwig habe mit einer „Mega-Performance“ das Sorg-Team so stark unter Druck gesetzt, dass deren Fahrer die erlaubte Rundenzeit von 8:28 Minuten für Amateure mehrfach unterboten und deshalb in die Pro-Kategorie gestuft wurden. Auch wenn Hardt zugibt, dass man das Rennen gerne auf der Strecke entschieden hätte, reichte der Sieg durch die Regularien zur Meisterschaft in der Pro/Am-Wertung.
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Einen Sieg in der Klassenwertung holte auch das von McChip-DKR aus Obergartzem betreute Team von Renazzo Motorsport. Im Lamborghini siegten Sak Nana, der Nettersheimer Christoph Breuer und McChip-Chef Danny Kubasik in der SP9AM-Klasse. „Unser Lambo wird immer einfacher zu fahren“, sagte der Thailänder Nana, der glücklich ist, in der Grünen Hölle fahren zu dürfen.
Manuel Dormagen war ohne Stammpartner Sven Oepen unterwegs
Ungewohnt dürfte der neunte Lauf der NLS für den Euskirchener Manuel Dormagen sein. Normalerweise wechselt er sich im BMW 325i mit dem Mechernicher Sven Oepen als Fahrer ab. Der nahm diesmal aber nicht teil. Trotz Elektronikprobleme im Qualifying fuhr das Team noch auf Startplatz drei innerhalb der Klasse. Das Rennen sei dann problemlos verlaufen, sein Teamkollege Thomas Ardelt habe sogar einen Rundenrekord in der Klasse aufgestellt. „Mit einem zweiten Platz in der Klasse sind wir sehr zufrieden“, so Dormagen.
Die Euskirchenerin Carrie Schreiner fuhr mit ihrem Girls-only-Team in der Klasse SP8T. „Wir sind gut durchgekommen, es hat aber nur zu Platz fünf gereicht“, sagt sie. Sie selbst sei einen guten Stint gefahren. Das Podium war in greifbarer Nähe. „Manchmal ist es eben so.“
Zu Platz zwei in der Klasse reichte es auch für den Euskirchener Tobias Müller in der Cup2-Klasse. Der zweite Renazzo-Wagen, ein Porsche, wurde in der Cup3-Klasse Zehnter. Als Teamchef erfolgreich war der BMW 240i des Euskircheners Peter Terting, dessen Auto in der Klasse siegreich war.
Vater und Sohn aus Stotzheim erstmals gemeinsam bei der RCN
Sie haben es getan: Yannick und Rainer Habeth haben gemeinsam ein RCN-Rennen absolviert. Nach einem starken Start des Stotzheimers Yannick Habeth, der auf Platz eins liegend den BMW an seinen Vater übergab, reichte es auf dem Nürburgring am Ende zu Rang fünf.
„Mein Vater hatte mit den Nachwirkungen einer Erkältung zu kämpfen und in der letzten Runde ein bisschen Pech mit einem anderen Rennfahrer“, berichtet der 26-Jährige. Dennoch sei man zufrieden und glücklich, endlich ein Rennen gemeinsam gefahren zu sein. (tom)