Sportlerwahl 2022Carrie Schreiner lebt ihren Highspeed-Traum

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Rennfahrerin Carrie Schreiner steht beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring unter ständiger Beobachtung.

Im Fokus der Kameras: Carrie Schreiner.

Die Rennfahrerin aus Stotzheim gewann die GT60-Meisterschaft und die Ladies-Trophäe der NLS. Sie teilt das Cockpit mit ihrem Lebengefährten.

Carrie Schreiner ist eine viel beschäftigte Frau – und das auch im Winter, wenn der Motorsport zumindest in der Öffentlichkeit ruht. Zwischen einem Aufenthalt in Schweden, wo sie mit ihrem Lebensgefährten und Rennpartner Peter Terting auf Schnee gedriftet ist, und einem Messetermin in Erfurt erwischt diese Zeitung sie zu Hause in Stotzheim.

„Das vergangene Jahr war gut“, sagt die 24-Jährige. Sie gewann die GT3-Meisterschaft GT60, wurde Dritte beim Porsche Sports Cup Endurance und erhielt die Ladies-Trophäe der Nürburgring-Langstrecken-Serie. Und mit dem „Girls only“-Team war ihr auch die Aufmerksamkeit beim 24-Stunden-Rennen in der Grünen Hölle gewiss. Ein reines Frauenteam in der Männerdomäne Rennsport ist halt immer noch etwas Besonderes.

Aber auch sportlich ist Schreiner mit dem Auftritt zufrieden. „Wir sind ohne Fehler durchgekommen.“ Das Ergebnis: Platz 35 insgesamt von 135 Startern. Den Auftritt als reines Damenteam fand sie zwar sehr schön. Ihr eigentliches Highlight war aber die auch sportliche Partnerschaft mit ihrem Lebensgefährten Peter Terting. „Das war unser großes Ziel. Als wir die Idee hatten, war es aber sehr weit weg, denn es war auch eine finanzielle Frage.“ Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde das Paar im Schnitzelalm-Mercedes zum Abschluss zweimal Vierter im Gesamtklassement.

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Wir wollen Erfolg haben, aber ohne den Mega-Druck.
Carrie Schreiner

Aber ist es ein erstrebenswertes Ziel, auch den Beruf mit dem Partner zu teilen? Schreiner beantwortet das ganz klar mit Ja: „Wir verbringen sehr viel Zeit zusammen, es läuft fahrerisch sehr gut und es macht viel Spaß. Wir wollen Erfolg haben, aber ohne den Mega-Druck. Wir leben unseren Traum.“

Natürlich seien auf ein Paar mehr Augen gerichtet. Aber die 24-Jährige, die aus dem Saarland stammt und mit zehn Jahren zum ersten Mal im Kart gesessen hat, sieht die mediale Präsenz positiv. „Dadurch erreichen wir Aufmerksamkeit für uns und unsere Partner.“ Nur was sie 2023 beruflich vorhat, kann Schreiner noch nicht sagen: „Im Moment ist alles offen, wir sind in der Findungsphase.“

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