Die Täter stehen auch im Zusammenhang mit der Einbruchserie in Lommersum. Das Bonner Landgericht verhängte mehrjährige Haftstrafen.
Täter verurteilt60-Jähriger in Euskirchen hofft auf Sex-Abenteuer – und wird beraubt
Am Anfang dieser Geschichte standen zwei große Hoffnungen. Ein 60-Jähriger mit einer Behinderung, der in Euskirchen in einer verlotterten Wohngemeinschaft mit einem justizbekannten Drogendealer lebt, hoffte auf ein kleines Sex-Abenteuer. Und die 35-jährige Frau, die angedeutet hatte, der 60-Jährige dürfe sie beim Chillen mal nackt sehen, hoffte auf 30.000 Euro Bargeld, das der Kumpel des Pflegebedürftigen in der Wohnung versteckt habe.
Doch nichts davon traf ein. Stattdessen musste die 35-Jährige sich zusammen mit zwei weiteren Komplizen am Ende für einen Überfall vor dem Bonner Landgericht verantworten. Die Frau, einst mit dem Dealer liiert und im Streit auseinandergegangen, heuerte zwei Bekannte, 42 und 45 Jahre alt, an, um mit ihnen den Ex-Freund zu überfallen. Am 25. Juni 2022 klingelte sie an der Tür und rief durchs Fenster ihren Namen. Der Mieter war aber gar nicht da, so dass der auf den Rollator angewiesene 60-Jährige voller Vorfreude öffnete.
Zur Begrüßung sah er statt nackter Haut in den Lauf einer – ungeladenen – Gaspistole, die ihm der maskierte 42-Jährige mit den Worten „Geld raus, oder ich erschieße dich!“ vors Gesicht hielt. Die Frau unterstrich die Drohung mit einer Ohrfeige. Statt der erwarteten 30 000 Euro fanden die Eindringlinge nur 1000 Euro, ein Zuckermessgerät und im Kühlschrank 800 Gramm Amphetamine. Mit der Beute ließen sie sich per Taxi in die Wohnung der Männer nach Weilerswist bringen.
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Täter auch verantwortlich für Einbruchsserie in Lommersum
Die Polizei kam ihnen aufgrund der Personenbeschreibung schnell auf die Spur. Am 1. August durchsuchte sie die Unterkunft der beiden und entdeckte dabei auch Diebesgut aus einer Einbruchsserie in Lommersum. Die Verdächtigen wurden am gleichen Tag verhaftet, die Komplizin ging im Oktober vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Die neun Einbrüche gestand der 42-Jährige, sein Kollege habe nur ein paar der gestohlenen Gegenstände bekommen.
Der Täter war zwischen dem 12. April und 5. Juli 2022 nachts mit seinem Hund durch die Straßen in seiner Nachbarschaft spaziert, hatte dabei Häuser ausbaldowert, aus deren Briefkästen Post lugte, und war dann in die offenbar leerstehenden Gebäude eingedrungen. Einmal baute er sich dafür eine wackelige Einstiegshilfe aus einer Gartenbox und zwei Leitern. Er stahl Beute im Wert von 17.000 Euro, darunter Bargeld, EC-Karten, Motorradhelme, Staubsauger oder Schmuck – Geschenke einer Hauseigentümerin von ihrem verstorbenen Mann. Diese Erinnerungsstücke sind zum Leid der Witwe verschwunden.
Der älteste Angeklagte gab schließlich zu, am 16. Juli 2022 einen Bagger unterschlagen zu haben. Zunächst hatte er mit dem Gerät auf einem Grundstück einen Swimmingpool ausgehoben. Dann verkaufte er den geliehenen Minibagger – geschätzter Wert: 5000 Euro – für 2000 Euro weiter. Der Einbrecher wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt, sein Freund zu drei Jahren und zwei Monaten, die 35-Jährige zu drei Jahren. Da sie alle schwerst drogenabhängig sind, wurde jeweils die Einweisung in eine Entzugsklinik eingeordnet.