Warenhauskette in der KriseBürgermeister spricht über Galeria-Zukunft in Euskirchen

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Filialleiter Hans-Peter Neußer bei der Wiedereröffnung der Galeria-Filiale Euskirchen im April 2022.

Euiskirchen – In der jüngeren Vergangenheit ging es auf und ab für Galeria Karstadt Kaufhof in Euskirchen. Während der Konzern im Juni 2020 die Schließung mehrerer Dutzend Häuser in Deutschland bekanntgab, feierte man in der Kreisstadt den Fortbestand der Filiale in der Fußgängerzone.

Gut ein Jahr später richtete die Flut im „Kaufhof“, wie das Galeria-Warenhaus nach wie vor im Volksmund genannt wird, riesige Schäden an. Den Wiederaufbau nutzte das Unternehmen als Chance für eine umfassende Modernisierung. Im vergangenen April wurde die Filiale wiedereröffnet.

Nach Flut in Euskirchen: Die nächste Krise für Kaufhof

Und jetzt, kaum mehr als ein halbes Jahr später, die nächste Krise. Der Konzern ist erneut in finanzielle Schwierigkeiten geraten, strebt eine Sanierung in Eigenverwaltung an, wie es offiziell heißt, und hat dazu ein Schutzschirmverfahren eingeleitet. Schon wieder geht die Angst vor dem Ende der Kaufhof-Geschichte in Euskirchen um, ist doch von der Schließung weiterer Standorte in Deutschland die Rede.

Der hiesige Filialleiter Hans-Peter Neußer äußert sich nicht zur jüngsten Entwicklung und zur Zukunft seines Hauses, das rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat. „Ich beteilige mich nicht an Spekulationen, das führt zu nichts“, erklärte er am Freitag auf Anfrage.

Hans-Peter Neußer: „Die Stimmung ist positiv“

Und wie empfindet die Belegschaft die Situation? „Die Stimmung ist positiv“, sagte Neußer: „Alle sind optimistisch.“

Die Stadtverwaltung schreibt in einer Mitteilung, dass in ganz Deutschland nach der jüngsten Erklärung von Galeria zur finanziellen Lage „eine spürbare Unsicherheit im Hinblick auf die angekündigte Schließung einzelner Filialen“ herrsche – eine Unsicherheit, die auch vor Euskirchen nicht haltmache.

Bürgermeister Reichelt verweist auf den attraktiven Standort

Aus Sicht von Bürgermeisters Sacha Reichelt spricht aber „sehr viel“ für den Erhalt der Galeria Euskirchen. Berechtigte Hoffnung mache der Umstand, „dass der Standort Euskirchen nach wie vor nicht nur wegen des großen Einzugsbereichs attraktiv ist. So wurde die Euskirchener Filiale nach der Flut umfassend saniert und auf den allerneuesten Stand in Sachen Technik und Einrichtung gebracht“.

Selbstverständlich, so Reichelt, werde man sich mit allen Kräften dafür einsetzen, dass Galeria in Euskirchen bleibe.

Schon seit 1974 ein Kundenmagnet in der Innenstadt 

Die Verwaltung erinnert daran, dass Galeria seit 1974 (damals noch als Kaufhof) fester Bestandteil der Euskirchener Innenstadt und ist und „auch heute ein großer Anziehungspunkt für die Einkaufswilligen“, die in die Stadt kämen. Als wichtiger Anker für die gesamte Region gehöre das Warenhaus fest zum Stadtbild. „Nicht nur Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch eine Vielzahl von Arbeitsplätzen hängen an diesem Standort“, so Reichelt. Konkrete Informationen zur Zukunft des Standorts, die über die Pressemeldungen hinausgingen, lägen der Stadt Euskirchen nicht vor.

Ganz allgemein gelte, so heißt es abschließend, dass der innenstädtische Handel mit der Konkurrenz aus dem Internet zu kämpfen habe. „Jeder Einzelne von uns kann etwas beitragen: Wer den Einzelhandel unterstützt, unterstützt damit nicht nur den Erhalt wohnortnaher Arbeitsplätze, sondern auch die Attraktivität und Aufenthaltswirkung unsere Innenstädte insgesamt“, wird Reichelt zitiert.

Rundschau abonnieren