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RTL-SpendenmarathonDer „80-Euro-Waldi“ feierte sein Zehnjähriges in Krekel

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Sänger Frank Zander und Walter Lehnertz stehen gemeinsam auf einer Bühne.

Eine Single seines Liedes „Marlene“ schenkte Sänger Frank Zander (l.) Lehnertz zum Jubiläum.

Mit Musik und einer Benefiz-Versteigerung feierten Walter Lehnertz und Hunderte Gäste das zehnjährige Bestehen von „Eifel Antik“ in Krekel.

Er ist schon ein echtes Original. Seit mehr als einem Jahrzehnt ist Walter Lehnertz, besser bekannt als „Waldi“ oder noch besser als „80-Euro-Waldi“, Antiquitätenhändler aus der Eifel, auf dem Bildschirm in der ZDF-Sendung „Bares für Rares“ präsent und hat mit seiner unprätentiösen Art viele Fans gewonnen. Im August 2015 eröffnete er in der ehemaligen Gaststätte „Ponyhof“ am Ortsrand von Krekel sein Ladenlokal „Eifel Antik“. Dieser Jahrestag wurde am Samstag mit einem großen Fest begangen. Hunderte Besucher kamen von nah und fern zu der Veranstaltung.

Dabei stand der Tag vor allem im Zeichen des Benefizes zugunsten der RTL-Stiftung „Wir helfen Kindern“, für die der RTL-Spendenmarathon veranstaltet wird. So standen nicht nur die Musiker ohne Gage auf der Bühne, die auf der Nachbarweide von „Eifel Antik“ aufgebaut war, sondern es wurden auch jede Menge Gemälde versteigert.

Denn „Waldi“, mit Pinsel und Palette auch kreativ tätig, hatte seine Galerie Walendowski eingeladen, sich mit einer großen Präsentation zu beteiligen. Aus deren Fundus, der unter anderem auch die Arbeiten von Prominenten wie Udo Lindenberg, Frank Zander und Otto Waalkes umfasst, wurden mehrere Werke von dem ebenfalls in der Sendung „Bares für Rares“ tätigen Wolfgang Pauritsch versteigert, der als Auktionator tätig wurde.

„De Boore“ trotzten dem Nieselregen in der Nordeifel

Um sie vor dem Nieselregen zu schützen, der die Eifel am Samstagmorgen überzog, waren die Bilder sicher und wetterfest eingepackt. Wie auch Chris Koch, Sänger der Band „De Boore“, der sich eine flauschige Jacke übergezogen hatte. „Ich habe das Wetter etwas unterschätzt“, gestand er. Die Band unterstütze die Aktion vom Waldi gerne, und sie hätten bereits zweimal beim Spendenmarathon mitgemacht.

Die Band "De Boore" bei ihrem Auftritt in Krekel.

Für Stimmung auf der Wiese am ehemaligen „Ponyhof“ in Krekel sorgte die kölsche Band „De Boore“.

„Wir haben gesagt: Was in Köln funktioniert, funktioniert auch auf der Wiese in Krekel“, sagte er. Und so brachten die Musiker viel Stimmung in das Publikum. Genauso wie „De Boore“ traten auch die Sängerin Jenny, Eva Kaufmann, Berry Cline, Steven Allen, Riccardo Doppio, Rudi Hand, Kaiser Franz und Michael Grimm bei der Veranstaltung auf.

Für Lehnertz sicherlich ein Festtag, allerdings auch ein anstrengender. Denn wo er auch hinkam, stand schon jemand mit einem Handy bereit, um ein Selfie mit ihm zu erfragen – eine Bitte, der er in der Regel auch spontan nachkam. Und wenn dabei seinen Fans aus Aufregung schon einmal das Handy aus den schwitzigen Fingern zu gleiten drohte, packte er schon einmal selbst zu, öffnete die Kamera und sorgte für ein nettes Foto.

In Krekel reichte der Platz für jede Menge Antiquitäten und ein Café

„In Kommern, wo ich vorher war, hatte ich nicht so viel Platz“, sagte er über den Umzug in das weitläufige Anwesen am Ortseingang von Krekel. „Besser was Eigenes“, habe er sich gesagt. Den Platz hat er auch entsprechend genutzt, um seine verschiedenen Standbeine zu etablieren: Neben den Räumen, in denen Antiquitäten und Trödel präsentiert werden, gibt es auch ein Antik-Café, in dem die Besucher am Wochenende einkehren können.

Wie Kerstin und Jürgen Menzenbach, die mit Gerta Pauli nach Krekel gekommen waren. „Wir kommen öfters her“, sagte Kerstin, „einfach zum Durchstöbern und zum Waldi.“ Seit etwa fünf Jahren würden sie das machen. „Ich finde, er ist so wie im Fernsehen, die Atmosphäre ist einfach toll“, schwärmte sie.

„Ich mache viel für den guten Zweck“, sagte Lehnertz. Für das Event am Wochenende hatte sich Lehnertz Unterstützung von den Bikern des BTFoG (Biker & Triker Freunde ohne Grenzen) geholt, die sich für die Integration von Menschen mit Handicap engagieren. „Wir machen unter anderem Behindertenausfahrten oder haben einmal einen Spielplatzausbau bei Heinsberg unterstützt“, so Waldi. Ihm habe der Verein gut gefallen, und so sei er Mitglied geworden. „Ich habe mir auch extra eine Harley gekauft“, sagte er.

Am 30. August treffen sich die Biker des BTFoG mit ihren Motorrädern bei „Eifel Antik“ in Krekel, um ihre „Mitfahrzentrale“ durchzuführen. „Die Lebenshilfe Kall und Lebenshilfe Heinsberg machen einen Ausflug dorthin und werden dann von unseren Motorradfahrern auf einen Ausflug mitgenommen“, kündigte Präsident Helmut Linnards an. Doch die Veranstaltung sei für alle Menschen, die gerne mal mitfahren möchten, offen.


Neues Buch: Waldis Weisheiten

Zwei Krimis hat Walter Lehnertz bereits mit Miriam Rademacher herausgebracht, nun ist auf dem am Wochenende vorgestellten Band „Waldis Weisheiten“ sein Gesicht zu sehen. Autor ist allerdings Peter Meurer, ebenfalls in Krekel ansässig. Er verfasst für den Antiquitätenhändler regelmäßig eine Kolumne, die im Monatsmagazin „Eifel Pur“ zu lesen ist. In dem nun erschienenen Buch sind diese zusammengefasst.

Walter Lehnertz zeigt sein neues Buch, daneben seine Lebensgefährtin Sonja.

Mit seiner Lebensgefährtin Sonja präsentiert Walter Lehnertz sein neues Buch.

Es ist eine unterhaltsame Mischung, in der Lehnertz Anekdoten und Alltagsbetrachtungen miteinander vermischt. „Witziges und Nachdenkliches vom Eifel-Philosophen“, so der Untertitel des Buches. „Mein ganzer Blödsinn“, sagte Lehnertz über die Sammlung. Ehrlicher gehe es nicht, außer in „Waldis Welt“, verwies er auf die sechsteilige Doku-Soap, die im ZDF zu sehen war. Bei der Veranstaltung am Samstag stellte Lehnertz das Buch mit dem Verleger Frank Steffan und dem Autor vor. Erschienen ist das Buch in der Edition Steffan, hat 144 Seiten und kostet 16,90 Euro.