Zwei Jahre nach der FlutHochwasserschutz in den Eifel-Gemeinden braucht noch viel Zeit

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Ein Fluss schlängelt sich durchs Tal. Im Vordergrund liegt ein umgestürzter Baum.

Im Urfttal zwischen Mauel und Anstois soll ein Retentionsbecken zum Hochwasserschutz entstehen. Bis zur Realisierung des Vorhabens dauert es aber noch.

Bis gebaut wird, dauert es noch: Momentan wird das Hochwasserschutzkonzept zwischen den beteiligten Behörden abgestimmt.

Knapp zwei Jahre nach der Überschwemmungskatastrophe von 2021 informiert der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) über die Arbeit am Hochwasserschutzkonzept an Urft und Olef. „Für einen effektiven Hochwasserschutz muss ein Gewässer ganzheitlich von der Quelle bis zur Mündung betrachtet werden“, erläutert dazu Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER.

Die Gemeinden Blankenheim, Dahlem, Hellenthal, Kall, Nettersheim und die Stadt Schleiden haben in Zusammenarbeit mit dem Kreis Euskirchen und dem WVER eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur Erarbeitung eines interkommunalen Hochwasserschutzkonzeptes getroffen.

Das entstehende Konzept soll über das Land NRW gefördert werden. „Die Details der Förderung befinden sich momentan in der Abstimmung zwischen den Vertragspartnern und der Bezirksregierung Köln“, teilt der WVER jetzt mit.

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Wasserverband Eifel-Rur: „Abstimmung benötigt viel Zeit“

Das formale Verfahren des Förderantrags benötige wegen der verschiedenen behördlichen Abstimmungsaspekte jedoch viel Zeit. Die Erarbeitung des Hochwasserschutzkonzeptes selbst erfordere darüber hinaus einige Grundlagendaten, so der WVER weiter: „Um bereits parallel zur Antragsstellung einen Grundstein für das bevorstehende Konzept zu legen, wurden in enger Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Köln bereits Risikogewässer festgelegt und vermessen.“

Darüber hinaus seien die Abflüsse des Hochwasserereignisses 2021 anhand von aktualisierten Rechenmodellen der Pegel an Urft und Olef ermittelt worden.

Auch die Direktmaßnahmen befinden sich noch im Planungsstadium

„Über eine Abschlussarbeit der RWTH Aachen wurden die Pegelabflüsse in einen historischen Kontext eingeordnet. In Folge werden diese zudem – in Kooperation mit der Bezirksregierung Köln und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) – statistisch ausgewertet“, so der Wasserverband: „Die so gewonnenen Erkenntnisse bilden im Rahmen des Hochwasserschutzkonzeptes das Fundament für die Dimensionierung von konkreten Maßnahmen.“

Als Teil des ganzheitlichen Hochwasserschutzkonzepts könnten auch kleinere, lokal wirksame Direktmaßnahmen, die den Hochwasserschutz nachhaltig verbessern, definiert werden. Unter diesem Aspekt habe bereits im April 2022 eine Serie an Direktmaßnahmen-Workshops zur Festlegung von ersten, zeitnah durchführbaren Maßnahmen stattgefunden.

„Mit Unterstützung verschiedener Fachleute wurden hier 37 mögliche Vorhaben identifiziert, von denen sich bereits einige in Beantragung und Planung durch die jeweiligen Kommunen befinden“, heißt es in der Meldung des WVER. (thw)

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