Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Zukunft des Handwerks in der Region83 Gesellen wurden in Euskirchen losgesprochen

3 min
Nico Prinz, Manuel Bertram, Louis Müller, Alexander Gehrmann, Constantin Odenthal, Maximilian Reinartz und Elias Schmidt konnten ihre Gesellenprüfungen als Innungsbeste absolvieren. Sie stehen vorne und halten ihre Urkunden in den Händen.

Absolvierten ihre Gesellenprüfungen als Innungsbeste: Nico Prinz (v.l., mit Urkunde in der vorderen Reihe), Manuel Bertram, Louis Müller, Alexander Gehrmann, Constantin Odenthal, Maximilian Reinartz und Elias Schmidt.

Die Gesellenprüfungen liegen hinter ihnen. Landrat Markus Ramers lobte die Absolventen und pochte auf ihre Rolle für Wirtschaft und Zukunft.

In zahlreichen Betrieben des Kreises gab es in den vergangenen Wochen und Monaten ein vorherrschendes Thema. Von der Straßenbaumeisterei über die Schlosserei bis zur gemeinnützigen GmbH der Nordeifelwerkstätten standen die auszubildenden Lehrlinge vielerorts vor der Herausforderung, ihre Gesellenprüfung abzulegen. Bei der Lossprechungsfeier im S-Forum der Kreissparkasse Euskirchen durften sie am Dienstagabend den Lohn dieser Arbeit in Form ihres Gesellen- oder Abschlussbriefes entgegennehmen.

„Sie alle haben sich der Aufgaben ihres Berufes angenommen und sind an den Schwierigkeiten gewachsen. Das ist längst keine Kleinigkeit“, lobte die Geschäftsführerin der Vereinigten Kreishandwerkerschaft Düren, Euskirchen, Heinsberg, Jessica Kuhn. Insgesamt 83 Auszubildende konnten ihre Prüfungen erfolgreich ablegen und nun ein neues Kapitel ihres beruflichen Werdegangs aufschlagen. „Gehen Sie diesen Weg selbstbewusst weiter. Ein gutes Fundament ist nun gelegt“, so Kuhn weiter.

Künstliche Intelligenz kann keine handwerklichen Leistungen ersetzen

Gastgeber Udo Becker, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Euskirchen, teilte die freudige Stimmung der Absolventinnen und Absolventen und brachte in seiner kurzen Ansprache auch das in vielen Arbeitsbereichen wachsende Thema der Künstlichen Intelligenz zur Sprache. „Handwerkliche Leistungen werden täglich millionenfach in Anspruch genommen, und die zahlreichen Facetten dieser Arbeit können nicht durch eine KI ersetzt werden.“

Dennoch sei es für die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe von großer Bedeutung, die sich bietenden Vorzüge, beispielsweise bei der Lagerlogistik, zu nutzen. „Dann habt ihr alle sehr gute Aussichten und Chancen – und wir zählen dabei auf euch“, ließ Becker wissen.

Landrat Markus Ramers betont Rolle der Handwerker für den Kreis

Der Abschluss der Ausbildungszeit sei nicht nur für die 83 ehemaligen Lehrlinge, sondern auch für den gesamten Kreis Euskirchen bedeutsam, betonte Landrat Markus Ramers. „Sie alle haben persönlich eine Menge erreicht. Sie haben Hürden genommen, Krisen gemeistert und bewiesen, dass Sie jede Lage im Handwerk beherrschen.“

Zeitgleich bilden die neuen Gesellinnen und Gesellen auch die Zukunft für das Handwerk der Region. „Um weiterhin hochwertige Arbeitsplätze zur Verfügung stellen zu können, müssen wir im Kreis auch zukünftig die berufliche Bildung stärken“, sagte Ramers.

Zyklen im technischen Fortschritt werden immer kürzer

Dabei hob der Landrat den rasanten Wandel der Technik, die auch im Handwerk zum Einsatz kommt, mit einer Anekdote aus dem Leben seiner Großmutter hervor. „Wenn meine Oma mir als Kind Geschichten von den Neuerungen wie dem Einzug der Elektrizität im Haus, dem ersten Schwarz-Weiß-Fernseher oder dem Telefon erzählt hat, dann habe ich immer den Eindruck gehabt, meine Oma hätte in einer sehr beschleunigten Zeit des technischen Fortschritts gelebt.“ Mittlerweile habe er diesen Eindruck jedoch revidieren müssen.

„Die Neuheiten, die vor der Digitalisierung 100 Jahre gebraucht haben, würden im heutigen Zyklus in gerade einmal in sechs bis sieben Jahren entstehen. Wir alle, und auch das Handwerk, müssen mit dieser Entwicklung Schritt halten, Verbesserungen einbringen, wo wir können, und Traditionen bewahren, wo es möglich ist. Wenn Sie sich auf diese Rahmenbedingungen einlassen und offen für Veränderungen bleiben, dort wo sie notwendig sind, bilden Sie alle ein Fundament für die Wirtschaft und somit auch für die Zukunft unseres Kreises.“