Der Kreis Euskirchen hat einen Digital Making Place im Kreishaus und Berufskolleg Eifel eröffnet. Dort gibt es moderne Technik für Schüler.
Digital Making PlaceKreis Euskirchen erfindet Medienzentrum neu – Viele neue Geräte

Im Kreishaus ist aus dem Medienzentrum ein Digital Making Place geworden. Mithilfe von Fördermitteln aus dem Bildungsministerium sind Medien angeschafft worden, die die Medienkompetenz von Schülern fördern und fordern sollen.
Copyright: Tom Steinicke
Aus dem Medienzentrum im Kreishaus ist ein Digital Making Place (DMP) geworden. In dem etwa 60 Quadratmeter großem Raum steht nun moderne Technik, die in erster Linie zum Experimentieren einladen soll. Das Angebot richtet sich vor allem an Schüler und Lehrer. Neben dem Kreishaus ist auch im Berufskolleg Eifel in Kall ein DMP installiert.
Ziel sei es, das Prinzip des „Makings“, also des Machens, in den Unterricht zu integrieren und die zukunftsorientierte Schul- und Unterrichtsentwicklung zu fördern, sagt Mariusz Kopania, Medienpädagoge beim Kreis Euskirchen und so etwas wie der erste Ansprechpartner für Schulen und Lehrer.
Schüler und Lehrer sollen mit modernen Geräten experimentieren
Konkret bedeutet „Making“, dass Lehrkräfte experimentell mit digitalen Werkzeugen wie 3D-Druckern, Lasercuttern, Robotern und Mikrocontrollern arbeiten, ebenso gehören Virtual-Reality-Brillen sowie Audio- und Video-Equipment zur Ausstattung. Diese Werkstätten sollen Lehrkräfte befähigen, neue Lernkulturen zu etablieren, in denen kreative Auseinandersetzung und das Ausprobieren von Ideen im Mittelpunkt stehen.
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Kopania macht an einem Beispiel deutlich, wie die Geräte verknüpft werden können. So können mit dem 3D-Drucker Spielfiguren ausgedruckt, mit dem Keyboard samt Programm kann die Spielanleitung in Form eines Podcasts aufgenommen und mit der Stickmaschine eine Jutetasche bestickt werden, in der das Spiel transportiert wird.

Mit dem 3D-Drucker kann man auch „Bierkästen“ für Batterien designen.
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Mit BlueBots lässt sich Programmiersprache üben.
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Die „Digital Making Places“ sind in vier Kreativbereiche unterteilt: Visual, Audio, Coding/Flex und Haptic/Tinker. Die Lehrkräfte können dort nicht nur selbst aktiv werden und neue Technologien erlernen, sondern auch Impulse für ihren eigenen Unterricht erhalten und diese an ihre Schüler weitergeben.
Beim Coding/Flex etwa entstehen digitale Projekte – von einfachen Algorithmen bis zur durchaus komplexen Steuerung von Robotern. Beim Haptic/Tinker geht es um Herstellung: Hier wird etwa mit dem 3D-Drucker gearbeitet oder mit der programmierbaren Stickmaschine werden Prototypen hergestellt.
63.000 Euro wurden in Medienzentren in Kall und Euskirchen investiert
63.000 Euro sind jeweils ins Medienzentrum im Kreishaus und den DMP im Berufskolleg Eifel investiert worden. Teilweise seien mit den Fördermitteln des Landes ganze Klassensätze an Technik angeschafft worden. Dazu hat die Kreisverwaltung für alle Schulen im Kreis eine 360-Grad-Kamera, eine Indoor-Drohne, einen mobilen Digitalrekorder, mobile Schallabsorber, tastenbetriebene Lernroboter, zeichnerisch programmierbare Lernroboter oder digitale Erfinderkits erhalten – eben das, was vielerorts von moderner Schule erwartet wird. Das aber über den Einsatz digitaler Endgeräten im Unterricht hinausgeht. „Das Angebot wird die Bildungslandschaft markant ergänzen“, sagt Dagmar Berens, Leiterin des Medienzentrums.
Umsonst ist das Projekt für den Kreis übrigens nicht. Während das Land die Kosten für die Anschaffung der gewünschten Medien übernimmt, hat der Kreis die Stelle für den Medienpädagogen Kopania geschaffen. Der soll die Schulen bei Fragen zu Robotics, Bionics, VR und Augmented Reality, Künstlicher Intelligenz, digitaler Lerntechnik, Workshops und Informationsveranstaltungen, Jugendmedienschutz und zu technisch-pädagogischen Weiterentwicklungen beraten. „Mit den neuen Tools ist ein kreativer, praxisorientierter Unterricht möglich, der zukunftsorientiert ist – auch mit Blick auf die Medienkompetenz“, berichtete Kopania bei der Vorstellung des DMP im Kreishaus.