Das hohe Verkehrsaufkommen auf der Gartzemer Straße in Satzvey ist ein ungelöstes Problem für den Ort.
Copyright: Marco Führer (Archiv)
Mechernich-Satzvey – In Satzvey soll ein neues Baugebiet entstehen: Der Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz stimmte in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich für die Einleitung des Verfahrens zur Aufstellung des Bebauungsplans „Am Rothenloch“.
Einzel-, Doppel- und Mehrfamilienhäuser
Das Plangebiet liegt am nördlichen Rand von Satzvey, zwischen der Straße Am Sportplatz und der Firmenicher Straße, und ist rund 11.550 Quadratmeter groß. Das Bebauungskonzept sieht dort 20 Grundstücke für eine Einzel- oder Doppelhausbebauung sowie zwei Grundstücke für eine Mehrfamilienhausbebauung vor.
Über die Nutzung der am Waldrand liegenden Fläche als Baugebiet wird in der Mechernicher Politik bereits seit dem Jahr 2017 diskutiert: Es mussten zunächst jedoch Fragen des Artenschutzes geklärt werden, weil Auswirkungen auf Amphibienwanderungen zwischen dem Naturschutzgebiet der ehemaligen Tongrube und der Schavener Heide befürchtet wurden.
Die Vertreter der Grünen-Fraktion stimmten im Ausschuss gegen das Baugebiet, weil sie im Gegensatz zur Verwaltung die Auffassung vertraten, dass die Krötenwanderung durch die Bautätigkeit in dem Bereich doch beeinflusst werde, wie Gerd Altmeier vorbrachte. „Die Geburtshelferkröte wurde im Jahr 2021 definitiv in dem Gebiet beobachtet“, ergänzte seine Fraktionskollegin Nathalie Konias.
Bertram Wassong (SPD) signalisierte zwar die Zustimmung der Fraktionsgemeinschaft von SPD und Die Linke, sprach aber die problematische Verkehrssituation in Satzvey an, die immer noch nicht gelöst sei. „In der engen Ortsdurchfahrt kommt es in der Gartzemer Straße immer wieder zu gefährlichen Situationen, speziell bei Veranstaltungen auf der Burg“, so Wassong.
Mechernichs Beigeordneter Thomas Hambach sieht durch das neue Baugebiet nicht die Gefahr einer Zunahme des Verkehrs in der Ortsmitte: „Ein Großteil des Verkehrs wird zur Panzerstraße und von dort in Richtung Autobahn fließen.“
Eine Ortsumgehung sei natürlich dennoch gewünscht, so Hambach weiter: „Allein schon wegen des Bahnübergangs, wo es regelmäßig zu Rückstaus kommt.“
Derzeit keine freien Grundstücke
Von der Notwendigkeit, neue Baugebiete auszuweisen, zeigte sich Hambach trotz der sich ändernden finanziellen Rahmenbedingungen für Bauwillige überzeugt: „Wir haben aktuell im Mechernicher Stadtgebiet keine Baugrundstücke mehr, die wir Interessenten veräußern könnten“, sagte Hambach.
„Alle Gebiete, die derzeit in Planung sind, kommen ja nicht zeitgleich auf den Markt. Wir können die Auslastung der Gebiete daher auch steuern, wenn die Nachfrage zurückgehen sollte“, so Hambach. Der Ausschuss stimmte in der Sitzung auch der Planung neuer Baugrundstücke in Schützendorf und Bergheim zu.
