Bluttat Zülpicher Straße16-Jähriger aus U-Haft entlassen – Benefiz-Turnier für Opfer

Lesezeit 3 Minuten
Im Gedenken an den getöteten 18-Jährigen sind Blumen und Kerzen am Tatort abgelegt worden.

Im Gedenken an den getöteten 18-Jährigen sind Blumen und Kerzen am Tatort abgelegt worden.

Köln – Neue Entwicklung im Fall des erstochenen 18-Jährigen von der Zülpicher Straße: Der mehrere Tage in Untersuchungshaft sitzende 16-Jährige ist am Freitag freigekommen. Das bestätigte eine Sprecherin der Kölner Staatsanwaltschaft und der Verteidiger des 16-Jährigen, Lukas Pieplow, gegenüber der Rundschau. Es bestehe kein dringender Tatverdacht, ergänzte die Sprecherin der Anklagebehörde. Am Freitagnachmittag seien die Entlassungspapiere in der Justizvollzugsanstalt eingegangen.

Ermittlungen nun gegen vier weitere Jugendliche

Rechtsanwalt Pieplow hatte einen Haftprüfungstermin anberaumt. „Dieser Termin hat sich nun erübrigt“, sagte der Verteidiger weiter. Sein Mandant sei nicht am Tatort gewesen. „Er war in der Nähe, hat aber vom Geschehen auf der Zülpicher Straße nichts mitbekommen“, ergänzte Pieplow. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, richten sich die Ermittlungen nun gegen die vier Jugendlichen, die nach der Bluttat zunächst festgenommen und dann wieder freigelassen wurden. Über ihr weiteres Vorgehen in dem tragischen Fall machten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag keine weiteren Angaben.

Ein mögliches Motiv für den Streit könnte weiter ein Flaschenwurf in die Gruppe des Freundeskreises des 16-Jährigen sein. Dabei soll einer der Jugendlichen eine Flasche auf den Kopf bekommen haben. „Mein Mandant hat die Flasche nicht auf den Kopf bekommen“, sagte der Anwalt des 16-Jährigen. Dass es eine Attacke mit einer Glasflasche gegeben haben soll, wurde den Ermittlern der Mordkommission in mehreren Zeugenvernehmungen mitgeteilt.

Benefiz-Fußballturnier in Gedenken an den verstorbenen 18-Jährigen

Eine Woche nach dem Tod des 18-Jährigen gibt es weiter Beileidsbekundungen im Netz und weiterhin werden Blumen am Tatort an der Zülpicher Straße abgelegt. Nun wird ein Benefiz-Fußballturnier in Gedenken an das Opfer organisiert. Am 17. August veranstaltet die Sportvereinigung Deutz 05 ein Turnier. Der 18-Jährige gehörte in seiner B-Jugend-Zeit zu den Schwarz-Gelben in Deutz.

„Joel war ein begeisterter und leidenschaftlicher Fußballer“, teilte der Verein mit. Man sei „fassungslos“ über den frühen Tod des jungen Sportlers. Gerne erinnere man sich an die Berufung des jungen Kickers in die U-16 Nationalmannschaft von Panama. „Diese Reise war ein Abenteuer für Joel. Es war für ihn und seine ganze Familie ein absolutes Highlight und der ganze Stolz seines Vaters“, teilte der Verein weiter mit.

Das könnte Sie auch interessieren:

Spenden gehen an die Familie

Das Turnier werde zu Ehren des Getöteten ausgetragen. In der Sportanlage von Deutz 05 an der Dr. Simons-Straße soll von 18 bis 22 Uhr der Ball rollen. Mit dabei sind außer den Deutzer Kickern, Spieler des 1. FC Köln, Fortuna Köln und dem 1. FC Düren. Spielen werden Herren und Jugendmannschaften. Ob Profi-Kicker kommen werden, blieb unklar. Es wurden „Special Guest“ angekündigt.

Joel hatte in seiner Jugendzeit für Fortuna Köln, dann für Deutz und später für den 1. FC Düren in der U 19 gekickt. Die Einnahmen würden an die Familie von Joel gehen. Der Eintritt zu dem Turnier beträgt zwei Euro. Es wird darauf großen Wert gelegt, dass die Teilnehmer vor Beginn einen Corona-Test ablegen müssen.

Rundschau abonnieren