Gastro-Öffnungen in KölnEs bleibt ein gewisses „Vabanque-Spiel“

Lesezeit 2 Minuten
20170620_Wetter_HGM_05(1)

Ein Bild aus besseren Tagen: Köln hofft, wenigstens die Außengastronomie bald wieder öffnen zu können. Foto: Günther Meisenberg

Köln – Köln hat tatsächlich einen gewissen Vorlauf – fünf Werktage hintereinander Inzidenz unter 100 plus zwei Tage obendrauf – ganz so überfallartig wie etwa im Rhein-Sieg-Kreis, wo die Gastronomie praktisch von heute auf morgen öffnen dürfte, ist die Situation nicht. Dennoch, erklärt Christoph Becker, Geschäftsführer beim Hotel- und Gaststättenverband Nordrhein (Dehoga), beinhalte jedes Öffnungs-Szenario einen schwer kalkulierbaren Zeitrahmen. „Das fängt nicht erst mit den Bestellungen an, sondern schon vorher: Die Brauereien haben ihren Ausstoß heruntergefahren, die Großhändler müssen Waren besorgen, die ganze Logistik-Kette muss wieder in Gang gesetzt werden.“

Angesichts wackelnder Inzidenzen – Becker rechnet damit, dass die Zahlen durch den Feiertag und das kommende Wochenende niedriger ausgefallen sein könnten als sie tatsächlich waren – und auch wenig prickelnder Wetteraussichten in den nächsten Wochen müsse sich jeder Gastronom genau überlegen, inwieweit er in das „Vabanque-Spiel“ einsteige. „Wir stehen Gewehr bei Fuß“, sagt Becker, „aber gerade bei kleineren Außengastronomien wird sich die Frage stellen, ob sich eine sofortige Öffnung rechnet“.

Impfpass schwer zu kontrollieren

Auch die Frage der „drei Gs“ (geimpft, genesen, getestet) sei zwar rechtlich geklärt. Genesen und geimpft heißt kein Test nötig, muss dieser nachgewiesen werden, darf er nicht älter als 48 Stunden sein. Aber ob ein Impfpass nun echt oder gefälscht sei, das könne das Personal beim besten Willen kaum nachkontrollieren. „Da steht dann eine für Laien unverständliche Zahlenfolge mit dem handschriftlichen Vermerk ,Covid 19’.“ Er fordert dringend, den digitalen Impfpass voranzutreiben: „Die billigsten gefälschten Impfpässe im Netz bekommt man schon für 80 Euro.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Einige Dienstleister aus anderen Bereichen, etwa aus dem Friseur- oder Kosmetikgewerbe, haben angekündigt, trotz aufgeweichter Bestimmungen auch weiter am Test festhalten zu wollen. Denn der Nachweis über einen negativen Test erfolgt in der Regel tatsächlich über das Smartphone und ist schnell verifizierbar. Allerdings gehe man „branchenübergreifend“ davon aus, dass sich der allergrößte Teil der Kundschaft an Recht und Gesetz halten werde.

Rundschau abonnieren