Geisterstimmung in KneipenDer große „Ansturm“ beim FC-Spiel blieb aus

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Leere im Joe Champs

  • Nicht nur im Rhein-Energie-Stadion war es diesen Sonntag leer.
  • Auch der „Ansturm“ in Bars und Kneipen zum ersten Geisterspiel des 1. FC Köln war überschaubar..
  • Wie Kneipenbesitzer und Fans damit umgehen.

Köln – Das „My Way“ von Sascha Müller gleicht bei einem Spiel des 1. FC Köln einem Hexenkessel. Die Fans stehen dicht gedrängt im Innenbereich der Fan-Kneipe am Stadtbahnknotenpunkt „Aachener Straße/Gürtel“ in Braunsfeld, um ihre Mannschaft anzufeuern. Auch die Kreuzung ist in rot und weiß getaucht – normalerweise.

Am Sonntagnachmittag, als der Effzeh nach rund zwei Monaten Corona-Zwangspause gegen den 1. FSV Mainz 05 antrat, hatten sich rund 20 Personen in der Bar eingefunden, um das Spiel live zu verfolgen. Geisterstimmung also zum Geisterspiel – auch in den Bars und Kneipen der Stadt.

Viel Skepsis

„Die Leute sind noch skeptisch“, sagt Inhaber Sascha Müller. Er selbst könne noch gar nicht wirklich abschätzen, „ob wir hier auch alles richtig machen“. Die nötigsten Vorkehrungen wie Desinfektionsmittel oder das Einhalten des Mindestabstandes seien jedoch gegeben. Ob es überhaupt richtig sei, die Bundesliga wieder laufen zu lassen, könne er noch nicht sagen. Klar sei für ihn vor allem eines: „Geisterspiele sind der Horror!“

Uneinigkeit darüber herrscht auch noch bei Müllers Stammgästen Inge, Jürgen und Uwe. Während die beiden Herren der Fortführung noch etwas skeptisch gegenüberstehen, ist sich die Dame am Tisch sicher: Es sei der richtige Weg. „Die Stimmung wird natürlich nicht so sein wie sonst. Aber irgendwann muss es ja weitergehen – egal ob im Fußball, im Einzelhandel oder sonst wo.“

Tisch ist reserviert

Die kommenden Spiele wolle man aber in den kommenden Wochen ebenfalls wie gewohnt im „My Way“ verfolgen – ob mit oder ohne Skepsis,. Der Tisch für den kommenden Spieltag sei bereits reserviert.

Auch im „Joe Champs“ am Rudolfplatz sind einige Fans zusammengekommen. Ein Vergleich zu dem, was sonst in der Sportsbar während eines FC-Spiels los ist, stellt das aber nicht einmal ansatzweise dar.

Fast Elmeter verpasst

Aufgrund der fehlenden Geräuschkulisse aus dem Fernseher wäre einigen Besuchern beinahe der Elfmeter in der vierten Spielminute entgangen, den Mark Uth anschließend sicher zum Führungstreffer verwandelt. „Ich war schon das ein oder andere Mal hier zum Fußballschauen, hier hat man Platz und kann sich etwas zum Essen bestellen“, erklärt Student Stephan, der sich einen Einzelplatz in der Sportsbar gesichert hat.

„Ich finde es überwiegend gut, dass es wieder losgeht mit der Liga. Auch andere Wirtschaftszweige werden ja wieder langsam in Gang gesetzt. Ich vertraue da der Politik, dass die die richtigen Entscheidungen trifft.“

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Im „Gaffel am Dom“ ist der Andrang der Fans ebenfalls überschaubar. Rund 20 Anhänger des FC hatten es sich dort gemütlich gemacht und genossen so den ungewohnten Platz in dem großen Brauhaus. So auch Mario und sein Sohn Max. „Ich hätte schon gedacht, dass etwas mehr los sein wird, wahrscheinlich schauen aber viele lieber Zuhause, wo doch die ersten zwei Spieltage im Free-TV übertragen werden“, vermutet der Vater.

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