„Black and White Radio“Zwei Schleidener senden im Internet ein besonderes Programm

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Ihr eigenes Radioprogramm senden Jutta Poth und Sascha Borowietz über das Internet.

Ihr eigenes Radioprogramm senden Jutta Poth und Sascha Borowietz über das Internet.

Schleiden – Das gute alte Dampfradio hat längst ausgedient. Das Internet und der Computer haben viele Bereiche Menschen zugänglich gemacht, die vorher Spezialisten vorbehalten und mit großen Investitionen verbunden waren. Das Radio macht da keine Ausnahme.

Riesige Sendeanstalten, die über Antennenwälder ihre Hörer mit Musik oder Informationen versorgen, bestimmen nicht mehr alleine das Bild. Heute gibt es Tausende Radiosender, die über das World Wide Web ihre Hörerschaft erreichen. Betrieben werden sie von enthusiastischen Radiofans, die ihre Sender mit viel Liebe und Engagement betreiben.

Nichts als ein Hobby

So wie Jutta Poth und Sascha Borowietz. Von der Eifel aus betreiben sie das „Black and White Radio“, das über das Internet zu hören ist. Mit zwei Kollegen, Vicky Weigand und Thomas Herbich aus Berlin, haben sie das Projekt im vorigen Sommer an den Start gebracht. Über das Internet erreichen sie teilweise mehrere Hundert Hörer.

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Dabei sei das Ganze, so betonen sie, nichts als ein Hobby. „Es ist eine Abwechslung vom Alltag“, sagt Poth. Und auch für ihre Hörer wollen sie nichts anderes. „Mich reizt es, die Hörer glücklich zu machen“, fährt sie fort. Mit viel Musik aus den unterschiedlichsten Stilrichtungen unterhalten sie ihr Publikum. 22 Gastmoderatoren sorgen für stetige Abwechslung und viel Überraschung. „Der eine Moderator macht mehr Schlager, der andere eher fetzige Musik wie Rock oder Dance“, berichtet sie. „Jeder entscheidet, was er spielt“, fügt Borowietz hinzu.

Traum vom eigenen Radiosender

Er hatte bereits vorher Radioerfahrungen bei dem Sender RRM sammeln können. „Das ist auch ein Hobbyradio“, erzählt er. Kennengelernt haben sich Poth und Borowietz auf der Internetplattform „Club Cooee“, wo viele Radiofans unterwegs sind.

So fanden sie auch über dieses Medium viele Mitstreiter, als Borowietz sich im vorigen Mai entschloss, seinen alten Traum vom eigenen Radiosender Wirklichkeit werden zu lassen. Während Herbich sich um die technische Realisierung der Internetseite und die Abwicklung kümmerte, bemühte sich Weigand um die grafische Gestaltung der Seite.

Hörer können sich Musiktitel wünschen

Am 6. September war es soweit: Der Sendebetrieb startete. Lange, so berichten Poth und Borowietz, hätten sie überlegt, welchen Namen sie dem Projekt geben könnten. Nach einigen Fehlversuchen seien sie schließlich auf „Black and White Radio“ gekommen. „Es ist gut zu merken“, so Borowietz. Und: „Das Leben hat auch nicht immer die gleiche Farbe, sondern mal schöne, mal schlechte Tage“, sagt Poth.

Um die unerlässlichen Regeln wie Lizenzierung und die Anmeldung bei der Gema und GVL kümmert sich Borowietz. „Das finanziere ich mit meiner Arbeit als Lkw-Fahrer bei einer Spedition“, berichtet er. Der Erfolg sei so groß, dass mittlerweile ein Aufnahmestopp für neue Moderatoren ausgerufen worden sei. Wichtig sei bei dem Projekt die Hörerbeteiligung. Viele Moderatoren bieten eine Wunschbox an, wo die Hörer sich Musiktitel wünschen können.

„Das ist manchmal nicht einfach, diese Wünsche zu erfüllen“, schmunzelt Poth. Außerdem ist es über die Software der Internetseite möglich, sich als Hörer mit den Moderatoren zu unterhalten. Nur eines vermissen die Initiatoren noch: Dass sie ihre Mitmoderatoren auch einmal persönlich kennenlernen können. „Bisher mussten alle Treffen wegen Corona abgesagt werden“, bedauert Borowietz.

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