Es war das stärkste Beben seit 2023 in der Region. Bis zu 252.000 Menschen könnten die Erschütterungen mitbekommen haben.
„Ein Schlag, dann Grollen“Leichtes Erdbeben in der Eifel reißt Menschen aus dem Schlaf

Ein Waldsee in der Osteifel.
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In der Nacht zum Freitag (31. Oktober) hat sich ein leichtes Erdbeben in der Eifel ereignet. Laut dem Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz hatte es eine Magnitude von 2,7 auf der Richterskala und war damit das stärkste Beben in der Osteifel seit 2023.
Das Epizentrum des Bebens lag den Angaben der Experten zufolge in Ochtendung im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Die Erschütterungen wurden in weiten Teilen der Region wahrgenommen, sogar bis nach Koblenz hin. Viele Menschen meldeten, sie seien von den Erschütterungen aus dem Schlaf gerissen worden. Verletzte oder Schäden an Gebäuden gab es demnach nicht.
Erdbeben in der Eifel könnten bis zu 252.000 Menschen gespürt haben
Das Erdbeben ereignete sich mitten in der Nacht zum Freitag gegen 1.55 Uhr und lag in einer Tiefe von rund zehn Kilometern unter der Erdoberfläche. Es könnte für bis zu 252.000 Menschen spürbar gewesen sein. Laut Erbebennews ist es das stärkste Erdbeben in der Osteifel seit April 2023.
Bei dem Portal meldeten sich viele Menschen, die von den Erschütterungen aus dem Schlaf gerissen wurden. „Ein Schlag, dann Grollen. Das Haus knirschte. Ein Wackeln spürte ich nicht“, beschreibt eine Anwohnerin aus Ochtendung ihre Erlebnisse der Nacht.
Das Beben hat mich aus dem Traum gerissen, das Bett hat gewackelt und die Türen vom Holzschrank haben geklappert.
Eine Bewohnerin aus Koblenz-Metternich erklärte: „Das Beben hat mich aus dem Traum gerissen, das Bett hat gewackelt und die Türen vom Holzschrank haben geklappert. Habe es direkt als Erdbeben wahrgenommen.“
„Wir wohnen in Kettig im Dachgeschoss und wurden durch den Wumms, der durch das Zimmer und das Bett ging, aus dem Schlaf gerissen“, schildert ein Anwohner aus dem Landkreis Mayen-Koblenz.

Die Karte zeigt das Erdbeben mit dem Epizentrum in Ochtendung.
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Auch andere Menschen aus der Region berichten von einem laut hörbarem Grollen, als würde ein großer Lkw vorbeirattern. Die Erschütterungen waren für viele spürbar, Gläser in den Schränken haben vibriert. Zudem habe man vermehrt ein lautes Knacken im Gebäude gehört.
Erdbeben folgt auf Phase erhöhter Mikrobebenaktivität und Erdbeben-Schwarm
„Das Ereignis folgt auf eine Phase erhöhter Mikrobebenaktivität im Bereich des Vulkansystems Laacher See“, so die Experten von Erdbebennews. In den vergangenen Wochen wurden dort mehrere magmatische Erdbeben in großer Tiefe registriert.
Erst am 10. Oktober hatten die Messstationen einen Erdbeben-Schwarm aufgezeichnet, also mehrere kleine Beben in kurzer Abfolge ohne klares Hauptbeben. Das Epizentrum des Erdbeben-Schwarms lag demnach am Westufer des Sees nahe dem Kloster Maria Laach, nach dem der See benannt wurde. Die Ereignisse lagen in einer Tiefe von sieben Kilometern unter der Erdoberfläche.
Schon früher seien nach DLF-Erdbeben vermehrt oberflächennahe Beben an der Ochtendung-Störungszone gemessen worden. „Ein ganzer Erdbeben-Schwarm direkt am Laacher See ist jedoch in dem Kontext neu.“ Zudem bezeichneten die Experten den Erdbeben-Schwarm in dieser Stärke als bislang einzigartig.

