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100 EinsatzkräfteZwei Häuser nach Feuer in Bergneustadt unbewohnbar

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Blick auf den Einsatzort in Neuenothe.

Nachdem der weiße Audi A3 in Brand geraten war, schlugen die Flammen auf zwei Wohnhäuser über. 

Bei klirrender Kälte kämpften an die 100 Feuerwehrmänner in Bergneustadt gegen ein Feuer an.

Feuerwehr Bergneustadt kämpft mit 100 Kameraden gegen einen sich rasant ausbreitenden Brand anAndreas ArnoldNeuenothe An die 100 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt waren in der Nacht zu Montag bei einem Einsatz in Neuenothe über Stunden in klirrender Kälte gefordert, um einen sich rasant ausbreitenden Brand zweier Wohnhäuser zu bekämpfen.

Stadtbrandmeister Michel Stricker sagte am Morgen nach dem Einsatz, dass die Kräfte zwar zwei beschädigte Häuser zurücklassen mussten, diese aber zumindest vor einer völligen Zerstörung bewahrt hätten. Menschen kamen bei dem Feuer nicht zu Schaden, ein Feuerwehrmann musste seinen kräftezehrenden Einsatz unter Atemschutz in der Drehleiter wegen Kreislaufproblemen abbrechen. Die beiden Häuser sind laut Stricker unbewohnbar. In dem einen wohne eine vierköpfige Familie, in dem anderen nach Strickers Erkenntnissen eine Person. Von der Dimension des Brandes hatte sich auch Oberbergs Kreisbrandmeister Julian Seeger ein Bild gemacht.

Eigentümer wollte das Auto noch auf die Straße fahren

Die nächtliche Alarmierung um kurz nach 1.30 Uhr hatte sich zunächst nach einem ganz normalen Brandeinsatz angehört. Auf der Straße Hepperblick war ein Pkw, der vor einem Carport stand, in Brand geraten. Als die ersten Kräfte der Feuerwehr vor Ort gewesen seien, habe der Brand bereits auf das Carport und den Dachstuhl des angrenzenden Wohnhauses übergegriffen, berichtete Stricker. Der Eigentümer des weißen Audi A3 habe zwar noch versucht, den Wagen auf die Straße zu fahren, doch sei dieser da schon nicht mehr angesprungen. Die Flammen schlugen laut Auskunft des des Bergneustädter Feuerwehrchefs schließlich auch auf das Nachbarhaus über.

Schwierig sei zunächst die Wasserversorgung gewesen, so dass die Brandbekämpfung anfangs nur über Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehr funktioniert habe. Erst nachdem der örtliche Wasserbeschaffungsverband Neuenothe umgeschiebert habe, sei an der Einsatzstelle auch genügend Wasser aus dem Netz gekommen, sagte Stricker. Derweil breitete sich der Brand weiter rasant aus, so dass auch das Nachbarhaus am Ende schwer beschädigt worden sei. Zu diesem Zeitpunkt hatte Stricker längst Stadtalarm auslösen lassen und um Unterstützung zusätzlicher Atemschutzkräfte aus Olpe-Drolshagen ersucht. Die Kameraden der Gummersbacher Wehr sorgten derweil dafür, dass der Brandschutz im Stadtgebiet gewährleistet war.

Schaumteppich auf brennendem Kaminholz ausgebreitet

Im Bereich des Carports, wo Brennholz gelagert gewesen sei, sah Stricker sich gezwungen, einen Schaumteppich zu legen. Wasser, so sagte er, hätte nur für noch mehr Rauchentwicklung gesorgt. Und genau die konnte er überhaupt nicht gebrauchen. Der Schaum zeigte rasch Wirkung und die Kameraden sahen, welchen Weg der Brand genommen hatte. Bei Außentemperaturen von minus neun Grad wurden die Einsatzkäfte rasch von den Nachbarn mit warmen Getränken versorgt. Sie hätten auch Flächen zur Verfügung gestellt, wo die Feuerwehrleute hätten verschnaufen können. Eine Geste, die Strickers Respekt bekam.

Der Frost stellte aber nicht nur die Wehrleute vor eine enorme Herausforderung. Er sorgte zudem dafür, dass die Straße am Einsatzort alsbald spiegelglatt war, so dass Kollegen des Baubetriebshofs mit einem Streuwagen ausrücken mussten, um die Einsatzstelle passierbar zu machen. Erst um 6 Uhr am Montagmorgen war der Einsatz beendet, allerdings würden die Nacharbeiten noch sehr fordernd, sagt Stricker, denn nicht erst Silvester müsse man wieder gewappnet sein. Zeit zum Durchatmen bleibe also keine. Der Brand in Neuenothe sei bereits der vierte Großeinsatz für die Neustädter Wehr in diesem Jahr gewesen. Was die Brandursache des aktuellen Feuers angeht, so hat die Polizei noch keine Erkenntnisse. Sie hat den Brandort inzwischen beschlagnahmt. Die Ermittlungen dauern an. Hinweise nimmt Kriminalkommissariat 1 unter der Telefonnummer (02261) 8199-0 entgegen.