Weil die Wassertemperatur eine bestimmte Grenze überschritt, war Neopren beim Wettkampf an der Aggertalsperre nicht erlaubt.
Zu warm Freiwasserschwimmer mussten ohne Neopren ins Wasser der Aggertalsperre

An unterschiedlichen Badekappen-Farben erkannte die Wettkampfleitung die Schwimmer. Gelb trugen die Frauen über zehn Kilometer.
Copyright: Nastasja Kleinjung
Das sechste Jahr in Folge wurde die Aggertalsperre zur Bühne für die gemeinsamen Internationalen Freiwasser-Meisterschaften der Schwimmbezirke Mittelrhein und Aachen. 374 Aktive wagten sich ins kühle Nass – einige von ihnen gleich mehrfach, so dass am Ende über 450 Einzelstarts verzeichnet wurden.
Buntes Teilnehmerfeld an der Aggertalsperre
Von ehrgeizigen Meisterschaftsstartern bis hin zu neugierigen Schnupperschwimmern war alles vertreten. Die Teilnehmer standen vor der Qual der Wahl: Ambitionierte Strecken über 2500, 5000, 7500 und 10.000 Meter, spannende Staffeln über 3 x 1250 Meter oder das Volksschwimmen über 1250 und 2500 Meter. Anfänger, die sich lieber an einer noch kürzeren Distanz ausprobieren wollten, meldeten sich für das Schnupperschwimmen über 500 Meter an.
Die Wassersportler reisten aus ganz Deutschland an. Den weitesten Weg hatte ein Schweizer hinter sich, der das Ereignis an der Aggertalsperre bereits von Anfang an begleitet und jedes Jahr wieder ins Oberbergische zurückkehrt. Auch altersmäßig war das Teilnehmerfeld bunt durchgemischt. Die beiden ältesten Teilnehmer waren 75 Jahre alt und gingen über 2500 Meter an den Start.
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Die Verpflegungsstation für die Langstreckenstarter besetzten Helfer-Teams mit Keschern.
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Stichwort bunt: Den Distanzen waren Badekappen in unterschiedlichen Farben zugeordnet, damit die Schiedsrichter die Teilnehmer im Wasser leichter unterscheiden konnten. Die Meisterschaften an der Agger wurden während der Corona-Pandemie aus der Not geboren, inzwischen haben sie Kultstatus. Selbst große Namen wie Olympiasieger Florian Wellbrock standen schon am Start.
Unklar war bis kurz vor den Starts allerdings, welche Kleidung die Wettkampfleitung erlauben würde. Die Wettkampfbestimmung sieht vor, dass die Wassertemperatur 18 Grad unterschreiten muss, damit die Teilnehmer mit einem Neoprenanzug ins Wasser steigen dürfen. Laut aktuellem Reglement müssen die Schiedsrichter am Morgen an drei verschiedenen Stellen der Talsperre Wasserproben nehmen.
Es ist alles reibungslos abgelaufen. Das Freiwasserschwimmen war wieder eine beliebte Veranstaltung.
Nachmessungen müssen danach alle zwei Stunden gemacht werden. An beiden Wettkampftagen betrug die Wassertemperatur der Aggertalsperre 20,2 Grad, die Anzüge mussten damit in den Taschen bleiben. Ausgenommen von dieser Regel war allerdings das Volksschwimmen, hier konnte man frei wählen.
Verantwortlich für die Organisation war erneut die Schwimmabteilung des ASC Gummersbach, zusammen mit der des TuS Derschlag. Der Jugendzeltplatz wurde zum Start- und Zielgelände umfunktioniert und die Firma Abus stellte die Parkplätze zur Verfügung. ,,Es war mal wieder eine sensationelle Zusammenarbeit“, lobte Ruth Uessem, sportliche Leiterin des ASC Gummersbach, auch den Aggerverband, der bei der Abmessung der Strecke auf dem Wasser geholfen hatte.
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft war mit mehreren Ärzten, Rettungskräften und drei Booten im Einsatz, um die Schwimmer abzusichern. ,,Es ist alles reibungslos abgelaufen. Das Freiwasserschwimmen war wieder eine beliebte Veranstaltung“, freute sich Uessem.