VFL Gummersbach Pokal-AusDer Traum platzt 30 Sekunden vor Schluss

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Nach 60 starken Minuten war der Frust nach der Niederlage bei den VfL-Spielern groß.

Nach 60 starken Minuten war der Frust nach der Niederlage bei den VfL-Spielern groß.

Gummersbach – Das Wochenende gab VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson seinen Spielern Zeit, die knappe 27:29 (16:12)-Niederlage im Viertelfinale des DHB-Pokals gegen Bundesligist HC Erlangen zu verarbeiten. Kurz vor Schluss hatte sein Team noch die Hand am Ticket für Hamburg, ließ drei Chancen ungenutzt und der Traum vom Halbfinale war geplatzt. Ab Montag gebe es nur noch die Zweite Bundesliga, so Sigurdsson. Die Rückrunde startet am Freitag beim VfL Lübeck-Schwartau.

Austausch auf Augenhöhe

Mit Erlangen, einem hochkarätig besetzten Bundesligisten, lieferten sich die Gummersbacher über 60 Minuten einen Kampf auf Augenhöhe, in dem die Gäste das glücklichere Ende für sich verbuchten und zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte zum Final Four nach Hamburg fahren. Während die Erlanger mit ihren mitgereisten Fans feierten, machte sich bei den VfL-Handballern und ihren Fans Trauer breit.

Er sei unfassbar stolz auf seine Mannschaft, wie sie gekämpft und was sie geleistet habe, sagte anschließend VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. „Wir sind aber trotzdem selber schuld, dass wir verloren haben“, schob er hinterher. Sein Gegenüber Raul Alonso erklärte, dass seine Mannschaft schlussendlich das glücklichere Team gewesen sei. Max Jaeger, Gummersbacher in Diensten des HC Erlangen, nannte es die „Erstliga-Coolness“, die am Ende den Ausschlag gegeben habe.

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Von der war beim Anpfiff nichts zu spüren. In dem Alles-oder-Nichtsspiel begannen beide Teams sehr nervös und übertrafen sich in den ersten Minuten mit technischen Fehlern. Beim 3:2 (9.) ging der VfL erstmals in Führung, bis zum 9:9 (20.) blieb es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In der Auszeit (21.) stellte Sigurdsson sein Team neu ein und das zeigte Wirkung. Der VfL ließ sich auch nicht von zwei Zeitstrafen für Stepan Zeman aus der Ruhe bringen, konnte sich im Tor auf Tibor Ivanisevic verlassen, Fynn Herzig spielte mit der nötigen Ruhe und Übersicht. Der VfL baute die Führung auf 13:9 (25) aus und hielt die vier Tore bis zum Pausenpfiff.

Nach dem Wiederanpfiff gaben die Gummersbacher den Vorsprung innerhalb weniger Minuten aus der Hand, ein Doppelschlag von Simon Jeppssen leitete den 8:1-Lauf für die Gäste ein, während sich die Gummersbacher nun an der körperlich starken Abwehr und Torhüter Martin Ziemer abarbeiteten.

Starke Leistung überzeugte Fans trotz der Niederlage

„In der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Bälle verloren und sind überhaupt nicht gut ins Spiele gekommen“, analysierte der VfL-Trainer. Nach einer Auszeit (39.) wechselte er wieder Herzig und Janko Bozovic ein, setzte auf die 3:2:1-Deckung und den siebten Feldspieler. Damit hatten die Gäste ihre Probleme. Bozovic, Julian Köster und Santos sorgten mit ihren Toren nach einer erneuten Auszeit (50.) für den 26:26-Ausgleich (54.). Sie waren es auch, die in der Folge zum Matchwinner hätten werden können. Beim Stand von 27:27 (56.) scheiterte Santos an HC-Torhüter Martin Ziemer und Janko Bozovics Wurf wurde geblockt. Als dann auch Ole Preglers Anspiel an den Kreis misslang, nutzte Jeppsson den gewonnenen Ball zur 28:27 (59.)-Führung. Köster, auf den sich die Erlanger über 60 Minuten besonders eingestellt hatten, hatte noch die Möglichkeit zum Ausgleich und damit zur Verlängerung, scheiterte aber auch am HC-Torhüter, der in der zweiten Halbzeit zum Faktor wurde. Tim Zechel verwandelte den schnellen Gegenstoß zum 29:27.

Auf den Rängen in der Schwalbe-Arena und im Netz gab es viel Trost, Zuspruch und Lob für die VfL-Handballer und ihre gezeigte Leistung. Immer in der Hoffnung, dass die in den kommenden Wochen abgerufen wird, um dann im Sommer den Aufstieg in die Bundesliga zu feiern.

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