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Trainer will ein Zeichen setzenMartens tritt beim FV Wiehl zurück

Lesezeit 4 Minuten

Ungewohntes Bild an der Seitenlinie: Jannick Pfau, Marek Lesniak, Rene van Lenten (v. l.) übernahmen für Wolfgang Martens.

Oberberg – Die Fußballer des FV Wiehl unterliegen zum Auftakt der Landesligasaison dem SV Deutz 05 und müssen dabei auf Trainer Wolfgang Martens verzichten. Der war am Freitagabend überraschend zurückgetreten. Der SSV Nümbrecht erkämpft sich einen Punkt beim 1. FC Spich.

FV Wiehl – SV Deutz 05 1:3 (0:2). Die Nachricht am Sonntagmorgen war ein Hammer. Wiehls Trainer Wolfgang Martens hatte seinen Rücktritt erklärt, wie der FV Wiehl in einer Meldung mitteilte, und damit offenbar die Konsequenzen aus der holprigen Vorbereitung seiner Mannschaft gezogen. Er wolle „ein Zeichen setzen und die Mannschaft wieder erwecken“.

Bereits zuvor habe er darauf hingewiesen, dass es noch Wochen dauern werde, die Mannschaft spielfähig zu machen. Umso mehr ärgerte ihn das Verhalten einiger Spieler. Zwei hätten dem angesetzten Training für den taktischen Feinschliff und dem vom Mannschaftsrat geplanten Teamabend am Freitag nicht beiwohnen können, weil sie kurzfristig Karten für ein Bundesligaspiel ergattert hätten, einer sagte ohne Begründung ab. „Der Verein meinte, dass es nicht möglich wäre, die Spieler zu sanktionieren. So kann ich das nicht gutheißen. Die anderen Spieler wären dann enttäuscht. Und dann ist der Trainer auch das schwächste Glied“, erklärte Martens.

„Der Zeitpunkt des Rücktritts, zwei Tage vor dem ersten Meisterschaftsspiel, ist vielleicht nicht der beste, aber er gibt uns auch die Chance, in einer frühen Phase der Saison mit frischen Kräften neu zu starten“, teilte der Verein derweil mit und bedankte sich bei Martens für die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren und dafür, dass er den Umbruch mit Nachwuchsspielern vollzogen habe.

Auftaktspiel von U19-Traineern begleitet

Das Auftaktspiel wurde vom Trainergespann der Mittelrheinliga-U19, Marek Lesniak und Jannick Pfau sowie Rene van Lenten geleitet. „Die Jungs haben alles versucht, waren in der ersten Halbzeit aber zu ängstlich“, bilanzierte Lesniak nach der 1:3-Niederlage. Tatsächlich agierten die Hausherren abwartend und zögerlich und erhielten kurz vor der Pause die Quittung. Nach einem langen Ball auf Volkan Sevinc, nutzte der Deutzer Stürmer ein Missverständnis zwischen Wiehls Torwart Matteo Tessarolo und Meikel Harder und lupfte den Ball über den Schlussmann zum 1:0 (40.). Nur zwei Minuten später setzte Sevinc gegen nun unsortierte Hausherren einen Ball an den Torpfosten, en Abpraller versenkte Luca Schreinemacher zum 2:0.

Erst nach dem Seitenwechsel agierten die Wiehler mutiger und kamen durch Felix Sievers zum Anschluss (55.). Wiehl stellte offensiv um und suchte den Ausgleich, blieb aber zu harmlos. Okan Dönmez setzte nach einem Konter in der Nachspielzeit den Schlusspunkt.

„Das war Männerfußball gegen Jugendfußball“, meinte Wiehls Sportlicher Leiter Ingo Haselbach. Wer die Jungspunde künftig trainieren wird, sei offen. Zeitnah werde man sich zusammensetzen, um die internen und eventuelle externe Optionen für die Nachfolge von Martens zu besprechen.

FV Wiehl: Tessarolo; Derksen, Harder, Dresbach, M. Devern (11. Lauff), Schulze-Edinghausen (55. J. Devern), Stoffel (88. Allerdings), Kütük (72. Mocan), Smuda (55. Isakoski), Krieger, Sievers.Tore: 0:1 Sevinc (40.), 0:2 Schreinemachers (42.), 1:2 Sievers (55.), 1:3 Dönmez (90.+3).

1. FC Spich – SSV Nümbrecht 2:2 (2:1). Die Nümbrechter sind mit einem blauen Auge davongekommen. „Wir haben einen Punkt mitgenommen und können zufrieden sein“, bilanzierte SSV-Trainer Torsten Reisewitz, dessen Elf vor allem in der Anfangsphase des Spiels große Probleme mit dem Naturrasen hatte. Zweimal verloren die Gäste im Aufbauspiel unnötig den Ball und kassierten zwei blitzsaubere Konter, abgeschlossen durch Lukas Püttmann (8.) und Jonas Degenhart (17.).

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Erst gegen Ende des Durchgangs setzen Kilian Seinsche (30.) und Shogo Aikawa (35.) mit Chancen ein Zeichen. Christian Rüttgers fiel schließlich ein Abpraller vor den Fuß – von der Strafraumkante traf er zum Anschluss (44.).

„Das war ein wichtiges Tor für uns. In der zweiten Hälfte habe wir dann alles wieder gut gemacht, waren in den Zweikämpfen und hatten viele Ballgewinne“, meinte Reisewitz, dessen Team Moral bewies. Rohat Kilic vergab zwei dicke Chancen auf den Ausgleich, ehe Julian Opitz doch noch traf (80.). In der Nachspielzeit hatte Püttmann für die Gastgeber allerdings eine Großchance zum Siegtreffer.

SSV Nümbrecht: Geßner; Hennecken (35. Bauerfeind), P. Rüttgers, Hillenbach, Grünberg, Opitz, Kapellar (87. Schäfer), C. Rüttgers (71. Krämer), Birk (78. Klein), Seinsche, Aikawa (46. Kilic). Tore: 1:0 Püttmann (8.), 2:0 Degenhart (17.), 2:1 C. Rüttgers (44.), 2:2 Opitz (80.).