Bei der Simulation hatte ein Fahrzeug vor dem Gebäude in Flammen gestanden, das Feuer griff auf das Heim über – eine Herausforderung für alle.
Fiktiver EinsatzWaldbröls Feuerwehr übt an einem Heim für Menschen mit Handicap

Die Rettung von Menschenleben hatte für die Waldbröler Feuerwehr bei der Großübung in und an einem Wohnheim am Schaumburgweg oberste Priorität.
Copyright: Lukas Heu/Feuerwehr Waldbröl
Dass ein Feuer in einer Unterkunft für Menschen mit kognitiven Einschränkungen besonders verheerend enden kann, ist nachvollziehbar. Genau ein solches Szenario hatte die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Waldbröl am Sonntagmorgen für eine Großübung mit allen vier Einheiten gewählt und sich dazu das „Haus am Park“ ausgesucht, in dem derzeit 24 Menschen zu Hause sind.
Dabei baute eine vierköpfige Arbeitsgruppe, die für die Vorbereitung verantwortlich war, die Übung stufenweise und damit besonders realistisch auf. Die Kreisleitstelle alarmierte zunächst den Löschzug Waldbröl, weil ein unmittelbar vor der Einrichtung geparktes Fahrzeug in Flammen stand. „In kürzester Zeit hatten die Flammen auch einen Raum im Untergeschoss erfasst“, heißt es im Abschlussbericht zur Übung.
Simulierter Rauch nahm den Bewohnerinnen und Bewohnern in Waldbröl die Sicht
Das Problem: Durch geöffnete Fenster und Türen zog der Rauch – simuliert durch mehrere Nebelmaschinen – ins Treppenhaus, weiter in die darüberliegenden Etagen und nahm den Bewohnern die Sicht auf dem Fluchtweg. „Die als harmlos eingestufte Erstmeldung entwickelte sich schnell zu einer unübersichtlichen Lage, in der mehrere Hausbewohner als vermisst galten“, schreibt die Wehr.
Alles zum Thema Bergisches Land
- Gesundheit „Bergisch Balance“ soll nicht nur Nümbrecht und Reichshof in Bewegung bringen
- Schwimmen im Balneo-Bad Pfarrer wechselt in Waldbröl vom Taufbecken zum Badebecken
- Von Erzbistum entpflichtet Morsbacher Pfarrer Tobias Zöller verzichtet auf leitenden Posten
- Cannabisprozess Bergneustadt Drei Männer zu Haftstrafen verurteilt
- Kontrolle aus der Luft Damit in Oberberg der Strom jederzeit sicher durch die Netze fließt
- Piratemania Fast 1300 Piratinnen und Piraten erobern Panarbora und auch die Stadt Waldbröl
- Skate- und Bikepark Hunderte wollen die neue Freizeitattraktion in Waldbröl ausprobieren
Im Nu sah sich die Übungsleitung mit der Herausforderung konfrontiert, auf mehreren Stockwerken Menschen aus akuter Lebensgefahr retten zu müssen. Die Feuerwehren aus Thierseifen, Geilenkausen und Heide wurden an den Schaumburgweg gerufen, Atemschutztrupps suchten das verwinkelte Gebäude mit seinen weitläufigen Fluren ab, außen wurde die Drehleiter in Stellung gebracht. Die zu rettenden Menschen wurden durch die echten Hausbewohner und die Waldbröler Jugendfeuerwehr gestellt.
Nach anderthalb Stunden beendeten die Organisatoren die Übung und zogen ein positives Fazit. Anschließend sahen sich die Wehrleute das Haus am Königsbornpark noch intensiv an, um gut für einen Ernstfall gerüstet zu sein.