Schützenfest LindlarIngo König ist der neue König

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König Ingo König und Ehefrau Martina, Prinzessin Leonie Huth, Prinz Simon Schüttler  und Schülerprinzessin Merle Lob (v.l.).

Lindlar – Montagnachmittag, 15 Uhr: Nach und nach füllt sich der Platz vor dem Schießstand am Sportplatz. Schießmeister Tim Berghoff hat das Kleinkalibergewehr in Position gebracht. Auf dem Hochstand prangt der Vogel – noch in seiner ganzer Pracht in schimmernden blau- und grauen Ton. Der Höhepunkt des Schützenfestes, der Schießwettbewerb um die Königswürde, steht kurz bevor. Zwei Jahre hat der Verein coronabedingt auf neue Majestäten gewartet. Drei Jahre blieb König Volker Grüsges daher im Amt – das hat es noch nie gegeben.

Zu Beginn schießen noch Viele mit

Tim Berghoff ist gespannt, wie viele Anwärter es dieses Mal gibt. „Auf die Krone und die Pfänder, da schießen noch viele mit. Wenn es um den Rumpf geht werden es erfahrungsgemäß weniger“, erzählt er. Aussteigern kann man jederzeit. Gespannt ist Berghoff auch darauf, wie lange es dauert, bis der Vogelrumpf fällt. „Das variiert immer. Der ist mal nach eineinhalb Stunden und dem 90. Schuss gefallen. Es hat auch schon bis zum 450. Schuss gedauert“, erzählt er.

Es ist 15.30 Uhr, die Musik ist zu hören. Der Schützenzug, der vom Festzelt am Marktplatz aus hierher zieht, wird vom Musikverein Lindlar begleitet. Kaum sind die Schützen da, tritt Hauptmann Georg Rüßmann ans Mikrofon. „Antreten zum Königsschießen“ lautet sein Befehl. Er wünscht allen: „Einen nervenaufreibenden, aber fairen Wettkampf.“

Kaum hat er das Mikro beiseite gelegt, lassen sich die ersten Grünröcke auch schon von Sylvia Torba, der stellvertretenden Schießmeisterin, auf die Teilnehmerliste eintragen.

Der erste Schuss ist reserviert

Am Ende sind es 25 Schützen, die im Wechsel ans Kleinkalibergewehr treten und ihr Glück versuchen. Der erste Schuss ist für die amtierende Majestät reserviert. Das hat Tradition. Mitglieder des Schützenvereins und Besucher verfolgen den Wettkampf, bei einem Bierchen und einer Bratwurst. Die erste Runde blieb ergebnislos, die zweite Runde beginnt. Beim 27. Schuss fällt dann die Krone – unter großem Hallo. Der 1. Vorsitzende Alexander Bosbach hat es geschafft.

Bosbach ist froh, dass endlich wieder gefeiert wird. „Das Schützenfest hat uns Schützen und den Besuchern gefehlt. Wir haben am Wochenende auch eine gute besuchte Kirmes gehabt“, erzählt er. Allerdings habe man erst spä t mit der Festplanung angefangen. „Wir wussten lange nicht, ob dieses Jahr wegen Corona Veranstaltungen wieder abgesagt werden“, sagt er.

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Die Lindlarer Schützen marschieren zum Schießplatz.

Nach zwei Jahren Pause war dann auch nichts mehr wie vor Corona. „Wir mussten im Prinzip neu anfangen – alles, was von Jahr zu Jahr automatisch lief, war weg. So mussten wir Festzelt und Bewirtung neu organisieren.“ Am Ende habe aber alles geklappt. Bereits am Samstag und Sonntag hatten das Schüler- und Prinzenschießen stattgefunden. Merle Lob wurde mit dem 179. Schuss Schülerprinzessin, Simon Schüttler sicherte sich beim 181. Schuss den Prinzentitel.

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Beim Königsschießen dauert es nun etwas länger. Erst mit dem 395. Schuss kann Ingo König die Reste des Vogels abschießen. Der neue Schützenkönig ist 58. Jahre alt und mit seiner Frau Martina verheiratet, beide haben zwei Kinder. König arbeitet bei der Firma Deutz in Köln und ist seit 1982 Mitglied im Lindlarer Schützenverein. Im geschäftsführenden Vorstand engagiert er sich als stellvertretender Hauptmann.

Die Krönung fand dann am späten Montagabend vor dem Pfarrer-Braun-Haus statt, mit anschließendem Festzug und Feuerwerk – und einem Großen Zapfenstreich, gespielt vom Musikverein Wipperfürth und dem Tambourcorps Hartegasse.

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