Start der FreibadsaisonParkplätze am Milchborntal fallen weg – privates Bauprojekt

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Rund 25 Parkplätze im vorderen Bereich des Parkplatzes fallen wegen eines Bauprojekts weg (Fläche nicht maßstabsgetreu eingezeichnet).

Rund 25 Parkplätze im vorderen Bereich des Parkplatzes fallen wegen eines Bauprojekts weg (Fläche nicht maßstabsgetreu eingezeichnet).

  • Am Parkplatz Milchborntal sollen demnächst knapp 25 Parkplätze wegfallen – wegen eines privaten Bauprojekts.
  • Wanderer, Freibadbesucher und Sportler haben deutlich weniger Parkmöglichkeiten.
  • Besonders für die Sportvereine im „Haus der Vereine“ ist die Entwicklung „dramatisch“.

Bergisch Gladbach – Für Sportler und Schwimmer, die Freibad oder Stadion im Milchborntal besuchen, werden die Parkplätze knapp. Auch Wanderer, die vom Parkplatz am Hardtweg losstiefeln ins Waldgelände, könnten von der Verknappung betroffen sein. Etwa 25 Parkmöglichkeiten am Hardtweg, bislang asphaltiert und mit weißen Linien markiert, fallen in nächster Zeit weg.

Beim FC Bensberg, bei der Sportgemeinschaft Bockenberg, beim TV Bensberg, dem Schwimmverein Bergisch Gladbach und den Läufern der Rhein-Berg Runners ist deshalb die Aufregung groß. Alle diese Vereine haben ihr Quartier am „Haus der Vereine“ am Sportplatz.

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„Hier braucht gar keiner mehr hinzufahren“, fürchtet Hans-Georg Bute, Vorsitzender der SG Bockenberg, größeres Parkplatzchaos. Es werde genau das eintreten, was niemand haben wolle: Autos, die im Halteverbot auf der Straße parken. Dass niemand die Sportvereine informiert habe, falle ganz besonders unangenehm auf. Bute hatte vom Bauprojekt nur durch Gerüchte im Stadtteil erfahren. Bislang sei man im Glauben gewesen, dass der Parkplatz entweder der Stadt oder dem Bäderbetrieb gehöre. Tatsächlich gehört nur die rechte Seite der Abstellfläche (Richtung Sportplatz) der Stadt. Die andere liegt in Privathand.

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In Bensberg herrscht Bauboom. Häuser schießen wie Pilze aus dem Boden. So auch bald auf dem Parkplatz am Ende des Hardtwegs. Ein Haus wird auf dem bisherigen Parkplatz entstehen, neben der vorhandenen Wohnbebauung. Der Hardtweg liegt im Innenbereich und wer angepasst an die Umgebung baut, bekommt meist eine Genehmigung. „Unser Pachtvertrag, den wir langjährig mit dem Eigentümer hatten, ist zur Sommersaison des Freibads gekündigt worden“, bestätigt Manfred Habrunner, Geschäftsführer der Bädergesellschaft Bergisch Gladbach. Nicht der gesamte Platz, wohl aber große Teile würden nicht mehr zur Verfügung stehen.

Bädergesellschaft konnte Fläche nicht kaufen

Erfreut ist Habrunner über diese Entwicklung pünktlich zum Start der Freibadsaison nicht: „Toll ist das nicht.“ Allerdings seien ihm die Hände gebunden. Für mehrere Hunderttausend Euro die Fläche zu kaufen, sei wirtschaftlich nicht darstellbar gewesen für die Bädergesellschaft.

Zwei geschotterte Parkflächen liegen im Hinterland des Asphaltplatzes. Bislang waren sie über den asphaltierten Platz erreichbar. Um überhaupt noch eine Zufahrt zu haben, hat Habrunner bereits eine Verbindungsrampe teeren lassen. Ersatz für die wegfallenden Fläche gebe es nicht. Rodungen seien höchstens sehr eingeschränkt möglich.

Für die Sportvereine im „Haus der Vereine“ ist die Entwicklung „dramatisch“. Gerade der FC Bensberg habe ganztägig Trainingsbetrieb auf der Anlage. Mit Blick auf die Hitzezeiten im Sommer und den Ansturm auf die Freibäder erwartet Hans-Georg Bute Nutzerkonflikte. Um beim Umbau des Stadion überhaupt eine 400-Meter-Bahn mit entsprechendem Radius bauen zu dürfen, habe man sehr genau auf die Zahl der Parkplätze geschaut. Damals sei auch einer der Schotterplätze entstanden. Dass die Sportstadt Bergisch Gladbach es nun zulasse, dass man den Sportlern die Parkplätze wegnehme, sei alles andere als erfreulich. Wenn am Nachmittag das Training der Fußballteams beginne, gebe es keine freien Parkplätze mehr; Gastteams bräuchten zum Parken gar nicht erst anfahren. Bute kennt auch die Situation bei den Winterläufen seines Vereins, bei dem der Parkraum so gerade ausreiche.

Ab wann die Parkplätze wegfallen, ist Manfred Habrunner nicht bekannt. „Fakt ist, dass der Pachtvertrag uns gekündigt worden ist.“ Jederzeit könne die Parkfläche abgesperrt werden und das Bauprojekt beginnen.

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