KarnevalszugIn Refrath wurde tanzend ein Zeichen gegen den Krieg gesetzt

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Geflüchtete aus der Ukraine ziehen in der Gruppe des Willkommens-Cafés im Zug mit.

Zeichen gegen den Krieg: Geflüchtete aus der Ukraine ziehen in der Gruppe des Willkommens-Cafés im Zug mit.

Kann man Karneval angesichts des Kriegs in Europa feiern? In der Gruppe des Willkommens-Cafés ziehen Geflüchtete aus der Ukraine selbst mit.

Die Refrather haben diese Frage längst ganz pragmatisch beantwortet. Das Motto des Cafés: „Wir alle sind Refrath.“ Eindrucksvoller kann der Karneval nicht verbinden und ein Statement setzen, das auch den Teilnehmenden sichtlich eine Auszeit von den schweren Gedanken an daheim verschafft.

Auch sonst ist der Zoch, der sich am Samstagnachmittag hinter dem Zugleiter-Wagen der KG Für uns Pänz mit dem jecken Schlachtruf „Räfed Alaaf“ in Bewegung setzt besonders bunt – und mit starker musikalischer Begleitung von Musikgruppen unter anderem aus dem Oberbergischen gespickt.

Die ABC-Dötzje vum Mohnweg kommen als Gartenfreunde daher

Auch wenn’s nieselt – die Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Kippekausen lässt die Sonne scheinen: mit goldenen Sonnenhüten über wolkenverhangenen Umhängen. Die ABC-Dötzje vum Mohnweg kommen als Gartenfreunde daher, die GGS Wittenbergstraße bietet Bienchen eine Heimat auf Wildblumenwiesen und das Kinder- und Jugenddorf Bethanien meldet sich nicht nur jeck zurück, sondern spielt auch mit dem englischen Slogan in schwarzen Kostümen: „Jeck is Black“.

Als Minions zieht die Gruppe vom Stall Boskamp im närrischen Zoch mit – und Flavia Meier am Zugrand bekommt sich gar nicht mehr ein: Ausgelassen tanzt sie im brasilianischen Karnevalskostüm an den Gruppen entlang.

Die „Ahle Pänz“ haben eine jecke Straßenbahn dabei, die nun endlich wieder durchstarten darf, bevor sich Veedelsköpp, der 1. Schock-Club Cologne Refrath (SCCR) als lebendige Würfel, die Kreissparkasse Köln in Rot-Weiß und die Grashoppers Refrath sowie der SV Refrath in Trikots sowie Gasballonschlange in den närrischen Lindwurm einreihen. Räfeds Heartbreakers haben Jecke jeden Alters dabei vom Kind bis zur Seniorin in der Rikscha.

Die Gruppe "Refrather Nachwuchs" hört nach 30 Jahren auf

Ein Tränchen vergießt mancher am Zugweg angesichts des Auftritts der Gruppe „Refrather Nachuchs“, die  nach mehr als 30 Jahren „Tschüss“ und ihre Auflösung plant.

Blau-Weiß sind die Farben des Club Garage, rot strahlt das Gewand der Baptister Ruude Funke von der katholischen Pfarrei St. Johann Baptist. Ein echter Blickfang ist der Wagen von „De Mählwürm“ um Refraths Ex-Prinz Mike Müller. Keine Frage, wie ihre Comeback-Botschaft lautet: „Jeck ist Bäck(er)“.

In Kettenhemden sind die Refrather Ritterköpp unterwegs, bevor Akrokids, TV Refrath und die FC-Fründe Bollerböcke, die ihr 20-Jähriges feiern. Die Refrather Priatengarde, die blumigen Böllerköpp und der Refrather Väter und Kinder-Club (RVKC) runden einen bunten Zug ab, der mehr als deutlich macht: Die Refrather haben das Karnevalfeiern in keiner Weise verlernt.

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