Seine neue Stelle am Vinzenz Pallotti Hospital trat Pascal Scherwitz bereits im Mai an und löste damit Sebastian Hoffmann ab.
GesundheitPascal Scherwitz ist der neue Chefarzt der Allgemeinchirurgie in Bensberg

Über Pascal Scherwitz' (M.) Wechsel zum VPH freuen sich GFO-Geschäftsführerin Barbara Florange (1.v.l.), ärztlicher Direktor Thorsten Löhr (2.v.l.) und kaufmännische GFO-Direktorin Katrin Aulenkamp (1.v.r.).
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Für ihn ist Chirurgie Kunst: Pascal Scherwitz, der neue Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Vinzenz Pallotti Hospital (VPH) in Bensberg, hat Anfang Mai seine Arbeit aufgenommen und damit Sebastian Hoffmann abgelöst. Er will dabei helfen, die Versorgung im Krankenhaus mitzugestalten und ein Netzwerk aus Expertinnen und Experten aufbauen, um Patientinnen und Patienten besser zu versorgen.
Die medizinische Karriere des gebürtigen Offenburgers startete mit einem Studium der Humanmedizin in Berlin und Frankfurt am Main in den späten 1980er und 1990er Jahren. Scherwitz promovierte zum Thema HIV, machte seinen Facharzt für Chirurgie am Universitätsklinikum Köln, den Facharzt für Gefäßchirurgie am medizinischen Zentrum Kreis Aachen und den Facharzt für Viszeralchirurgie am St. Elisabeth Krankenhaus Köln-Hohenlind. „Die Professoren Pichlmaier, Hölscher und Siedek, bei denen ich lernen durfte, haben mein Leben geprägt“, sagt der 59-Jährige.
Wir haben für die Viszeralchirurgie einen passenden Experten gesucht und ihn mit Scherwitz gefunden
Auf die Facharztfortbildung folgte eine Spezialisierung auf Viszeralchirurgie und Proktologie, ebenfalls in Köln-Hohenlind. 2009 übernahm er den Chefarztposten der Chirurgie im Marienhospital in Brühl, 2017 wurde er dort ärztlicher Direktor.
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Wie auch das VPH gehört das Marienhospital zur Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO). Scherwitz, der nun seit rund 20 Jahren als Chirurg arbeitet, wechselte also zwar den Standort, blieb aber beim selben Arbeitgeber. Grund für diese Entscheidung waren unter anderem die Neustrukturierungen, die im Rahmen des Krankenhausplans NRW stattfinden. „Das VPH durfte unter anderem den Schwerpunkt der Viszeralchirurgie behalten“, sagt der ärztliche Direktor Thorsten Löhr, den Scherwitz bereits aus Löhrs Zeiten als Assistenzarzt kennt. „Wir haben deshalb einen passenden Experten gesucht und ihn mit Scherwitz gefunden – in diesem Bereich operiert er exzellent.“
Einen Tag die Woche arbeitet Scherwitz im Marienhospital
Scherwitz fachliche Spezialisierungen liegen in der Bauchhöhle, bei Krebs im Dünn- und Dickdarm, in der Leber und der Bauchspeicheldrüse. Auch ihm liegen die Neustrukturierung und die damit verbundenen Änderungen am Herzen. Er wolle „die Kraft des GFO-Verbunds“, der elf Standorte, 18 Einrichtungen und rund 17.000 Mitarbeitende zählt, bündeln und Expertinnen und Experten sowie Assistenzärztinnen und -ärzte zusammenführen. So könnten sowohl die Ausbildungen im medizinischen Bereich als auch die Patientenversorgung verbessert werden. Im VPH könne er die politischen Veränderungen im Gesundheitswesen „und die Operationen selbst mitgestalten – mit einem Team, das stark ist und mit Fachbereichen, wie der Strahlenabteilung und der Onkologie, die zusammenpassen.“
Trotz seines Wechsels nach Bergisch Gladbach hat Scherwitz Brühl noch nicht ganz den Rücken gekehrt. Zum einen ist er an einem Tag die Woche weiterhin im Marienhospital, um seine Nachfolgerin Kerstin Gray-Valdes zu unterstützen und mit ihr zusammen zu operieren. Zum anderen wohnt der Chefarzt weiterhin am Stadtrand von Köln in der Nähe von Brühl. Das Pendeln ins Bergische sei kein Problem, einen Umzug zu einem späteren Zeitpunkt schließe er aber nicht aus. Immerhin sei es in Bensberg „traumhaft schön. Die Umgebung hat etwas paradiesisches.“ Zudem habe er bereits als Jungassistent im GFO-Marienkrankenhaus Bergisch Gladbach gearbeitet, auch seine Tochter sei dort geboren.
Chirurgie ist ein Kunsthandwerk
Außerdem interessiere er sich für die Architektur vor Ort und für die Kunst. Mit letzterem verbringt Scherwitz seine Freizeit, malt selbst Bilder von menschlichen Körpern. „Ich versuche meine Kunst und die Arbeit zu trennen“, sagt der 59-Jährige. Trotzdem sei die Chirurgie sein „Brückenschlag zur Kunst“, das Krankenhaus die Inspirationsquelle für seine Malerei.
„Chirurgie ist ein Kunsthandwerk“, sagt Scherwitz. Das Gewebe, mit dem er arbeite, sei verletzlich und bestehe aus feinen Fäden. Es brauche Präzision, er müsse ganz vorsichtig vorgehen. Denn sonst halte seine Arbeit nicht. Auch deshalb führe er sie „mit Demut“ aus.