Abo

Wahlkampf bei CDU und GrünenSpitzenpolitiker in Rhein-Berg setzen aufs Fahrrad

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Ina Scharrenbach (CDU), NRW-Heimatministerin, radelt gemeinsam mit ihren CDU-Parteifreunden von Bensberg über den Forsbacher Bahnhof bis nach Rösrath.

Rhein-Berg – Wahlkampf-Samstag in Bergisch Gladbach und Rösrath. Die CDU lädt zum gemeinsamen Radfahren von Bensberg nach Rösrath ein – mit Landtagskandidat Martin Lucke und der Landesvorsitzenden der Frauen-Union, der Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung, Ina Scharrenbach.

Die Grünen hingegen stellen sich mit Landtagskandidatin Andrea Lamberti und ihrer Spitzenkandidatin Mona Neubaur am Gladbacher S-Bahnhof den Fragen zu ihrem Programm. Die Frauen-Union der CDU hat den ADFC für eine geführte Tour durchs Bergische angefragt.

Radexperten machen mit

Johannes Schweinem von der ADFC-Ortsgruppe Rösrath und Bernd Beckermann, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Rhein-Berg-Oberberg, führen die etwa 20-köpfige Gruppe durch Bensberg und den Königsforst zur ersten Trinkpause am ehemaligen Bahnhof Forsbach mitten im Wald. Auf dem Weg erklärt Lucke, dass er das Fahrradfahren attraktiver gestalten möchte, mit Fördermitteln des Landes sollten „richtige Radwege“ gebaut werden, wie dies gerade in Hebborn geschehe. „Wenn es richtige Radwege gibt, nehmen die Leute das Radfahren auch an“, erklärt er. Ministerin Scharrenbach, die auf einem Leih-E-Bike des Regionalverkehrs Köln (RVK) mitfährt, ist sich sicher, dass genau solche E-Bikes dem Radfahren richtigen Schwung gegeben hätten, da mit ihnen jegliche Höhenunterschiede und Strecken zu schaffen seien. Aber nicht nur E-Bikes, sondern auch kurze Verbindungen und von der Straße getrennte Radwege seien für den Alltags-Radverkehr notwendig. Zugleich macht Scharrenbach klar: „Ich halte nichts von ideologischen Das-Auto-muss-weg-Diskussionen.“

Alles zum Thema Bensberg

CDU für schnelle Busse

Auf dem Weg, den CO2-Ausstoß zu verringern, seien auch mit E-Autos oder Wasserstoffantriebe nützlich. „Wenn Sie rigoros das Auto irgendwo rausnehmen, dann schließen Sie auch Menschen von der Nutzung der Stadt aus.“ Um die Menschen aber vom Land überhaupt in die Stadt zu bekommen, plane die CDU Schnellbus-Verbindungen für Städte ab 20 000 Einwohnern. Während die CDU vom Königsforst in Richtung Schloss Eulenbroich zu einem Umtrunk weiterfährt, begrüßen die Grünen Interessierte am S-Bahnhof mit frischem Kölsch. Auf einer kleinen Bühne geht zuerst Bundestagsabgeordneter Maik Außendorf auf die aktuelle Bundespolitik seiner Partei ein. Nach ihm spricht Mona Neubaur, die Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin zur Landtagswahl, die sich besonders für den Ausbau der erneuerbaren Energien einsetzen möchte und ebenfalls ein Schnellbusnetz bis 2025 plant.

Autos aus den Städten

Die Grünen möchten den Verkehr um die Innenstädte herumleiten und die Zentren fußgängerfreundlicher gestalten.

Landtagskandidatin Andrea Lamberti ist überzeugt, dass das Fahrrad das bessere Verkehrsmittel als das Auto sei, da Stress, Gestank und Lärm wegfallen würden. Durch mehr Radverkehr kämen auch diejenigen, die noch Auto fahren müssten, entspannter voran. Die Gemeinsamkeiten von CDU und Grünen bei der Förderung von Radverkehr und Schnellbussen auf dem Land kommentiert sie mit Blick auf die CDU: „Die haben das Grünen-Wahlprogramm gelesen. Ist doch super!“ Sie gehe nicht davon aus, dass durch fahrradfreundliche Politik Menschen von der Nutzung der Stadt ausgeschlossen würden: Durch Fahrrad und öffentlichen Nahverkehr hätten alle Zugang.Es gehe darum, seinen Lebensraum in der Stadt zu erhalten.

Rad spielt wichtige Rolle

Beim Ziel der Mobilitätswende scheinen sich CDU und Grüne einig zu sein. Das Fahrrad spielt dabei in beiden Programmen eine wichtige Rolle. Unterschiede liegen im Umgang mit dem Autoverkehr.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Union setzt auf klimaneutralen Antrieb, die Grünen möchten überdenken, welche Räume für den Autoverkehr zugänglich sein sollen.

Rundschau abonnieren