KürtenBeliebte Künstlerin Maria Schätzmüller-Lukas stirbt im Alter von 72 Jahren

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Maria Schätzmüller-Lukas bei der Ausstellung "zwanzigzwanzig" im Basement 16

Noch im Frühling 2022 beteiligte sich Maria Schätzmüller-Lukas an der Ausstellung „zwanzigzwanzig“ in der Galerie Basement 16.

Maria Schätzmüller-Lukas hat unter anderem die Stele am Kreisverkehr an der Wipperführther Straße in Kürten gestaltet.

Maria Schätzmüller-Lukas ist gestorben. Am Sonntag sei sie friedlich eingeschlafen für immer, berichtet ihre Tochter Marie Claire Lukas. Einige Jahre lang hat die Glaskünstlerin ihre Erkrankung mit Geduld ertragen, konnte sogar noch am 5. Juni im Kreis ihrer Familie und Freunde ihren 72. Geburtstag feiern.

„Es war traurig, sie zu sehen, aber gleichzeitig war es auch ein bisschen wie zu unseren Weiberfastnachtfesten bei Maria in früheren Zeiten“, erinnert sich die Rösrather Künstlerin Ulrike Oeter, die wie viele andere aus der Kunstszene eng mit ihr verbunden waren. Der Verlust der überaus beliebten Glaskünstlerin wird allen schmerzlich bewusst.

Maria Schätzmüller-Lukas „hinterlässt große Lücke“

„Mich verbindet mit Maria Freundschaft, Ideenreichtum, vertraute Gespräche, gemeinsame Projekte“, äußert sich Manuele Klein. „Sie war eine großartige Künstlerin, die auch in der Künstlerwelt eine große Lücke hinterlässt.“

Noch im Frühling 2022 beteiligte sich Schätzmüller-Lukas mit der kleinen Installation „5+4+4/3+4+5“ aus ihrer Bleisarg-Serie an der Ausstellung „zwanzigzwanzig“ in der Bensberger Galerie Basement 16. Damals äußerte sie die Hoffnung, noch einmal eine Ausstellung ausrichten zu können, nahm intensiv an den liebevollen Gesprächen mit der inzwischen verstorbenen Mary Bauermeister teil.

Die Werke von Schätzmüller-Lukas bleiben präsent – bei Sammlern im In- und Ausland und im öffentlichen Raum: Die Bleitasche „Mutter Erde“, die Himmelsleitern, die Seelenfänger, die Spiegelobjekte, die Glastürme und Glasbücher. Unvergessen sind die Objekte „Das gläserne Bett“ und „Der Bergische Ritter“, die Sarginstallation und das „gläserne Grab“ für die Landesgartenschau in Leverkusen.

Gebürtige Kürtenerin durfte sich noch über zweites Enkelkind freuen

Bekannt ist unter anderem die von ihr gestaltete Stele am Kreisverkehr an der Wipperführther Straße in Kürten, das ist ein wichtiger Hingucker für die Menschen in der Gemeinde. Immer wieder hat die Glaskünstlerin das spröde transparente Material Glas mit Alltags- und Naturmaterialien in teilweise sozialkritischen Objekten verarbeitet, die zum Erstaunen und Nachdenken anregten. Ihre Objekte mit Zigarettenstummeln und Fingernägeln sorgten sogar für Aufsehen und heftige Diskussionen.

Geboren ist Maria Schätzmüller-Lukas 1951 in Kürten. Der Künstler und Glasmaler Fritz H. Lauten in Kürten-Bornen bildete sie zur Kunstglaserin aus – sie lernte den Umgang mit Glas und Blei von der Pike auf. Als sich der Wunsch nach künstlerischem freiem Schaffen durchsetzte, studierte sie Freie Bildhauerei bei Anton Berger an der Fachhochschule Köln, wurde dessen Meisterschülerin.

Lange hat sie in ihrem Haus und Atelier in Kohlgrube gelebt und gewirkt, vier Kinder aufgezogen. Kurz nach ihrem 72. Geburtstag gebar Tochter Marie Claire das zweite Enkelkind – eine letzte große Freude.

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