Ein Autofahrer verliert sein Handy auf der Autobahn. Dann rücken Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei aus.
Selbstständige TechnikOverather verliert Handy auf der A4 – das ruft die Feuerwehr

Plötzlich war die Feuerwehr hinter ihm: Ein Autofahrer staunte nicht schlecht, als der Feuerwehrmann offenbar wusste, was er suchte.
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Die Technik ist ja heute schon ausgebufft – allerdings täuscht sie sich bisweilen doch erheblich. Das hat jetzt ein Autofahrer in Overath feststellen müssen, der sein Mobiltelefon nach dem Tanken beim Einsteigen in sein Fahrzeug bedenkenlos aufs Autodach legte, dann aber vergaß.
Kein Problem fürs Erste, das Handy verband sich auch vom Autodach aus problemlos via Bluetooth mit der Radio- und Freisprechanlage im Auto, der Mann konnte entspannt seine Musik abspielen oder telefonieren – bis, ja bis die Verbindung plötzlich abriss, als er auf der Autobahn 4 in Richtung Oberberg ein bisschen Fahrt aufgenommen hatte.
Die Leitstelle hat das Handy dann noch zurückgerufen und im Hintergrund nur Fahrgeräusche gehört.
Siedend heiß fiel ihm ein, dass er das Handy nicht vom Dach genommen hatte und dass das, was er kurz zuvor als fliegendes Etwas im Rückspiegel gesehen hatte, wohl sein Smartphone gewesen sein musste. An der nächsten Ausfahrt fuhr er auf der A4 zurück, um erneut in Overath auf die A4 Richtung Olpe zu fahren und dort sein Handy zu suchen, wo sich dieses vom Dach offenbar so stumm verabschiedet hatte. Mit Warnblinkerlicht suchte er die Fahrbahn nach dem geliebten Mobiltelefon ab – und hatte, noch bevor er es gefunden hatte, große Teile der Overather Feuerwehr auf die Autobahn gejagt.
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Marco Bücheler klärte den suchenden Autofahrer auf – und war doch selbst erleichtert.
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Denn sein Mobiltelefon – gar nicht dumm – hatte, als es vom Autodach fiel und seine Bewegungsgeschwindigkeit abrupt auf Null km/h abgebremst hatte, den automatischen Unfall-Alarm ausgelöst, einen Notruf abgesetzt und seinen Standort durchgegeben . . . bevor es unter die Räder der folgenden Autos kam. „Die Leitstelle hat das Handy dann noch zurückgerufen und im Hintergrund nur Fahrgeräusche gehört“, sagt Feuerwehrsprecher Marco Bücheler auf Nachfrage. Klarer Fall für die Leitstelle: Da müssen Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei raus. „Unsere erste Meldung hieß: Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person, die Leitstelle hatte den Ort bis auf ein paar Meter genau orten können“, so Bücheler. Allein: Der Großteil der Feuerwehrautos brauste daran vorbei, da an der Stelle ja nicht das gesuchte mutmaßlich vollgeschrottete Autowrack stand, sondern nur irgendwo ein Handy am Boden lag.
Feuerwehr suchte den mutmaßlich schweren Unfall mit eingeklemmter Person
„Die Kollegen haben sogar die Raststätte und die Parkplätze auf dem Weg nach Engelskirchen abgesucht“, sagt Feuerwehrsprecher Bücheler. Er selbst war im nachrückenden Rüstwagen der Feuerwehreinheit Heiligenhaus, das justament hinter dem aus Engelskirchen zurückgekehrten Handysucher wieder auf die Autobahn fuhr. Der staunte nicht schlecht, als Marco Bücheler ausstieg und ihn fragte: „Suchen Sie ihr Handy?“ Als er bejahte und fragte, woher er das wisse, fiel seine Kinnlade nochmals tiefer, als der Feuerwehrmann ihm sagte: „Ihr Handy hat uns angerufen.“

Mehr blieb nicht übrig vom Handy, das einen Notruf abgesetzt und dann auf der A4 bei Overath überfahren worden ist.
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Am Ende konnte der Autofahrer nur noch schrottreife Einzelteile, die die Autobahnpolizei für ihn eingesammelt hatte, in Empfang nehmen – in der sicheren Gewissheit allerdings, dass ihm das Mobiltelefon das Leben gerettet hätte, wenn nicht das Gerät allein, sondern er mit ihm einen Unfall gehabt hätte. Ein kleiner Trost.
Ein zweites Mal wird ihm dieses Mobiltelefon diesen Dienst allerdings nicht mehr erweisen. Künftig weiß er allerdings, worauf er beim Kauf achten wird . . .