„Keine Verhältnisse wie in Berlin“In Rhein-Bergs Freibädern wird Security eingesetzt

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Das Freibad Hoffnungsthal ist leer.

Wenn's voll wird, arbeitet man auch im Freibad Hoffnungsthal mit einem Sicherheitsdienst zusammen.

Der Sicherheitsdienst soll helfen, das Hausrecht durchzusetzen. Ausweiskontrollen, wie in Berlin, gibt es noch nicht.

Ausweiskontrollen nach Gewalt in Freibädern wie in Berlin gibt es zwar im Bergischen bislang nicht. Trotzdem: „Das Verhalten der Besucher im Freibad ist auch nicht mehr so wie vor zehn oder 15 Jahren“, sagt Michael Rickert.

Als technischer Leiter ist er für das Freibad Hoffnungsthal der Stadtwerke Rösrath verantwortlich und beobachtet bereits seit einigen Jahren, dass das „Miteinander der Menschen“ nicht einfacher geworden, allerdings sei das bereits eine Entwicklung der vergangenen zehn bis 15 Jahre. Rickert: „Manche Menschen meinen einfach, man müsse heute Regeln nicht mehr so genau befolgen.“

Sicherheitsdienst in Hoffnungsthaler Freibad

Aus diesem Grund arbeite man daher bereits seit zwei bis drei Jahren an Tagen, an denen besonders viele Besucher erwartet werden, mit einem privaten Sicherheitsdienst zusammen, so Rickert. „Der Einsatz des Sicherheitsdienstes, der sehr behutsam vorgeht und mit dem wir sehr gut zusammenarbeitet, gibt unseren Kollegen, aber auch den Besuchern ein gutes Gefühl.“

Häufig würden die Mitarbeitenden des Sicherheitsdienstes bei größerem Andrang auch schon in der Schlange vor dem Eingang um Verständnis bei den Wartenden werben, so Rickert.

Keine Ausweiskontrollen in Rösrath

Über die ergriffenen Maßnahmen hinaus, seien derzeit keine weiteren geplant, so Rickert. Auch keine Ausweiskontrollen. „Verhältnisse wie in Berlin“ gebe es im Bergischen glücklicherweise nicht.

Eine Einschätzung, die auch die rheinisch-bergische Kreispolizei teilt. Aus einer auf Anfrage der Redaktion händisch erfolgten Auswertung der bislang statistisch nicht separat erfassten Freibad-Polizeieinsätze in diesem und im vergangenen Jahr geht hervor, dass bisher „keine herausragenden Ereignisse im Jahr 2022 und 2023 hier aufzuführen wären“, so Sonja Steinberger von der Pressestelle der Kreispolizei.

2022 habe es lediglich eine einstellige Zahl an Einsätzen gegeben. „Im Jahr 2023 ist im Hinblick auf die bisherigen Einsatzzahlen noch keine Steigerung erkennbar“, so Steinberger.

Auch Bergisch Gladbach hat Probleme

Die Bädergesellschaft Bergisch Gladbach schätzt die Lage ähnlich ein. Sie teilt mit, dass es in ihren Freibädern grundsätzlich friedlich zugehe. Dennoch würde der Respekt gegenüber dem Personal aber auch zwischen den Badegästen seit Jahren abnehmen. „Dies äußert sich nur in sehr seltenen Einzelfällen in Form von physischer Gewalt, häufiger jedoch im verbalen Umgangston“, schildert Nico van der Lucht von der Bädergesellschaft.

Um das Schwimmbadpersonal, das für die Sicherheit der Gäste zuständig ist, zu entlasten, habe die Bädergesellschaft schon einen Sicherheitsdienst beauftragt. Der hilft, das Hausrecht durchzusetzen. Weiterreichende Maßnahmen wie in Berlin seien noch nicht notwendig, die Bädergesellschaft beobachte die Lage aber, um bei geänderten Rahmenbedingungen die Situation neu zu bewerten.

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