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Zum zweiten Mal in LeichlingenSternenzauber lässt Witzhelden strahlen

Lesezeit 3 Minuten

„Der Alte vom Berge“ war mittendrin im Trubel des zweiten Weihnachtsmarktes in Witzhelden.

Leichlingen-Witzhelden – Zum zweiten Mal – dann ist es nach rheinischer Lesart ja bereits Tradition, wie Leichlingens Bürgermeister Frank Steffes Freitagabend anmerkte – konnte der „Sternenzauber“ am Wochenende Besucher anlocken. 2018 war die Premiere, die so gut ankam, dass man das Event direkt im darauffolgenden Jahr wiederholt hat.

Steffes freute sich über gleich zwei schöne weihnachtliche Veranstaltungen, die Leichlingen nun zu bieten hat – neben dem „Sternenzauber“ findet traditionell am ersten Adventswochenende das Bratapfelfest statt. Was die beiden Feste ausmachen würde, sei die Atmosphäre: Auf den großen Weihnachtsmärkten in Köln und Düsseldorf gehe es so anonym zu. „Besinnlichkeit findet man dort nicht.“

Damit konnte in der Tat Witzhelden punkten: Trotz strömenden Regens fanden sich viele Witzheldener am Freitagabend zur Eröffnung ein. Gemütlich konnte man in der Kirche an Ständen mit Pralinen, Olivenöl oder Kunstwerken wie Gemälden vorbeischlendern.

Das ganze Jahr gestrickt

Ute Wendt hat sich quasi das ganze Jahr auf die Veranstaltung vorbereitet. Gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen hat sie gestrickt: Von Frühling bis Winter. „Wir stricken das ganze Jahr“, erzählt sie schmunzelnd. Herausgekommen sind 150 selbst gemachte Schlüsselanhänger in Sockenform und 80 „echte“ Socken zum Anziehen. Wendt engagiert sich im Verein „Mittendrin“, der sich um behinderte Menschen kümmert. Und das ist auch eine Besonderheit des Weihnachtsmarktes: Der Erlös geht an die verschiedenen gemeinnützigen Vereine im Ort. Das findet Ute Wendt gut und freut sich über die „familiäre Atmosphäre“, die auf dem Markt herrscht. Jeder wird eingebunden: Man könne davon ausgehen, dass jeder Witzheldener mindestens einmal an den drei Tagen vorbeikommt, prognostiziert sie.

Besondere Stimmung in der Evangelischen Kirche

Dass der „Sternenzauber“ über drei Tage geht, ist neu. Voraussetzung dafür, dass der Weihnachtsmarkt auch am Sonntag eröffnen kann, war, dass zwölf Gewerbetreibende mit dabei sind, erzählt Maissun Al-Kaddah. Sie betreibt mit ihrem Partner Ramon Braun zwei Apotheken in Witzhelden und hat die Veranstaltung mitorganisiert. Es seien viele auf sie zugekommen, erzählt sie, die mithelfen wollten. Mehr als hundert Freiwillige haben das Event zusammen gestemmt. Der Erfolg des „Sternenzaubers“ sei „irgendwie krass“, sagt Al-Kaddah lachend, als könne sie es nicht glauben. Doch bei diesem großen Erfolg überlegen sie natürlich, den Markt von nun an jedes Jahr stattfinden zu lassen.

Vor den Sommerferien hätten bereits die Vorbereitungen angefangen, erzählt Ramon Braun. Viele, die vergangenes Jahr schon geholfen haben, seien nun auch dieses Mal mit dabei gewesen. 3000 Euro waren letztes Mal an Vereine wie die Dogman Tierhilfe oder das Kinderhospiz Solingen gespendet worden, erklärt Braun.

Unterstützung für Nepal

In der Kirche steht auch Markus Sonnenberg an einem Stand. Der 27-jährige Sozialarbeiter will ein Projekt aus Nepal unterstützen und bietet Kulturbeutel an. Sieben Frauen haben sie aus alten Reissäcken genäht. Sonnenberg war selbst vor Ort: 2018 reiste er sechs Wochen durch Nepal und hat unter anderem bei einer Gastfamilie gewohnt, die ihn mit dem Projekt in Kontakt brachte. Bereits vergangenes Jahr war er auf dem Weihnachtsmarkt dabei. Gerne würde er das Projekt in Zukunft nochmal besuchen.

Leichlingens Bürgermeister Frank Steffes tummelte sich beim Fest noch länger unter den Besuchern: Er ließ es sich auch nicht nehmen, am Glühweinstand selbst auszuschenken. Ab jetzt ist es Tradition.