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Serie „LadenLokal“Bergheimer Geschäft findet unter zwei Millionen Farben den richtigen Ton

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Der Inhaber steht neben seinen beiden Söhnen, die schwarze T-Shirts mit dem bunten Logo von Farben Jung. Die beiden stehen im Geschäft, im Hintergrund sind zahlreiche Exemplare für Bodenbeläge zu sehen.

Franz-Peter Rieken mit seinen beiden söhnen Lukas und Christoph Rieken.

Für Franz Peter Rieken war das Handwerk eine Berufung. Mit seinem Geschäft Farben Jung hat er sich in Bergheim etabliert. 

Wenn Franz Peter Rieken seinen Betrieb „Farben Jung“ als Platzhirsch bezeichnet, ist das keine Übertreibung. Sein Unternehmen ist nicht nur im Einzelhandel mit einem großen Sortiment in Quadrath-Ichendorf verankert, sondern konnte in der Vergangenheit einige spannende Aufträge als Malerbetrieb ergattern.

„Für das Schloss Schlenderhan zum Beispiel haben wir Lasuren wie vor hundert Jahren angemischt und so die Schränke neu lackiert“, erzählt der gebürtige Quadrather. Auch Malereien und Goldarbeiten für Kirchen aus der Umgebung oder Arbeiten für Schloss Paffendorf stehen auf dem Lebenslauf von Farben Jung. „Dort sind in den Rittersälen ganz edle Tapeten reingekommen“, sagt Rieken.

Bergheim: Inhaber Franz Peter Rieken zeigte schon als Kind sein Geschick

Auch im Großhandel ist Farben Jung seit 2018 tätig, und ist laut Inhaber so erfolgreich, dass das Unternehmen eine neue Halle bauen lassen will. Vielleicht erklärt das, warum das Sortiment des Ladens in Quadrath-Ichendorf so üppig ist. Es gibt Lacke, Werkzeuge, Pinsel, Tapeten, verschiedene Bodenbeläge. Zahlreiche Farbdosen und -eimer stehen in den Regalen, darunter auch Farben, die das Geschäft selbst herstellt. Alles, was im Bereich Renovierung wichtig sei, könne man hier bekommen, sagt der 62-Jährige. „Wir legen viel Wert auf Beratung, auf Kundennähe, und auf einen vernünftigen Preis.“ Seine beiden Söhne arbeiten ebenfalls bei Farben Jung: Christoph Rieken als Verkaufsleiter und Betriebswirt, Lukas Rieken als Malermeister.

Das Bild zeigt eine Farbenmischmaschine mit einem Computer, mit dem sich die richtigen Farbtöne aussuchen lassen.

Bei Farben Jung gibt es auch eine Mischmaschine, um Farben nach Wunsch anzumischen.

Vielleicht liegt das Talent zum Handwerklichen also in den Genen. Franz Peter Rieken sagt, er habe schon als Kind handwerkliches Talent gehabt. Da er ohne Vater aufgewachsen sei, habe er schon früh Zuhause ein paar Dinge erledigen müssen und dafür genau beobachtet, wie andere Handwerker es machen. Mit 13 habe er das erste Mal das Wohnzimmer tapeziert. „Das war für mich wie eine Berufung“.

Die Baumärkte schadeten Farben Jung in Bergheim nicht

Der Betrieb selbst bestehe seit 1929, seit 1969 gibt es den Einzelhandel in Quadrath-Ichendorf, zunächst in der Frenser Straße. Franz Peter Rieken begann 1979 hier zu arbeiten. 1989 machte er seinen Meister, 1995 übernahm Rieken den Betrieb. Schon im ersten Jahr habe er 200.000 Mark mehr Umsatz generiert als sein Vorgänger in seinem besten Jahr.

Probleme wegen des Aufkommens von Baumärkten habe er nicht gehabt. „Die tun uns nichts“, sagt Rieken. „Die schicken ja Kunden zu uns, wenn sie nicht weiterkommen.“ Aktuell hat der Betrieb zehn Mitarbeitende. Das Unternehmen habe im Verlauf der Zeit um die 40 Leute ausgebildet, einige seien Meister geworden.

„Wir versuchen, den Kunden ein breites Angebot anzubieten.“ Aus den Baumärkten würden etwa lösemittelhaltige Farben verschwinden. „Bei diesen Farben muss man dem Kunden Informationen mitgeben, wie er damit umgehen muss.“ Ein besonderer Blickfänger sind auch die Farbenmischmaschinen. Kunden würden etwa Farbkärtchen vom Baumarkt mitbringen, um sie bei Farben Jung mischen zu lassen. In der Maschine verbergen sich Kanister mit Farbkonzentraten. „Wir mischen zweieinhalb Millionen Farbtöne“, sagt Rieken.


Farben Jung, Köln-Aachener-Straße 118, 50127 Bergheim. Telefon: 02271/ 92305. Weitere Infos per E-Mail oder auf der Website des Unternehmens.