Friedensdemo3500 Schüler und Erwachsene demonstrieren in Brühl gegen Ukraine-Krieg

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Ukraine-Demo Brühl IV

In Brühl haben Hunderte gegen den Ukraine-Krieg demonstriert.

Brühl – Die Botschaft der Brühler Jugend ist unmissverständlich: „Frieden auf der Welt und ein sofortiger Stopp des Kriegs in der Ukraine.“ Auf großen, selbstgebastelten und beschrifteten Plakaten trugen die jungen Leute aller weiterführenden Schulen in Brühl am Freitagmittag ihre Botschaft durch die Schlossstadt. „Stopp the War – Stoppt den Krieg“.

Vom Balthasar-Neumann-Platz, wo sich die Schülerinnen und Schüler getroffen hatten, führte ihr Friedensgang durch die Innenstadt bis ins Stadion. Unterwegs waren rund 3500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene. „Es ist einfach überwältigend, all diese jungen Menschen zu sehen, die so viel bewegen können“, sagte der Schulleiter des Max-Ernst-Gymnasiums, Wolfgang Schulze, sichtlich gerührt beim Einzug ins Stadion.

„Ihr zeigt, dass ihr in Frieden leben wollt und für andere dieses Recht einfordert“

„Nicht nur der aktuelle Krieg zwischen Russland und der Ukraine beschäftigt uns, sondern auch die anderen Kriege der Gegenwart und der Vergangenheit“, erklärte er. Auch wies er darauf hin, dass es längst auch an den Brühler Schulen Kinder und Jugendliche mit Kriegs- und Fluchterfahrungen gebe.

Ukraine-Demo Brühl I

In Brühl haben am Freitag Hunderte gegen den Ukraine-Krieg demonstriert.

Schulze hatte mit der Idee des Friedensgangs sowohl die Schülervertretung, als auch sein Kollegenteam und seine Brühler Berufskolleginnen und -kollegen schnell begeistern können. Stellvertretend für sie alle sagte er am Freitag: „Wir fordern die Verantwortlichen dieser Welt auf, Kriege zu beenden und sich nicht zu Herren über Leben und Tod zu setzen.“

Der Friedensgang habe deutlich gezeigt: „An den Stellen, an denen wir selbst Verantwortung tragen, wollen wir den Frieden schaffen und bewahren, indem wir uns selbst einsetzen und stark machen.“ Der Jugend rief er zu: „Ihr zeigt, dass euch eure Zukunft nicht egal ist, dass ihr in Frieden leben wollt und für andere dieses Recht einfordert.“ Das sei ein starkes Zeichen der Verbundenheit und der Verantwortung.

Ukraine-Demo Brühl II

In Brühl haben am Freitag Hunderte gegen den Ukraine-Krieg demonstriert.

„Danke für dieses große Zeichen der Solidarität, danke für die friedliche Gemeinschaft aller Menschen der weiterführenden Schulen hier in Brühl“, so Schulze.

Demo in Brühl: Auch Polizist zeigt sich beeindruckt

Sichtlich beeindruck waren auch die etliche Zeugen dieses Friedensgangs. „Dieses Engagement der vielen jungen Leute hier ist schon bemerkenswert“, sagte sogar einer der Polizisten, die den Friedensgang begleitet hatten. Auch Erwachsene schlossen sich den jungen Leuten an, die eher zufällig in der Stadt unterwegs waren.

Ukraine-Demo Brühl III

In Brühl haben am Freitag Hunderte gegen den Ukraine-Krieg demonstriert.

Auch Lehrkräfte beteiligten sich an der Aktion. Musiklehrer Elmar Wulf zum Beispiel: „Ich mache hier mit, um meinen Schülerinnen und Schülern Vorbild zu sein, und weil es mir auch persönlich wichtig ist, ein Zeichen für den Frieden zu setzen und Solidarität zu zeigen“. Gertrud Börner trug ihre Meinung aufgedruckt auf ihrer Jacke durch Brühl: „Putin = Kriegsverbrechen“. Jens Mathis, Schulleiter der Clemens-August-Schule merkte auch an, dass der Krieg aktuell seine Schülerinnen und Schüler sehr beschäftige. „Wir haben einige Kinder und Jugendliche mit Kriegs- und Fluchterfahrungen, sie können die Situation der Menschen in den Kriegsgebieten sehr gut nachempfinden“, sagte er.

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„Natürlich schürt der Krieg in der Ukraine auch Ängste hier bei uns in Deutschland“, erklärte eine 18-Jährige. Die Ukraine liege schließlich näher an Berlin als Paris. „Und ich habe schon die Sorge, dass der Krieg eskalieren und dann auch uns treffen kann“, erklärte sie. Eine 16-jährige Schülerin empörte sich: „Es ist wirklich beschämend für die Menschen, vor allen Dingen aber für die Politiker, dass heutzutage immer noch politische Konflikte mit Waffen und auf dem Rücken unschuldiger Menschen ausgetragen werden“. Ähnlich äußerte sich auch eine 18-Jährige: „Ich habe generell ein Problem mit Waffen und damit, dass unschuldige Menschen die Opfer politischer Auseinandersetzungen sind.“

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