In Pingsdorf und Kierberg sollen Anwohner und Pendler Rücksicht auf die Teilnehmer der Umzüge nehmen.
Nach Zwischenfall mit HitlergrußMartinszug-Veranstalter in Brühl fordern Rücksicht für Helfer

Kein Martinszug ohne Helferinnen und Helfer: In der Brühler Innenstadt sorgte der Eifelverein für Sicherheit.
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Veranstalter von Martinszügen in Brühl appellieren an die Toleranz und Rücksicht von Bürgerinnen und Bürgern. Um den Martinszug sicher durchführen zu können, „werden wir temporär Straßensperren einrichten müssen“, informiert die Dorfgemeinschaft Pingsdorf auf ihrer Facebookseite vor ihrem heutigen Umzug.
Weiter heißt es: „Wir bitten alle Autofahrer um Verständnis, dass ihr für einen gewissen Moment an der Weiterfahrt eingeschränkt werdet. Habt für die Sicherheit der Kinder Verständnis!“ Hintergrund: Beim Martinszug vor einer Woche in Heide waren Ehrenamtler, die an Straßensperren zum Schutz des Zuges standen, beschimpft worden, ein Autofahrer hatte den Hitlergruß gezeigt.
Mehr Straßen als sonst können länger gesperrt werden
Auch die Dorfgemeinschaft Brühl-Kierberg bittet um Rücksicht: Wie immer werde durch den Zug – an diesem Donnerstag – auch Einschränkungen für den Verkehr geben, vermutlich mehr als in Vorjahren. Doch durch die erhöhten und verpflichtenden Sicherheitsauflagen könnten diese umfangreicher und länger sein werden.
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Die Kierbeger appellieren: „Bitte stellt Euch zeitlich darauf ein, fahrt Umwege und habt den – den Kindern zuliebe – Geduld! Vor allem bitten wir Euch darum, dem Sicherheitspersonal freundlich und respektvoll zu begegnen.“
Ohne unsere Ehrenamtlichen könnten viele Veranstaltungen, die das Zusammenleben prägen, nicht stattfinden
In Bezug auf die eher noch höheren Auflagen für Weihnachtsmärkte hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) laut Focus.de deutlich gemacht, dass die Sicherheitsvorkehrungen bei öffentlichen Veranstaltungen mit vielen Besuchern „Aber die aktuelle Gefahrenlage kann man auch nicht ignorieren. Da dürfen wir keine Kompromisse eingehen.“
Brühls Bürgermeister Dr. Marc Prokop (CDU) zeigt sich nach Zwischenfällen beim Martinszug im Stadtteil Heide betroffen: Er sei fassungslos über diesen respektlosen Umgang mit Menschen, die sich in ihrer Freizeit für die Gemeinschaft einsetzten: „Ohne unsere Ehrenamtlichen könnten viele Veranstaltungen, die das Zusammenleben prägen, nicht stattfinden.“
