Konstante AnmeldezahlenSo trotzt die Bernd-Alois-Zimmermann-Musikschule der Krise

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Karoline Dennert und Roman Estl sind neue Musikschullehrer, hier bei einer Vorführung ihrer Instrumente. Im Vordergrund sind Altflöte (l.) und Bassflöte zu sehen.

Karoline Dennert und Roman Estl sind neue Musikschullehrer, hier bei einer Vorführung ihrer Instrumente. Im Vordergrund sind Altflöte (l.) und Bassflöte zu sehen.

Erftstadt-Liblar – Vieles hat sich verändert, ist schwieriger geworden, bedarf größerer Vorbereitung. Und dennoch: die Erftstädter Bernd-Alois-Zimmermann-Musikschule kam bislang recht gut durch die Krisenzeit. „Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen“, sagte Musikschulleiterin Susanne Petersdorff auf einer Pressekonferenz. So sei die Zahl der Musikschüler nur moderat rückläufig. Der Schwund mache etwa zehn Prozent aus. 680 Musikschüler seien derzeit dabei. Inzwischen gebe es auch wieder die ersten Neuanmeldungen.

Angesichts des strengen Hygienekonzepts sei diese Konstanz sogar ein Beweis für erfolgreiche Arbeit. Chöre dürften nur unter freiem Himmel üben – die Musikschule habe einen Kinderchor und einen für Erwachsene, von denen einige Mitglieder zur Corona-Risikogruppe zählten und daher vorübergehend dem Chor ferngeblieben seien.

Ablauf der Chorproben noch unklar

Der Präsenzunterricht ersetzte nach den Sommerferien die Onlinearbeit. Neben dem Konzertsaal gibt es auch Unterricht im etwa 70 Quadratmeter großen Orchesterraum. Dort unterrichtet jeweils ein Lehrer zwei Musikschüler, die ihrerseits wegen der Aerosole durch Scheiben geschützt sind. Chorgesang kann jeweils nur für zwei Personen gegeben werden. Wie Chöre als Ganzes in der bevorstehenden kalten Jahreszeit proben sollen, ist noch unklar.

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„Wir sind für jeden Quadratmeter dankbar, den wir für Unterricht zusätzlich nutzen können“, betont Petersdorff. Da komme es der Musikschule gelegen, dass die Cafeteria nicht in Betrieb sei und hier zusätzliche Unterrichtsangebote realisiert werden könnten. Größere Veranstaltungen sollen nach wie vor im Konzertsaal des Geske-Kulturhauses stattfinden, Wenngleich es auch hier starke Einschränkungen gibt. Um Mindestabstände zu den Akteuren auf der Bühne einhalten zu können, werden die ersten drei bis vier Sitzreihen gesperrt.

Bis zu 150 Zuschauer möglich

Zudem wurde die Klimaanlage umgestellt. „Hier gibt es kein System mit Umluft. Stattdessen wird frische Luft von außen angesaugt und im Gebäude nach oben wieder abgesaugt“, erläutert Petersdorff. So sei es möglich, dass 100 Zuhörer Platz nehmen und auf der Empore weitere 50 Zuschauer Konzerten beiwohnen könnten.

Die Musikschule hat 22 Lehrkräfte. Zwei von ihnen sind neu im Dienst. Karoline Dennert, (35) aus Kerpen unterrichtet in Blockflöte und sorgt bei Kindern im Rahmen „Elementarer Musikpädagogik“ für Freude und Neugier am Musizieren. Roman Estl (26) Sohn von Musikschulgründer Peter Estl und seiner Frau Monika Estl-Gronewald, die jahrzehntelang Lehrkraft an der Musikschule war, gibt Unterricht für Geige und Bratsche. Roman Estl machte eine Fortbildung bei verschiedenen Meisterkursen und beschäftigt sich mit dem Thema Musikergesundheit. Er sensibilisiert Schüler für korrekte Körperhaltung.

Instrumentenvorstellungen der Musikschule finden am 30. Oktober, 17 bis 19 Uhr, sowie am 14. November, ab 11 Uhr, und am 21. November ebenfalls ab 11 Uhr statt. Anmeldungen werden erbeten unter 02235/409680 oder per Mail. Beim Kammermusikabend, 6. November, 18 Uhr, wird auch ein Vibraphon (eine Art Schlaginstrument) durch den Förderkreis der Musikschule übergeben. Die Spende hat einen Wert von mehr als 6000 Euro. Das alte Vibraphon soll an Musikschüler ausgeliehen werden können.

musikschule@erftstadt.de

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