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Positive Tests im März und SeptemberHürther muss wegen Corona zweimal in Quarantäne

Lesezeit 2 Minuten
Philipp Traxel Radio Erft

Philipp Traxel musste wegen einer Corona-Infektion zweimal in Quarantäne.

  1. Philipp Traxel hat eine ungewöhnliche Corona-Krankengeschichte vorzuweisen.
  2. Nachdem der Hürther im März positiv auf das Virus getestet wurde und monatelang angeschlagen war, brachte ein weiterer Test im September erneut ein positives Ergebnis.
  3. Zunächst war von einer Quarantäne nicht die Rede. Doch dann änderte das Kreisgesundheitsamt seine Meinung.
  4. Der Kreis verteidigt nun seine Entscheidung.

Rhein-Erft-Kreis/Hürth – Eine ungewöhnliche Krankengeschichte hat Philipp Traxel aus Hürth vorzuweisen: Er ist sowohl im März als auch im September positiv auf das Coronavirus getestet worden. In beiden Fällen hat ihn das Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises in Quarantäne geschickt.

Doch Traxel ist sicher: Er war nicht zweimal infiziert. „Ich hatte noch Restviren von der Infektion im Frühjahr“, sagt der 28-Jährige. Traxel glaubt daher, dass er nach dem zweiten Test gar nicht in die häusliche Isolation hätte gehen müssen.

Hürther infiziert sich wohl bei Urlaub in Paris mit Coronavirus

Im März hatte sich Traxel vermutlich bei einem Kurzurlaub in Paris mit dem Coronavirus infiziert. Ihn befielen Kopfschmerzen und leichtes Fieber wenige Tage nach seiner Rückkehr nach Frechen, wo er damals noch wohnte. Ein Corona-Test fiel positiv aus. Traxel verlor im Verlauf der Erkrankung den Appetit und den Geschmackssinn, er nahm mehrere Kilogramm ab. Erst nach Monaten, im Sommer, fühlte er sich wieder genesen.

Im September folgte ein Urlaub in Portugal. Bei der Rückkehr ließ sich Traxel am Flughafen Köln-Bonn testen – und wieder war der Test auf Corona positiv, obwohl doch Traxel erst im Frühjahr erkrankt war und die Symptome abgeklungen waren.

Rhein-Erft-Kreis: Das sagt das Kreisgesundheitsamt

Laut Robert Koch-Institut (RKI) können allerdings infizierte Menschen noch Wochen nach dem ersten Auftreten von Symptomen positiv auf das Virus getestet werden – allerdings ist man mit einer geringen Virenzahl im Körper nicht ansteckend. Ob die Virenbelastung ausreicht, um andere anzustecken, lässt sich am Ct-Wert ablesen, der anzeigt, wie oft das Material getestet wurde, um ein positives Ergebnis zu zeigen: Je höher der Wert ist, desto geringer ist die Virusmenge und desto länger liegt die Infektion zurück.

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Bei Traxel lag der Wert bei 40, ein Wert, der laut RKI in der Regel zu einem negativen Testergebnis führt, zumal nach schon bekannter Infektion. Vom Kreisgesundheitsamt habe er zunächst auch keine Anordnung einer Quarantäne bekomme. „Dann aber änderte sich die Meinung, und ich musste in Quarantäne.“

„Solche Entscheidungen waren und sind auch zukünftig Einzelfallentscheidungen“, sagt Kreispressesprecher Marco Johnen. Denn unabhängig von der „allgemeinen Sichtweise des RKI liegt die letztendliche Verantwortung beim jeweiligen Gesundheitsamt“. Traxel hat seine Quarantäne inzwischen fristgemäß verlassen können.