„Soap for Future“Hürther Schüler verkaufen nachhaltige Produkte an Unverpackt-Stand

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Feste und flüssige Seifen, aber auch Deo und Desinfektionsmittel bietet die Schülerfirma „Soaps for Future“ der Gesamtschule an.

Feste und flüssige Seifen, aber auch Deo und Desinfektionsmittel bietet die Schülerfirma „Soaps for Future“ der Gesamtschule an.

Hürth – Mit Klütten-Seife sollen sich Rheinländer an Karneval wieder die Hände waschen dürfen. Fest entschlossen, durch das Waschstück in Brikettform ein wenig Brauchtum in die ausfallende Session zu bringen, sind jedenfalls die Erfinder, die Schülerfirma „Soap for Future“ an der Gesamtschule, und auch ihr Mentor, der pensionierte Technik-Lehrer Heinz-Günter Vogel. Im Vorfeld der neuen Klütten-Seifen-Produktion hat das Mini-Unternehmen erstmals eine Unverpackt-Station in der Aula eröffnet.

Fast vergessen ist das Desaster, das wegen des Corona-Lockdowns im Frühjahr über die Schülerfirma hereinbrach. „Wir standen ohne Kunden da, aber mit Seifen“, berichtet Vogel. Etwa 200 Seifen mussten weggeworfen werden, weil sie biologisch produziert sind, also ohne Konservierungsstoffe, und daher nur ein halbes Jahr lang halten. Trotzdem ging die Manufaktur nicht Pleite.

Hürther Schüler mit Anspielung auf „Fridays for Future“

Schülerfirmen sind auf ein Jahr angelegt. Nach dem Auslaufen entschied sich die bisherige Belegschaft, die neue Firma unter dem alten Namen weiterzuführen. Ursprünglich sollte das Projekt „Rheinseifen“ heißen, doch der Markenname war schon vergeben. „Soap for Future“ ist eine bewusste Anspielung auf die „Fridays for Future“-Bewegung.

Nachhaltige Seife Schüler Hürth Detailbild

Diese Produkte bietet die Hürther Schülerfirma an.

Grundlage fürs Seifensieden sind Lebensmittelöle von Sonnenblumen, Raps, Oliven oder Kokosfett, die in eine Lösung von Natriumhydroxid und Wasser eingerührt werden. Verfeinert wird mit ätherischen Ölen für den Duft und Farbstoffen, durchaus auch Holzkohle fürs Schwärzen der Klütten. „Warum davon die Finger nicht schwarz werden, wissen wir nicht genau“, sagt Vogel. „Wahrscheinlich liegt das am Mineralstoff Natriumchlorid.“ Neben der Klütten-Seife soll auch der Verkaufsschlager Ringelblumen-Seife wiederkommen.

Hürther Seife soll zu Karneval wieder im Angebot sein

Die Produktion will sorgfältig geplant sein, da nach dem Sieden eine sechswöchige Trocknungsphase notwendig ist. „In der Regel stellen wir drei bis vier Blöcke von einer Sorte her. Von jedem fertigen Block schneiden wir acht bis zwölf Stücke zu je 100 Gramm“, erklärt die 14-jährige Miriam Müller. Auf jedes Seifenstück drücken die Schüler zum Schluss einen Stempel mit dem Logo ihrer Firma. Die Klütten-Seife ist wie zu erwarten wie ein Kohlebrikett geformt. Für die runden Sorten benutzen die 13 Mitglieder von „Soap for Future“ röhrenförmige Verpackungen einer Kartoffelchips-Marke. Zwei Euro sollen die runden Stücke, 2,50 Euro die Klütten-Seifen kosten, wenn sie zu Karneval wieder im Angebot sind.

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Bis dahin werden sich Miriam Müller, Lucy Kaiser, Simon Schwabe und Leo Soll, alle 14 Jahre alt, an der Unverpackt-Station montags von 12.50 bis 13.50 Uhr beim Verkauf von Flüssigseifen mit den Duftnoten Zitrone und Lavendel, Zitrone- und Minze-Deodorants sowie geruchsneutralem Desinfektionsmittel abwechseln. Die Pflegemittel gibt es in Flaschen aus recyceltem Kunststoff. Kunden, die Spender wieder mitbringen und auffüllen lassen, handeln nicht nur im Sinne der Schülerfirma nachhaltig, sondern sparen obendrein. „Wir müssen im Kleinen anfangen mit der Nachhaltigkeit“, sind sich die Gesamtschüler von „Soap for Future“ und ihr Mentor einig.

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