Bringt der neue Wertstoffhof der RSAG mehr Lärm für die Anwohner? Die Müllfahrzeuge zumindest sollen leiser werden – durch Umstellung auf Stromantrieb.
Ende in EitorfRSAG plant neuen Wertstoffhof in Ruppichteroth

Im Gewerbegebiet Ruppichteroth Nord/Ost plant die Kreis-Abfallgesellschaft ein Bauprojekt, Teile des Grundstücks sind für regionale Unternehmen vorgesehen.
Copyright: Rhein-Sieg-Abfallgesellschaft
Wo heute eine grüne Wiese mit viel Aussicht ist, soll bald das neue Gewerbegebiet Ruppichteroth Nord/Ost wachsen. Der Haupt-Investor, die Rhein-Sieg-Abfallgesellschaft (RSAG), plant hier einen neuen Wertstoffhof. Die Entsorgungsanlage Eitorf werde wegen Platzproblemen komplett verlagert und erweitert, hieß es auf Anfrage der Redaktion aus der Siegburger RSAG-Zentrale.
Künftig sollen vom Ruppichterother Ortsrand Müllfahrzeuge ins östliche Kreisgebiet ausrücken und einen Teil des gesammelten Abfalls, wie zum Beispiel Sperrmüll, zurückbringen. Bürger können dort auch selbst Reststoffe abgeben.
Anwohner des neuen Gewerbegebiets Ruppichteroth Nord/Ost fürchten mehr Lärm
Die Anwohner fürchten eine steigende Lärmbelastung. Diese wolle die RSAG minimieren, hatte Meinolf Hein in einer Versammlung angekündigt: Die Lkw würden auf Elektroantrieb umgestellt.
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Seit 1990 ist das Areal oberhalb der Baustofffirma Mies als Gewerbefläche ausgewiesen. Nun nimmt das Projekt Gestalt an, der Bebauungsplan wurde einstimmig beschlossen, die frühzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange ist erfolgt.
Alle Beschäftigten aus Eitorf bekämen Gelegenheit, mit umzuziehen, teilte RSAG-Sprecher Philip Moll mit. Man will weiterhin einstellen, sodass perspektivisch 50 bis 70 Leute im Wertstoffhof arbeiten werden.
Der neue Standort liege so zentral, dass künftig alle Kunden innerhalb von etwa 25 Fahrminuten eine RSAG-Entsorgungsanlage oder einen Wertstoffhof erreichen könnten: „Kürzere Wege, moderne Abläufe und mehr Kundennähe – das sind klare Vorteile für die Kunden vor Ort.“
In Ruppichteroth stehe ausreichend Fläche zur Verfügung, um moderne Abläufe umzusetzen und die Entsorgungslogistik effizienter zu gestalten. Durch verkürzte Transportwege können künftig Fahrtzeiten und Emissionen reduziert werden – ein Beitrag zu mehr Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit.
Die Abfallgesellschaft, eine Tochterfirma des Rhein-Sieg-Kreises, wolle das Gewerbegebiet nicht komplett nutzen, sondern laut Moll „Flächen vermarkten“. Ob per Pacht oder per Verkauf, ließ er ebenso offen wie die Frage nach der Investitionssumme.
Platz auch für weitere Firmen aus Ruppichteroth
Vorrangig sollten lokal ansässige Unternehmen Platz erhalten. Man arbeite hierbei in enger Abstimmung mit der Gemeinde. Dabei ist auf jeden Fall Axess, ein Telekommunikationsunternehmen aus Ruppichteroth, das für seine runden Antennen bereits ein benachbartes Grundstück nutzt, den Betrieb aber erweitern und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen will. Im neuen Gewerbegebiet sollen lediglich weitere, bis zu 5,60 Meter hohe Antennen aufgestellt werden.
Wie der Wertstoffhof optisch in die Landschaft passt, davon kann man sich noch kein Bild machen. Es gibt laut Philip Moll mehrere Planungsvarianten, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Die RSAG werde darauf achten, nicht unnötig viel Fläche zu versiegeln. Die Gebäudehöhe ist auf zwölf Meter begrenzt.

