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Mit Dixi-Klo und BalkonRuppichterother bastelt seit 30 Jahren detailreiche Krippen – Verkauf auf Weihnachtsmarkt

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Jürgen Müller bastelt leidenschaftlich gerne Krippen.

Jürgen Müller bastelt leidenschaftlich gerne Krippen.

Etwa 15 bis 20 Krippen pro Jahr schafft der Ruppichterother Jürgen Müller. Auch am 6. und 7. Dezember verkauft er sie auf dem Weihnachtsmarkt.

Für viele Menschen ist die Krippe unterm Weihnachtsbaum genauso wichtig wie der passende Schmuck. Und Jürgen Müller aus Ruppichteroth hat eine ganze Garage voll davon, denn sein Hobby ist es, sie zu basteln. Alljährlich zur Adventszeit verkauft er sie auf seinem Anwesen in Velken und auf dem Weihnachtsmarkt.

Dazu veranstaltet er ein gemütliches Beisammensein. „Seit meine Kinder groß sind, kommen deren Freunde, aber eher wegen des Glühweins“, sagt er. Die Bude hat er selbst gebaut. Für den Verkauf räumt der 61-Jährige seine Garage auf, in der er normalerweise Krippen baut. „Wenn die Tage lang sind, bastle ich dort. Im Sommer lasse ich sie liegen, so ab September fange ich wieder an.“ Etwa 15 bis 20 Krippen schaffe er pro Jahr.

Ehepaar verkauft seit erstem Ruppichterother Weihnachtsmarkt dort Krippen

„Angefangen hat das vor 30 Jahren, als wir geheiratet haben“, schildert Ehefrau Heike Müller. „Wir haben im Baumarkt eine Krippe gekauft und uns gedacht: Das können wir auch selber. Die war nur für uns, aber dann kamen Freunde und wollten auch eine.“ Das Ehepaar ist seit der ersten Ausgabe auf dem Ruppichterother Weihnachtsmarkt dabei. „Bei der Premiere hatten wir fünf, sechs Krippen dabei, die gingen alle weg“, sagt sie.

Längst aber sehen die Krippen nicht mehr aus wie ein Tierstall, sondern haben zwei Stockwerke und einen Balkon – wie prachtvoll muss dann die Herberge ausgesehen haben, an der Maria und Josef abgewiesen wurden? Ein bisschen gleicht die Krippen-Gestaltung einer Modelleisenbahnlandschaft, denn in Müllers Garage lässt sich auch Zubehör kaufen: Äxte, Brunnen, Dixi-Klos.

„Natürlich gab es die damals nicht, aber die verkaufen wir auf dem Weihnachtsmarkt wie blöd“, sagt der 61-Jährige vergnügt. Die Figuren seien nicht im Preis inbegriffen, Müller kauft sie meist in Österreich und Südtirol. „Die sind teilweise teurer als die Krippen selbst.“

Kunden wollen Kindheitserinnerungen zu Weihnachten wieder aufleben lassen

Inspiration hole sich Müller aber nicht mehr in der Bibel. „Als Kind war das natürlich ein Muss“, sagt der Katholik. „Aber heute fahren wir nach Österreich und Südtirol, da haben wir auch Freunde und Bekannte. Bei denen hole ich mir Ideen.“ Seine Preise liegen im niedriger dreistelliger Höhe, im Alpenraum sei er oft doppelt so hoch.

Ein Modell in seiner Ausstellung zeigt die Szene, wie Maria und Josef an der Herbergstür abgewiesen werden – die Unbefleckte trägt das Jesuskind bereits auf dem Arm. Doch Müller kann dieses bei Bedarf gegen ein kleines Pergament austauschen, die Botschaft zur Volkszählung. „Die Leute wollen die Krippe eher als Dekoration, weil sie schön aussieht – nicht wegen des Glaubens. Die besten Kunden sind junge Familien, die ihre Kindheitserinnerungen an Weihnachten noch einmal aufleben lassen wollen.“

Auch in diesem Jahr steht Müller mit seiner Frau auf dem Ruppichterother Weihnachtsmarkt „Döörper Weihnacht“, der am kommenden Wochenende, 6. und 7. Dezember, im historischen Ortskern stattfindet.