InsolvenzFußballer des TuS Oberpleis wollten mit Niki nach Mallorca – Sorge um Reise

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Daumen runter, die Hoffnung aber nicht aufgeben: So ist zurzeit die Stimmung bei den Kickern des TuS Oberpleis.

Rhein-Sieg-Kreis – Lange Gesichter bei den Fußballern des TuS Oberpleis: Die traditionelle Mallorca-Reise des Vereins steht auf der Kippe. 32 Flugtickets nach Palma de Mallorca der Fluggesellschaft Niki hatten die Spieler der ersten und zweiten Mannschaft mit ihren Betreuern, Co-Trainer, sportlichem Leiter und Fans gekauft, fast 5500 Euro ausgegeben.

„Die ersten 16 Flüge haben wir direkt nach der letzten Reise Ende Juni gebucht, die restlichen nach und nach. Die letzten erst vor kurzem“, berichtet Jan Lorke, der seit Jahren die längst zur Tradition gewordene Mannschaftsreise nach Mallorca organisiert. „Noch am Wochenende vor der Bekanntgabe der Insolvenz am vergangenen Mittwoch gab es einen Newsletter mit Flugangeboten von Niki.“

Dabei, sagt Lorke, der als Mitarbeiter im Vermögensmanagement der Telekom eine Übersicht über den Aktienmarkt hat, habe er aufgrund der Air-Berlin-Insolvenz schon überlegt, die restlichen Flugtickets lieber von einer anderen Gesellschaft zu kaufen. „Aber bis zuletzt wurde ja beruhigt, dass Niki stabil sei. Und wir wollten doch alle in einen Flieger!“

Frustrierte Spieler

Wie es jetzt weitergeht, weiß der 31-Jährige noch nicht: Eine Benachrichtigung der Gesellschaft oder des Insolvenzverwalters gab es nicht, nicht einmal bei den Hotlines von Niki kam er durch.

Ob und für welche Flüge es Geld zurück gibt, kann er nur raten. „Zuletzt hieß es, Flüge, die ab August gebucht wurden, würden wohl erstattet. Aber auch das wissen wir ja nicht. Die, die früh gebucht haben, stehen wohl im Regen.“ Tickets futsch, Geld futsch: „Die Spieler sind tierisch sauer und frustriert.“

Viele Abiturienten und Studenten spielen beim TUS, dessen Mitglieder aus dem ganzen Rhein-Sieg-Kreis, vor allem aber aus Königswinter, Hennef und Siegburg kommen. „Über die Hälfte unserer Spieler sind zwischen 18 und 23 Jahren, die haben das Geld nicht so dicke.“ Zusätzlich zum Flug kommen noch Kosten für die längst gebuchten Hotelzimmer. „Dieses Jahr wollten wir sogar noch einen Tag länger fahren als sonst; zum ersten Mal wollte auch ein 77-jähriger Betreuer mitfliegen.“

Seit zwölf Jahren fährt der TuS Oberpleis nach Mallorca, immer zur selben Zeit im Sommer. „Da sind viele andere Mannschaften, man trifft Spieler, die man kennt. Gutes Wetter, gute Laune – eben Fußballer unter sich“, erzählt Lorke, der schon nach alternativen Flügen sucht.

Die werden im Augenblick aber nicht unter 230 Euro angeboten. „Was ist, wenn ich jetzt neu buche und dann kommt doch noch ein Investor, und die alten Tickets behalten ihre Gültigkeit?“ Doch ins Abseits stellen lassen will er sich von der Insolvenz nicht: „Irgendwie werden wir die Tour schon hinkriegen.“