Der langjährige Cheftrainer spricht über seinen Abschied. Die Mannschaft zeigt sich geschockt – und gleichzeitig bereit für das Duell mit Oberpleis.
„Der Verein steht über allem“Darum ist Didi Rombach beim SC Uckerath zurückgetreten

Didi Rombach (links) gibt künftig keine Anweisungen mehr als Uckerather Trainer, Mika Thomas geht mittlerweile für den TuS Oberpleis auf Torejagd und kehrt am Sonntag an alte Wirkungsstätte zurück.
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Es ist das Ende einer Ära. Wenn der Fußball-Bezirksligist SC Uckerath am Sonntag (14.45 Uhr) den TuS 05 Oberpleis empfängt, wird Didi Rombach nicht auf der Trainerbank der Heimelf sitzen. Erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit. Der 51-Jährige hatte unmittelbar nach der jüngsten 1:5-Niederlage beim MSV Bonn (der dritten Pleite in Folge) das Handtuch geworfen. Für ihn übernehmen der bisherige Co-Trainer Mike Szewczyk und Jochen Sehl vorerst das Kommando.
Rombach blickt trotz seines Rücktritts auf „neun super Jahre“ zurück: „Für mich war es eine Ehre, für den SCU an der Seitenlinie zu stehen. Im Vorstand und gesamten Umfeld sind extrem gute Leute am Werk, die die Geschicke des Vereins lenken. Wir haben eine gemeinsame Philosophie verfolgt und eine sehr selten vorkommende Identifikationskultur geschaffen.“
Doch nach einem überraschend schwachen Saisonstart mit nur zwei Siegen, drei Unentschieden und vier Niederlagen zog der Chefcoach am Sonntag die Reißleine. „Der Verein steht über allem“, betont er. „Er hat es schlichtweg verdient, dass ich den Weg freimache für einen neuen und offensichtlich notwendigen Impuls. Der Uckerather Weg wird auch ohne mich erfolgreich fortgesetzt – da bin ich mir absolut sicher.“
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Uns allen tut das sehr leid, denn mit Didi verlieren wir nicht nur einen Trainer, sondern auch einen Freund
Die Mannschaft, die unmittelbar nach dem Schlusspfiff in Bonn noch auf dem Platz über den Entschluss ihres Trainers informiert wurde, reagierte geschockt. „Uns allen tut das sehr leid, denn mit Didi verlieren wir nicht nur einen Trainer, sondern auch einen Freund“, erklärt Fabio Milicki. Der Keeper und Kapitän zeigt für den Rücktritt aber auch „Verständnis angesichts der sportlichen Lage. Schließlich ist unser Anspruch ein anderer als Platz zwölf. Jetzt müssen wir nach vorne schauen und alles daransetzen, dass wir die Kurve kriegen. Denn wir wollen ganz sicher nicht in den Abstiegskampf geraten.“
Rombach hatte die erste Mannschaft des SCU in der Spielzeit 2016/17 (nach dem 13. Spieltag) als Nachfolger von Burkhard Zimmermann übernommen. Er saß bei 228 Bezirksliga-Spielen (104 Siege, 47 Remis, 77 Niederlagen) auf der Uckerather Trainerbank. Sein größtes Vermächtnis ist allerdings die einzigartige Talententwicklung: In dieser Saison stehen 19 (!) Akteure im Bezirksliga-Kader, die aus der eigenen U-19-Mannschaft stammen.
Mika Thomas kehrt an alte Wirkungsstätte zurück
Während sich das Motto „Jugend forscht“ in den vergangenen vier Spielzeiten angesichts der Platzierungen (4., 4. 3., 3.) bezahlt machte, läuft man in dieser Saison bislang der Musik hinterher. Im Spiel eins nach Rombachs Rücktritt trifft man nun ausgerechnet auf den Tabellenführer, wobei die Heimstätten beider Lokalrivalen gerade mal 8,5 Kilometer voneinander entfernt liegen. Zusätzliche Brisanz bergen zwei Wiedersehen auf dem Platz: Während Angreifer Mika Thomas nach seinem Wechsel im Sommer an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, fiebert der Uckerather Routinier Tim Breuer dem Heimspiel gegen seinen Ex-Verein entgegen. Der Linksverteidiger spielte elf Jahre lang für die 05er, ehe er im Sommer 2024 seine bis dato einzige Senioren-Station verließ.
Interimstrainer Szewczyk richtet den Fokus indes aufs Sportliche: „Das Drumherum ist nicht wichtig: Die Spieler wollen sich für Didi zerreißen und ihm etwas zurückgeben – das hat man im Training deutlich gesehen.“ Auch für den Oberpleiser Coach Essi Zamani stehen ausschließlich sportliche Faktoren im Mittelpunkt: „Was in Uckerath passiert, spielt für uns keine Rolle. Wir wollen an die zweite Halbzeit gegen Rheidt (2:1, Anm. d. Red.) anknüpfen und unsere Tabellenführung verteidigen.“ Während der Einsatz von Linksverteidiger Artem Donchenko fraglich ist, kehrt Mittelfeldakteur Jetgzon Krasniqi nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre wieder in den Kader zurück.
