Politik soll handelnIm Rhein-Sieg-Kreis gibt es Protest gegen Preiserhöhung im VRS

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Busbahnhof_Eitorf

Busfahren – hier der Busbahnhof Eitorf – wird 2022 teurer werden.

Rhein-Sieg-Kreis – Sozialverbände und Gewerkschaften in der Region wehren sich gegen die geplanten Preiserhöhungen bei Bussen und Bahnen. „Wir fordern alle Politikerinnen und Politiker in der Region auf dafür einzutreten, dass es keine Fahrpreiserhöhung im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) geben wird“, sagt Bernd Weede, der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Bonn/Rhein-Sieg.

Die geplante Erhöhung setze in vielerlei Hinsicht ein falsches Zeichen und wirke kontraproduktiv. „Sie betrifft vor allen Menschen mit geringem Einkommen, aber auch die Berufspendlerinnen und -pendler die durch steigende Miet- und Mobilitätskosten doppelt belastet werden“, so der Gewerkschafter.

VRS will Fahrscheinpreise um 1,5 Prozent erhöhen

In dieser Woche will die Verbandsversammlung des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) eine Erhöhung der Fahrscheinpreise im kommenden Jahr um 1,5 Prozent beschließen. Dagegen machen auch die Sozialverbände in der Region mobil.

Der Protest gegen die angekündigten Preissteigerung wird außer vom DGB auch von der Arbeiterwohlfahrt (Awo), dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Diakonie, der Caritas, dem Deutschen Mieterbund, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und dem Runden Tisch gegen Kinderarmut unterstützt.

ÖPNV soll wieder bezahlbar werden

„Mit Bus und Bahn zu fahren, ist in unserer Region bereits jetzt zu teuer“, kritisiert Ulrich Hamacher, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Bonn. „Wir müssen vielmehr den ÖPNV wieder bezahlbar machen. Nur mit günstigen Ticketpreisen wird der Umstieg vom Individualverkehr zum ÖPNV gelingen.“

Dazu gehöre auch, die Zugangshürden für Jobtickets zu beseitigen. Mittelfristig müsse es einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr geben – mit finanzieller Unterstützung aus dem Bundeshaushalt.

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Am vergangenen Wochenende hatte auch bereits die SPD ihre Kritik an der geplanten Verteuerung der Tickets für Busse und Bahnen erneuert. Beim Kreisparteitag der Sozialdemokraten betonte Denis Waldästl, der Vorsitzende der Kreistagsfraktion, dass der Vertreter der SPD Rhein-Sieg in der Vertreterversammlung des VRS gegen die Preiserhöhung stimmen werde.

Eine Mehrheit im Kreistag hatte den Preiserhöhungen allerdings schon zugestimmt – vor allem mit Blick auf die großen Einnahmeverluste, die der VRS in Folge der Corona-Pandemie hinnehmen musste. Auch für dieses und nächstes Jahr sind die Einnahmeprognosen für den VRS nicht sonderlich gut.

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