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Gipfeltreffen auf den Spicher HöhenSpitzenreiter empfängt Verfolger Leuscheid

Lesezeit 3 Minuten
Fabian Ehrenstein

Der Leuscheider Fabian Ehrenstein (rechts) führt die Torjägerliste in der Kreisliga A an. 

Wer macht in der Fußball-Kreisliga A das Rennen im Kampf um Platz eins? Am Sonntag könnte bereits eine kleine Vorentscheidung fallen. 

Mehr Spitzenspiel geht nicht. In der Fußball-Kreisliga A empfängt der Tabellenführer 1. FC Spich II am Sonntag (13 Uhr) seinen direkten (und einzig verbliebenen) Verfolger SV Leuscheid. Mit einem Heimsieg am drittletzten Spieltag könnte die Landesliga-Reserve für eine kleine Vorentscheidung im Kampf um den Titel sorgen, denn der Vorsprung vor dem Anpfiff beträgt einen Punkt. Die Spicher können sogar Geschichte schreiben, denn noch nie hat eine Zweitvertretung des Vereins den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft.

Wochenlang lag man in der offiziellen Tabelle hinter dem SV Leuscheid, weil die 3:0-Wertung des abgebrochenen Spiels bei RW Hütte noch nicht berücksichtigt wurde. Dies wurde nun nachgeholt. Die Partie war Ende März in der 83. Minute (und beim Stande von 3:0 für Spich) abgebrochen worden, weil RWH wegen diverser Platzverweise und Verletzungen weniger als sieben Feldspieler auf dem Platz stehen hatte.

Wir haben alles selbst in der Hand. Der direkte Wiederaufstieg ist aber keineswegs ein Muss
Slobodan Kresovic, Trainer des SV Leuscheid

„Leuscheid ist unter Zugzwang. Bei einem Remis bleiben wir vorne“, macht der Spicher Coach André Becker eine einfache Rechnung auf. Sorgen bereitet ihm das schwierigere Restprogramm: Seine Elf muss noch zu den SF Troisdorf 05 und trifft am letzten Spieltag auf Niederkassel II. Leuscheid hat indes den TuS Birk zu Gast und reist abschließend zum TSV Wolsdorf. Doch ob Kreisliga A oder Bezirksliga: Becker verspricht, dass „nahezu der gesamte Kader zusammenbleibt“. Unabhängig der Ligazugehörigkeit würden zudem bereits zwei Verstärkungen feststehen.

Ans Hinspiel (0:2) erinnert sich der Coach derweil nur ungern. „Damals hat es kurz vor dem Anpfiff angefangen zu hageln. Der Kunstrasen war ziemlich seifig, was unseren technisch versierteren Spielern nicht gerade entgegenkam“, sagt er über eine von insgesamt vier Saisonniederlagen.

André Becker

Voller Einsatz an der Seitenlinie: Coach André Becker vom 1. FC Spich II.

Nur drei Pleiten gab es in der laufenden Spielzeit für den SVL, nämlich in Bergheim, beim TFC Inter und bei Umutspor Troisdorf. „Wir haben alles selbst in der Hand“, sagt Trainer Slobodan Kresovic. Der direkte Wiederaufstieg sei aber „keineswegs ein Muss. Niemand von uns hatte erwartet, dass wir so weit oben stehen.“ Wichtiger sei es, die jungen Spieler weiterzuentwickeln. Zwei weitere U-19-Akteure sollen in der Saison 2025/26 hinzustoßen. Am Sonntag erwartet der Coach einen „ganz heißen Tanz. Wir werden gut vorbereitet sein und sicherlich mit vielen Fans anreisen.“ Die Reserve hat ihr C-Liga-Spiel extra auf Freitagabend vorverlegt, um geschlossen auf die Spicher Höhen zu fahren.

Dem Vizemeister aus dem Rhein-Sieg-Kreis winkt im Übrigen kein Aufstieg über die Quotientenregelung. Im Vergleich mit den anderen Tabellenzweiten der neun A-Ligen des Fußball-Verbands Mittelrhein liegt der SVL derzeit nämlich nur auf dem dritten Rang. Es steigen aber nur die beiden besten Vizemeister auf. Derzeit führt der bergische Vertreter SV Frielingsdorf (2,4444 Punkte pro Spiel) das besagte Ranking an, nämlich vor dem TFC Köln (2,4074) und eben dem SV Leuscheid (2,3704).

1. FC Spich II knackt 100-Tore-Marke

Nicht nur das Meisterschaftsrennen ist völlig offen, sondern auch der Kampf um die Torjägerkanone. Der Spicher Angreifer Manuel Jäger (22 Tore) ist dem Leuscheider Fabian Ehrenstein (23) dicht auf den Fersen. Der 32-Jährige hat großen Anteil daran, dass die Landesliga-Reserve bereits jetzt die 100-Tore-Marke geknackt hat. Im jüngsten Duell beim TuS Birk steuerte Jäger zwei Tore zum souveränen 5:1-Erfolg bei. Ehrenstein (34) erzielte hingegen beim 3:0-Sieg gegen den FC Kosova seinen 23. Saisontreffer, wobei er erstmals nach einer vierwöchigen Pause wieder (90 Minuten) auf dem Platz stand.

Der Kapitän hatte sich Ende April gegen den TuS Mondorf II einen leichten Nierenriss zugezogen – und darüber hinaus zwei Rippen gebrochen. „Fabian ist einfach eine Maschine“, so Kresovic. „Er hatte vor seinem Comeback nur einmal trainiert und ist dennoch wie selbstverständlich vorweg marschiert.“