Schlangen zum AbschlussImpfzentrum in Sankt Augustin schließt nach acht Monaten

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Die letzten Besucher auf dem Weg zum Impfzentrum: Wie auch bundesweit schloss die Einrichtung mit Ablauf des Donnerstags.

Sankt Augustin – Für die Schlange vor dem Impfzentrum fand Landrat Sebastian Schuster eine marktwirtschaftliche Erklärung: „Man muss nur das Angebot verknappen, dann steigt die Nachfrage.“ Seit einigen Wochen wurden die Öffnungszeiten auf drei Stunden täglich verkürzt, und am Donnerstag war Finale vor der Asklepios-Kinderklinik: Nach acht Monaten schloss das Impfzentrum.

Nach dem Erlass des Landes sollen ab dem 1. Oktober die Impfungen gegen Covid-19 von den niedergelassenen Ärzten durchgeführt werden, unterstützt durch mobile Einheiten.

Sankt Augustin: Zeitweise 2000 Impfungen an einem Tag verabreicht

300.000 Menschen haben im Impfzentrum oder mobil eine Immunisierung gegen das Coronavirus erhalten. Rechne man die Erst-, Zweit- und mittlerweile auch Drittimpfungen zusammen, so seien 730.000 Bürgerinnen und Bürger versorgt worden, sagte Schuster, der von einer „eindeutigen Erfolgsgeschichte“ sprach.

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Ein Rechenspiel (im Kreis leben rund 600.000 Menschen), das freilich nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass die Impfquote mit 64 Prozent dem niedrigen Bundesdurchschnitt entspricht. Was nicht ausreiche, um eine Herdenimmunität zu erreichen.

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Nur noch für drei Stunden war das Impfzentrum zuletzt täglich geöffnet, daraufhin zog das Interesse wieder an.

„Das ist nicht so zufriedenstellend“, räumte Schuster ein. Deshalb geht es weiter: mit 103 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie den Impffahrzeugen. Für das mobile Angebot will man künftig per Megaphon werben.

In Spitzenzeiten haben die zehn Ärztinnen und Ärzte täglich 1800 bis 2000 Impfungen auf den zehn Impfstraßen des Zentrums verabreicht. Zeitweise war das Zentrum bis zu zwölf Stunden an sieben Tagen in der Woche geöffnet. Ein „Knochenjob“, betonte Schuster. Das Team sei mit zehn bis zwölf Mitarbeitenden klein, aber motiviert gewesen, sagte Ingo Freier, Amtsleiter für Bevölkerungsschutz. „Alle sind traurig, dass es nun vorbei ist.“

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Die Entscheidung, das Impfzentrum an der Kinderklinik anzusiedeln, sei richtig gewesen, erklärte Schuster. Wenngleich der Start im Februar schwierig war: Es seien zahlreiche Senioren über 80 gekommen, die eigentlich zu Hause hätten geimpft werden müssen. „Davon sind wir überrascht worden.“ Das Impfzentrum war von Beginn an ausgelastet. An Vakzinen musste so gut wie nichts weggeworfen werden.

Inzwischen läuft bereits die begleitende Kampagne für die dritte Impfung. 272 Senioren- und Pflegeheime werden zurzeit kontaktiert. Bewohner von 28 Einrichtungen haben bereits die sogenannte Booster-Impfung erhalten.

Um eine flächendeckende Versorgung zu erzielen, hat der Kreis eine sogenannte „Koordinierende Covid-Impfeinheit“ (KoCI) eingerichtet, die sich mit der kassenärztlichen Vereinigung austauscht.

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