Für den 8. Januar wurden großangelegte Aktionen angekündigt. Gegen eine Vereinnahmung der Proteste wollen sie sich wehren.
DemonstrationLandwirte im Rhein-Sieg-Kreis distanzieren sich vor Protesttag von rechter Gewalt
Von Stefan Villinger
Lesezeit 2 Minuten
Die Bauern im Rhein-Sieg-Kreis sind vorbereitet. An den Traktoren sind Protestplakate angebracht.
Copyright: Karl-Josef Engels
„Wir wollen den Verkehr entschleunigen und nicht behindern“, formuliert Karl-Josef Engels beim Anruf der Redaktion. Er hat wenig Zeit am Telefon. „Wir malen gerade die Protestplakate für unsere Traktoren“. Die Landwirte möchte vorbereitet sein für ihre Protestaktion am Montag, 8. Januar 2024.
Eines ist dem Landwirt aus Niederkassel aber noch wichtig. „Wir möchten nicht Pflegekräfte, Ärzte, Essen auf Rädern, Medikamentenfahrer, Krankenschwestern und Hebammen bei der Ausführung ihrer Tätigkeit behindern“, betont er. Für sie werde sofort Platz gemacht.
Bauern-Proteste im Rhein-Sieg-Kreis: „Wir distanzieren uns ausdrücklich von rechter Gewalt“
Und dann gibt es da noch die unerwünschten Proteste. „Wir distanzieren uns ausdrücklich von rechter Gewalt“, so Engels. Die Landwirte sollten genau hinschauen, wen sie auf ihren Treckern mitnehmen. Da sei jeder für sich gefordert. „Wir sind gegen jede Art von Radikalität. Gewalt ist für uns keine Lösung“, darauf legt Engels Wert.
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Dem schließt sich auch Dietmar Tüschenbönner an, stellvertretender Vorsitzender der Kreisbauernschaft Bonn/Rhein-Sieg. Vorsitzender Johannes Brünker kann aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Aktion teilnehmen.
„Um den Forderungen der Bauern Nachdruck zu verleihen, wurden auch die Parteien und ihre Bundestagsabgeordneten von angeschrieben“, berichtet Tüschenbönner im Gespräch mit der Redaktion. Sebastian Hartmann habe versprochen, in der SPD-Geschäftsstelle an der Frankfurter Straße in Troisdorf zu sein.
Bauern-Protest: Demonstration in Troisdorf endet gegen 17 Uhr
Dort gehe am Montag der Protestzug vorbei. „Wir werden ihm dann unsere Forderungen übergeben“, so Tüschenbönner. Auch Elisabeth Winkelmeier-Becker habe zugesagt, in der CDU-Geschäftsstelle an der Wahnbachtalstraße die Forderungen persönlich entgegenzunehmen. In der Nähe endet gegen 17 Uhr die Demonstration.
Inzwischen wurden auch zwei weitere Demonstrationszüge für Montag, 8. Januar, ab 6 Uhr angemeldet. Bei einer als „Solidaritätsaktion für Landwirte“ angemeldeten Versammlung sollen Kreuzungen und Straßen in Windeck-Rosbach blockiert werden. In Ruppichteroth sollen die Fläche und die Straße vor dem Rathaus genutzt werden, also die B478 in Ruppichteroth-Schönenberg.