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Böllerverbotszonen, Sperrungen, HotspotsSo feiert Köln den Jahreswechsel - Großeinsatz für die Polizei

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Zehntausende Menschen werden die Silvesternacht in der Kölner Altstadt verbringen.

Zehntausende Menschen werden die Silvesternacht in der Kölner Altstadt verbringen.

Mit mehreren hundert Einsatzkräften ist die Polizei in der Stadt präsent. Erneut richtet die Stadt eine Böllerverbotszone ein.

Auch wenn die Silvesternacht ohne besondere Vorkommnisse verläuft, bedeutet sie für die Polizei Jahr für Jahr einen Großeinsatz. Zehntausende Menschen werden auch in diesem Jahr in die Kölner Innenstadt strömen, um das neue Jahr zu begrüßen. In diesem Jahr wirken aber auch die Ereignisse der Silvesternacht 2015 ganz besonders nach. Rund um Dom und Hauptbahnhof kam es damals zu massenhaften Übergriffen auf Frauen. Die Rundschau hat die einschneidende Nacht in den vergangenen Wochen in einer mehrteiligen Serie aufgearbeitet. So feiert Köln zehn Jahre später den Start ins neue Jahr.

Wird die Stadt an die Silvesternacht 2015 erinnern?

Von 22 bis 2 Uhr werde er in der Stadt unterwegs sein und die Stellen besuchen, an denen am Jahreswechsel 2015/2016 Frauen und Mädchen massenhaft Opfer von Taschendiebstahl, Bedrohung und sexueller Gewalt geworden waren, kündigte er beim Rundschau-Talk im Kölnischen Stadtmuseum vor Weihnachten an. „Ich werde mit den Ordnungskräften sprechen, mit der Polizei, mit der Feuerwehr“, sagte Burmester. Die Stadt müsse sich wie die Polizei ihrer Verantwortung für die Geschehnisse stellen. Er gehe „dieser Debatte nicht aus dem Weg“. Man müsse dafür sorgen, „dass so etwas nicht wieder passiert“.

Wo sind die öffentlichen Feier-Hotspots?

Voll wird es erfahrungsgemäß vor allem in der Altstadt, im Domumfeld und am linksrheinischen Rheinufer, auch auf den Ringen und rund um die Zülpicher Straße ist mit großem Andrang zu rechnen. All diese Hotspots stehen auch im Fokus der Polizei, die aber auch in allen anderen Stadtteilen verstärkt im Einsatz sein wird.

Wie ist die Polizei aufgestellt?

Mit mehreren hundert Einsatzkräften ist die Kölner Polizei rund um den Jahreswechsel im Einsatz. Unter anderem stehen Kräfte der Bereitschaftspolizei sowie zusätzliches Personal auf den Wachen zur Verfügung. „Die Kölner Innenstadt wird voraussichtlich wie in den Vorjahren voll sein. Wir bereiten uns intensiv auf diesen Einsatz vor und sind für all diejenigen da, die den Jahreswechsel friedlich feiern wollen“, sagt Einsatzleiter Jürgen Mehlem. Wer nicht zulässige Böller zünde, sie in die Menge werfe, mit Raketen auf Menschen, Gebäude oder Einsatzkräfte ziele oder auf andere Art über die Stränge schlage, müsse mit entschlossenem Einschreiten der Einsatzkräfte rechnen.

Wo ist Feuerwerk verboten?

Wie in den vergangenen Jahren richtet die Stadt auch in diesem Jahr eine Böllerverbotszone ein. Diese Zone erstreckt sich linksrheinisch zwischen Rheinufer und Ringen – im Norden also bis zur Bastei, im Süden bis zum Ubierring. Verboten ist in diesem Bereich das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen mit ausschließlicher Knallwirkung. Das Verbot gilt sowohl am 31. Dezember als auch am 1. Januar ganztägig. In unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände im gesamten Stadtgebiet verboten.

Die Böllerverbotszone in der Kölner Innenstadt.

Die Böllerverbotszone in der Kölner Innenstadt.

Was gilt um den Dom herum?

Noch strenger sind die Regeln im direkten Domumfeld. Dort ist nicht nur das Abbrennen, sondern auch das Mitführen von Pyrotechnik jeder Art verboten. Das Verbot gilt ab 18 Uhr am Silvesterabend und endet am 1. Januar um 5 Uhr.

Hielten sich die Menschen zuletzt an die Regeln?

Im vergangenen Jahr galt das Böllerverbot in der Innenstadt zum zweiten Mal. Doch gerade am Rheinufer explodierten auch rund um den Jahreswechsel 2024/25 immer wieder Knallkörper inmitten von feiernden Menschenmassen. Die „Bürgergemeinschaft Altstadt“ übte scharfe Kritik an der Stadt: Das Verbot sei praktisch nicht kontrolliert worden und habe keine Wirkung gezeigt. Auch aus der Politik kam teilweise Kritik auf. 

Welche Strafen drohen denen, die sich nicht an die Regeln halten?

Wer trotz des Verbots Böller zündet, muss laut Stadt mit einem Bußgeld von bis zu 200 Euro rechnen. Das Gesetz sieht sogar Strafen von bis zu 50.000 Euro vor. Das Ordnungsamt wird in der Böllerverbotszone Präsenz zeigen und bei Verstößen Bußgeldverfahren einleiten.

Wo gibt es Sperrungen?

Aufgrund des großen Besucherandrangs sperrt die Stadt die Deutzer Brücke an Silvester ab 20 Uhr in Fahrtrichtung Heumarkt für Kraftfahrzeuge. Die Fahrbahnen werden erst nach Beendigung der Reinigungsarbeiten wieder durch den Autoverkehr genutzt werden können. Die Hohenzollernbrücke wird ab 18.30 Uhr für den Fuß- und Radverkehr auf der Nordseite und der Südseite voll gesperrt. Alle Informationen zu Sperrungen finden Sie online. www.stadt-koeln.de

Wie fahren die KVB an Silvester und Neujahr?

An Silvester läuft der Betrieb der Kölner Verkehrs-Betriebe nach Samstags-Fahrplan. Der abendliche 15-Minuten-Takt wird bis ca. 2.15 Uhr in der Nacht verlängert, danach gilt der durchgehende Nachtverkehr im 30-Minuten-Takt bis zum Neujahrsmorgen. Einige Stadtbahn- und Buslinien werden erweitert oder verstärkt, zusätzliche Bahnen fahren in der Nacht etwas auf der Linie 1. Alles Anpassungen finden Sie online. www.kvb.koeln